Als Ich Wissenschaft und Gesundheit zum ersten Mal las, erlebte ich eine augenblickliche Heilung. Damals litt ich schon seit über einem Jahr an einer Krankheit, die die Ärzte nicht heilen konnten. Eines Tages öffnete ich das Buch und las auf Seite 393: „Gemüt ist Herr über die körperlichen Sinne und kann Krankheit, Sünde und Tod besiegen. Mache von dieser gottgegebenen Vollmacht Gebrauch. Nimm Besitz von deinem Körper und regiere sein Empfinden und Tun. Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist. Gott hat den Menschen dazu fähig gemacht, und nichts kann die dem Menschen göttlich verliehene Fähigkeit und Kraft aufheben." (Ich war an meinem Arbeitsplatz und hatte nur ungefähr zwanzig Minuten Zeit zum Lesen.)
Ich dachte: „Na gut — das probiere ich aus." Und dann erklärte ich: „Ich erhebe mich in der Stärke des Geistes; ich mache von dieser gottgegebenen Vollmacht Gebrauch; ich nehme Besitz von meinem Körper; Gott hat mich die mir göttlich verliehene Fähigkeit und Kraft aufheben." Als ich am Abend nach Hause kam, war die Krankheit vollständig verschwunden.
Diese Heilung gab mir ein paar Jahre später die Kraft, zuversichtlich an der Wahrheit festzuhalten, denn ich wußte ja aus eigener Erfahrung, daß die Christliche Wissenschaft heilen kann. Als unsere Tochter drei Jahre alt war, bekam sie am Hals eine starke Schwellung. Obwohl mein Mann und ich noch immer ziemliche Anfänger im Studium der Christlichen Wissenschaft waren, hatten wir doch bereits genug von ihrer heilenden Macht gesehen, um vollkommen auf sie zu vertrauen. Wir riefen eine Ausüberin an und baten sie, uns zu helfen, für das Kind zu beten.
Wir hatten uns entschlossen, an den geistigen Wahrheiten festzuhalten, die uns so viel bedeuteten, und so sorgten wir still zu Hause für unsere Tochter und beteten um die Gewißheit, daß Gott Alles-in-allem ist und daß es nichts neben Ihm gibt. Unsere Tochter, das Kind Gottes, war Sein Bild und Gleichnis und deshalb genau in dem Augenblick vollkommen. Sie konnte niemals etwas haben, was dem Guten unähnlich war.
Eines Abends klopfte es an der Haustür. Draußen stand eine Nachbarin, die etwas borgen wollte. Sie war ausgebildete Ärztin und tolerierte nichts, was sie für Unsinn hielt. Plötzlich stutzte sie und starrte an mir vorbei auf unsere Tochter, die mir zur Tür gefolgt war. Sie regte sich sehr auf und sagte, unsere Tochter habe eine Drüsenkrankheit und wir müßten sie unbedingt noch am selben Abend ins Krankenhaus bringen. Dann rannte sie den Gartenweg hinunter und rief, sie werde bald mit einem Spezialisten wiederkommen.
Mein Mann und ich berichteten der Ausüberin von diesem Vorfall, und wir kamen überein, daß ich meine Nachbarin anrufen und ihr für ihre Anteilnahme danken solle. Ich sollte ihr aber auch erklären, daß wir unsere Tochter im Sinne der Christlichen Wissenschaft behandeln wollten. Als ich die Nachbarin dann noch bat, den Facharzt nicht anzurufen, antwortete sie: „Zu spät. Er ist bereits unterwegs."
Ich muß hier erwähnen, daß es damals in Neuseeland kein Gesetz gab, das Eltern verbot, für ihre Kinder auch andere als medizinische Heilmethoden zu wählen.
Als der Facharzt unsere Tochter untersuchte, machte er ein sehr ernstes Gesicht. Schließlich erklärte er uns, er müsse sie noch am selben Abend operieren. Er meinte, die Schwellung könne jederzeit aufbrechen, und die Folge wären entweder schlimme Narben oder innere Schäden. Wir wiederholten unseren Wunsch, und er stellte und das Risiko, das wir damit eingingen, noch drastischer dar.
Als sie schließlich gegangen waren, setzten wir uns hin, um zu beten. Wir erwarteten Heilung. Die Worte eines Liedes aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft halfen uns sehr:
„Dann harr' ich furchtlos aus, dieweil
Dein Engel mich befreit.
Dein Antlitz leuchtet über mir,
Gibt Frieden allezeit" (Nr. 136).
Die Schwellung begann am nächsten Tag abzuklingen und war bald völlig verschwunden. Wir waren grenzenlos dankbar!
Ein paar Wochen später fuhr ich mit meiner Tochter in einem Fahrstuhl. Plötzlich stieg der Facharzt zu. Er sah sofort auf ihren Hals — und dann trafen sich unsere Blicke. Er sagte: „Sie haben ein Riesenglück gehabt." Ich wußte natürlich, daß Glück bei dieser Heilung keine Rolle gespielt hatte. Einzig und allein die Macht der ewigen Liebe war am Werk gewesen, die alles in der Hand hat.
Ich möchte betonen, wie unendlich dankbar wir sind für dieses unschätzbare Buch, Wissenschaft und Gesundheit.
Wellington, Neuseeland