Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate ( nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.
1. Mai
Ewige Strafe
Die Güte des Herrn ist’s, daß wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß. (Klgl 3:22, 23)
In der GN wurden die wohlbekannten Verse so übersetzt: „Durch Gottes Güte sind wir noch am Leben, denn seine Liebe hört niemals auf; jeden Morgen ist sie neu wieder da, und seine Treue ist unfaßbar groß.“
Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt, und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der Herr. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben. (Hes 18:31, 32)
Die StEB schreibt dazu: „Der Prophet verkündet [den Verbannten in Babylonien], daß ihre notvolle Lage sie zur Besinnung und Umkehr leiten soll. Wenn der Grundsatz der Kollektivhaftung nicht mehr gilt, eröffnet sich für jeden einzelnen eine neue Zukunft, die allein von seinem Verhalten abhängt.“ Das CB erklärt den Begriff der Übertretung als „die Überschreitung der durch ein Gesetz und eine Ordnung gezogenen, dem Übertreter bekannten Grenze“.
8. Mai
Adam und der Gefallene Mensch
Was zuvor geschrieben ist, das ist uns zur Lehre geschrieben, damit wir durch Geduld und den Trost der Schrift Hoffnung haben. (Röm 15:4)
Hier wird uns gezeigt, welchen Wert die Bibel für den Menschen hat. Die GN übersetzt die Stelle so: „Was in den heiligen Schriften steht, wurde geschrieben, damit wir daraus lernen. Es soll uns Mut zusprechen, damit wir standhaft bleiben und das Ziel erreichen, auf das wir hoffen.“
Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt. (2. Tim 3:16, 17)
In dieser Stelle werden weitere Gründe für den Wert der Heiligen Schrift aufgezählt: Nutzen der Lehre, Zurechtweisung, Besserung, Erziehung. Die ScB sagt zu der „Schrift, von Gott eingegeben“ in einer Fußnote: „Jedes Wort der Heiligen Schrift ist inspiriert oder, von Gott gehaucht' (griechisch theopneustos). Ohne die Intelligenz, die Individualität, den literarischen Stil oder die persönlichen Gefühle der menschlichen Verfasser zu beeinträchtigen, leitete Gott in übernatürlicher Weise das Niederschreiben der heiligen Schriften, so daß sie in vollkommener Genauigkeit Seine allumfassende und unfehlbare Offenbarung an den Menschen wiedergeben.“ Diese Aussage trifft besonders für das „inspirierte Wort“ der Bibel zu. Es gibt natürlich auch Schriftstellen, bei denen der Schreiber seine persönliche und weniger inspirierte Meinung dartut.
Die Aussage im Vers 17, daß der Mensch „geschickt“ sei, kann im Deutschen von „Geschicklichkeit“ abgeleitet sein oder auch von „Sendung, Gesandtsein, Geschicktsein“. In der MeiÜ lauten Vers 16 und 17 so: „Alle von Gott eingehauchte Schrift ist nützlich auch zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Wiederaufrichtung, zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit ein Mensch Gottes vollkommen sei, zugerüstet zu jedem guten Werk!“
15. Mai
Die Sterblichen und die Unsterblichen
Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist’s, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. (Mt 13:36-38)
Barclay gibt zu dem Gleichnis folgenden Kommentar: „Scheinbar gute Menschen können sich als schlechte Menschen entpuppen und umgekehrt scheinbar schlechte Menschen als gute Menschen. Es ist durchaus möglich — und ist tatsächlich der Fall —, daß wir Menschen viel zu rasch klassifizieren und mit einem guten oder schlechten Etikett versehen, noch ehe wir sie hinreichend kennen... Wer etwas nur zum Teil kennt, kann nicht das Ganze beurteilen; und wer das Leben eines Menschen nur teilweise kennt, kann nicht den ganzen Menschen beurteilen... Das Gleichnis lehrt uns, daß Gott allein das Recht hat zu richten. Er allein vermag die Guten von den Schlechten zu unterscheiden; er allein erkennt die Menschen und ihr Leben ganz.“
22. Mai
Seele und Leib
Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn! Gelobt sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn! (Ps 113:1-3)
Die etwas veraltete Bezeichnung „Knechte des Herrn“ finden wir in der GN häufig übersetzt mit „Diener des Herrn“. Die Verse 1-3 lauten hier: „Preist den Herrn! Ihr seine Diener, preist ihn! Rühmt seinen großen Namen! Dankt eurem mächtigen Herrn, jetzt und in aller Zukunft! Von dort, wo die Sonne aufgeht, bis dorthin, wo sie versinkt — überall werde der Herr gepriesen!“
Siehe, das ist mein Knecht — ich halte ihn — und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, daß du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. (Jes 42: 1, 6, 7)
Bei Zink werden die Verse folgendermaßen erweitert: „Seht, hier ist mein Knecht! Ich halte ihn! Mein Erwählter, an dem ich mich freue. Ich habe ihm meinen Geist gegeben, und er wird meine Wahrheit unter die Völker tragen. Ich, der Herr, habe dich in Gnaden berufen. Ich halte deine Hand und behüte dich. Ich habe dich unter die Menschen gesandt, daß du sie zu mir bringst und meine Barmherzigkeit zu ihnen. Zu einem Licht machte ich dich für die Völker. Blinden sollst du die Augen öffnen, die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und aus dem kerker alle, die in Finsternis sind.“
29. Mai
Die Zauberei des Altertums und der Neuzeit — auch genannt Mesmerismus und Hypnotismus — blossgestellt
Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. ( Eph 6:10-12)
Die Übersetzung in der GN läßt gar keinen Zweifel darüber, daß die Angriffe mentaler Natur sind und wir ausgerüstet sind, den Ansprüchen der Sterblichkeit in den verschiedensten Formen zu begegnen: „Noch ein letztes Wort: Werdet stark durch die Verbindung mit dem Herrn! Laßt euch stärken von seiner Kraft! Legt die Waffen an, die Gott euch gibt, dann können euch die Schliche des Teufels nichts anhaben. Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen. Wir kämpfen gegen unsichtbare Mächte und Gewalten, gegen die bösen Geister zwischen Himmel und Erde, die jetzt diese dunkle Welt beherrschen.“
Dazu heißt es im AGN unter dem Stichwort „diese Welt“: „Wer durch Christus von seinen Sünden befreit und neugemacht worden ist, ist schon jetzt der Macht des Bösen entrissen und zählt nicht mehr zu, dieser Welt’, auch wenn er noch in ihr lebt. Er zeigt das durch ein gewandeltes Verhalten (Römer 12,2; 1. Korinther 5,9-11); aber erwartet zugleich auf die neue Welt, in der das Gute die einzige Macht ist. (2. Petrus 3,13).“
Abkürzungen
AGN = Anhang der Guten Nachricht
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
CB = Calwer Bibellexikon
GN = Gute Nachricht 
MeiÜ = Meisters Bibelübersetzung
ScB = Scofield-Bibel
StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel
Zink = Jörg Zink, Das Alte Testament
 
    
