Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM April 1994

Aus der April 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

3. April

Unwirklichkeit

Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, daß durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi. (2. Kor 4:6)

Die poetische Sprache der Bibel läßt genug Spielraum, daß jeder seine individuelle Botschaft dadurch empfängt. Die GN übersetzt diesen Vers so: „Gott hat einst gesagt:, Aus der Dunkelheit soll Licht aufleuchten!’ So hat er jetzt sein Licht in meinem Herzen aufleuchten lassen, damit die Menschen die göttliche Herrlichkeit erkennen, die Jesus Christus ausstrahlt.”

Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Tritt hervor! Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde gesund. (Mk 3:3, 5)

Als Jesus den Menschen mit der verdorrten Hand heilte, forderte er ihn auf, etwas zu tun, statt sich seinem Schicksal zu ergeben: Tritt hervor; strecke deine Hand aus! Barclay bemerkt dazu: „In der Synagoge befand sich ein Mann mit einer gelähmten Hand. Aus dem griechischen Wort, das in diesem Zusammenhang gebraucht wird, geht hervor, daß es sich dabei nicht um ein angeborenes Leiden, sondern um die Folgeerscheinung einer Krankheit gehandelt hat. Im Hebräerevangelium, einem bis auf wenige Bruchstücke verlorengegangenen Evangelium, heißt es, der Mann sei Steinmetz gewesen und habe Jesus um Hilfe angefleht, weil er bisher durch seiner Hände Arbeit sein Auskommen gefunden habe und sich schämte zu betteln.”

10. April

Gehören Sünde, Krankheit und Tod der Wirklichkeit an?

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet. (Ps 30:12)

Hier greift der Psalmist das Bild aus einer alten Tradition auf. Im CB finden wir dazu: „Als Trauergewand trug man in Israel allgemein den Sack, ein deckenartiges Stück grob gewobenen Tuchs, das man um die Lenden legte und mit einem Gürtel festband, wobei der Oberkörper entblößt wurde 1Mose 37, 34; 1Kö 20, 31; Am 8, 10.. . Seine Benutzung war vor allem bei der Trauer um Tote üblich 1Mose 37, 34 u. ö., aber auch in Zeiten besonderen Leidens und nationalen Unglücks.. . Auch als Bußgewand diente der Sack und als Zeichen des Fastens.” Der Reigen (ein gemeinsamer Tanz im Kreis) und „mit Freude gegürtet” zu sein (statt mit dem Gürtel für den Trauersack), symbolisiert die besondere Freude, sich der göttlichen Gegenwart neu bewußt zu sein.

Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich weiß, daß du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast. Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und laßt ihn gehen! (Joh 11:41–44)

Im HdE heißt es dazu: „Er befahl, den Stein wegzuwälzen.. . Dieser Befehl war unmöglich! Beim warmen Klima des Nahen Ostens verursachte ein verwesender Leichnam nach vier Tagen einen abscheulichen Gestank. Man gehorchte nur, weil Jesus die Notwendigkeit des Glaubens hervorhob und sagte, es werde alles zur Ehre Gottes gereichen.

Danach betete Jesus zu seinem Vater.. . Er bekannte seine Abhängigkeit vom Vater und dankte dafür, daß sein Gebet bereits erhört worden war. Seine weiteren Worte unterstrichen die Zuversicht, die er haben konnte, weil der Vater seine Gebete immer erhörte. Er hatte ja nur so gesprochen, damit die Volksmenge das erkennen sollte. Es ging Jesus nicht darum, seine wunderwirkende Kraft zur Schau zu stellen; er wollte vielmehr ein beeindruckendes Zeichen als Bestätigung seines göttlichen Auftrags vollbringen.

Nachdem gehandelt und gebetet worden war, erging das Wort des Lebens. Es war keine magische Formel, sondern ein unkomplizierter Befehl (vgl. Johannes 5, 8 und Markus 5, 41). Der Tote hörte die Stimme des Sohnes Gottes und, da er hörte, lebte er und kam aus seinem Grab hervor [vgl. Johannes 5:25–27]. Er war noch mit den Grabtüchern gebunden. Jesus befahl, die Binden zu lösen und ihn zu befreien. Die Befreiung, die Jesus bringt, sollte vollkommen sein.”

17. April

Die Versöhnungslehre

So laßt uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in vollkommenem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser. (Hebr 10:22)

Bei Zink wird „besprengt” so übersetzt: „So laßt uns ihm mit wahrhaftigem Herzen nahen und mit einem Glauben, der seine ganze Fülle zu fassen vermag, mit geweihter Seele, frei von aller Gewissenslast, und rein auch am Leibe, wie mit reinem Wasser gewaschen.” Und in Jesaja (1:16) wird erklärt, was für die innere Reinigung zu tun ist: „Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen, laßt ab vom Bösen!”

Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. (Lk 18:10)

Für das Gleichnis, das mit diesem Vers beginnt, hat Jesus zwei Berufsstände ausgewählt, die damals als außerordentlich umstritten galten. Über den „Zöllner” finden wir im ALB folgendes: „Zur Zeit des Neuen Testaments wurden in Palästina die Zölle eines Bezirks, wie Marktzölle, Grenzzölle usw., verpachtet, wahrscheinlich an den Meistbietenden. Die Pächter ihrerseits hatten wieder Unterpächter angestellt. Auch sie mußten einen bestimmten Betrag abliefern, kassierten jedoch den Zoll in die eigene Tasche. Es gab zwar feste Tarife, doch verleitete dieses System zum Betrug. Kein Wunder, daß die Zöllner Dieben und Räubern gleichgestellt waren. Da die Zolleinnehmer überdies im Dienst der heidnischen (römischen) Besatzungsmacht standen und durch ihren Beruf viel Kontakt mit Nichtjuden hatten, galten sie als, unrein’. Von den Frommen wurden sie verachtet und gehaßt.”

Wahrig bezeichnet den Pharisäer u. a. als einen „selbstgerechten, engstirnigen Menschen”. Barclay dagegen bezieht sich vielmehr auf die Art seines Betens: „Er betete mit sich selbst.. . In Wirklichkeit ging der Pharisäer gar nicht in den Tempel, um zu beten, sondern um Gott zu sagen, was für ein frommer Mann er sei.”

24. April

Die Probezeit nach dem Tode

Danach sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Kleidern und mit Palmzweigen in ihren Händen. (Offb 7:9)

Barclay bemerkt hierzu: „Johannes gebraucht hier einen Ausdruck, den er besonders liebt, wenn er sagt, daß die Schar der Getreuen Gottes aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen kommen wird [vgl. Offb. 5, 9; 13, 7; 14, 6]. In allen Häfen und auf allen Marktplätzen der kleinasiatischen Städte begegneten sich Menschen aus vielen Ländern und Völkern, die die verschiedensten Sprachen sprachen.. . Hier nun wird verheißen, daß dieses bunte Völkergemisch eines Tages zu einer einzigen Herde des Herrn Jesus Christus werden wird. Die Vision des Evangelisten beinhaltet eine Welt für Christus.

Als Sieger werden die Getreuen schließlich vor dem lebendigen Gott und dem Lamm stehen. Nicht erschöpft, zermürbt und böse zugerichtet, werden sie vor den Herrn treten, sondern angetan mit weißen Kleidern, den Zeichen des Siegers. Auch die Palme ist ein Siegeszeichen.. . Gott ist der große Retter, Erlöser und Heiland der Seinen. Die Erlösung Gottes ist die größte aller Erlösungen; diese Erlösung ist keine Flucht, die Erlösung heißt Überwindung.”

Abkürzungen

ALB = Anhang der Lutherbibel
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
CB = Calwer Bibellexikon
GN = Gute Nachricht
HdE = Handbuch der Evangelien
Wahrig = Wahrig, Deutsches Wörterbuch
Zink = Jörg Zink, Das Neue Testament

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / April 1994

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.