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Unser wahrer Wert

Aus der Mai 1994-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Meinem Büro hängt ein wunderschönes Bild von einem Schwan. Jedesmal wenn ich es ansehe, muß ich an Hans Christian Andersens Märchen vom häßlichen Entlein denken. Dieses kümmerliche „Entlein“ war in Wirklichkeit ein Schwan — aber das wußte es nicht. Da es in einer Entenfamilie groß wurde, glaubte es ganz selbstverständlich, eine Ente zu sein. Es wurde von allen anderen Tieren auf dem Bauernhof verhöhnt und von seinen „Geschwistern“ gemieden. Ja sogar die Ente, die es für seine Mutter hielt, wollte nicht viel mit ihm zu tun haben — und so lief es davon. Das Märchen berichtet nun über die Abenteuer, die es in der Welt außerhalb des Bauernhofs erlebte — oder besser gesagt, über die Mißgeschicke, die ihm zustießen. „Es fühlte sich einsam und verlassen“, heißt es da. „Ob ich wohl jemals irgendwo dazugehören werde?“ Hans Christian Andersen, Das häßliche Entlein nach der englischen Version von Marianna Mayer, The Ugly Duckling (New York: The Macmillan Co., 1987). fragte es sich. Es hatte viel zu leiden infolge der falschen Vorstellung von sich selbst — aber das Heilmittel bestand natürlich nicht darin, immer mehr zur Ente zu werden. Es mußte erkennen, was es wirklich war.

Ich weiß nicht, ob Schwäne oder Enten sich normalerweise danach sehnen, irgendwo dazuzugehören. Aber Menschen tun das. Selbst wenn wir nicht so viel auszustehen haben wie unser gefiederter Freund, sind wir, wie er, doch manchmal von den bewundernswerten Eigenschaften eines anderen so beeindruckt oder sind so frustriert, weil wir einfach nicht den Erwartungen anderer gerecht werden können, daß wir uns minderwertig vorkommen.

Haben Sie sich auch schon einmal gewünscht, Sie wären so wie jemand anders? Oder gar, Sie wären jemand anders? Das geht wahrscheinlich allen Menschen von Zeit zu Zeit so. Dieses Gefühl kann sogar recht nützlich sein, wenn es uns dazu anregt, ein besserer Mensch zu werden. Aber weit häufiger führt ein solcher Wunsch zu Minderwertigkeitskomplexen und zu allem möglichen Kummer — auch zu Neid und Bitterkeit. Außerdem kann uns dieser Gedankenzustand blind machen für unsere gottgegebene Identität und Individualität.

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