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Geist kann uns neu bilden

Aus der Januar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Ich Mein Auto vor mehreren Jahren einmal zur Inspektion brachte, sang ich vor mich hin und fühlte mich sehr glücklich. Dabei kam mir immer wieder der Gedanke: „Du bist eine geistige Idee." Durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft wußte ich, was das heißt. Es bedeutet, daß der Mensch nicht materiell ist, sondern statt dessen das geistige Kind Gottes. Wenige Augenblicke später war dieser Gedanke buchstäblich mein Lebensretter. Mein Auto wurde von einem anderen mit großer Geschwindigkeit gerammt, ohne daß ich es hätte vorhersehen können. Ich verlor die Kontrolle über den Wagen. Er wurde durch den Zusammenstoß stark beschädigt und ein ganzes Stück mitgeschleift.

Andere Autofahrer und deren Mitfahrer kamen mir zu Hilfe. Ich hatte einen Schock erlitten und konnte kaum atmen. Ich lehnte mich gegen den Wagen, um nicht umzufallen. Sehr schnell kamen ein Krankenwagen und die Polizei.

Der Arzt untersuchte erst den anderen Fahrer, der nur einige äußere Verletzungen hatte. Als er sich dann um mich kümmern wollte, versicherte ich ihm, daß ich seine Hilfe nicht benötigte. Er war überrascht und sagte, ich könne innere Verletzungen haben und gehörte ins Krankenhaus. Ich dankte ihm für seine Besorgnis, lehnte seine Hilfe aber ab. Er beharrte jedoch darauf, weil er meinte, man werde ihn wegen unterlassener Hilfeleistung belangen, wenn ich unter nachteiligen Folgen des Unfalls leiden sollte. Ich sagte, daß ich ihm gern jede Erklärung unterschreiben würde, die ihn von seiner Verantwortung befreit, daß ich es aber vorzöge, nicht untersucht zu werden. So unterschrieb ich, und der Krankenwagen fuhr wieder weg.

Als ich nach Hause kam, konnte ich mich kaum bewegen und mußte in gebückter Haltung gehen. Ich sagte meiner Frau, was geschehen war, und sie begann mit mir zu beten. Es war eine Zeit der Zwiesprache mit Gott. Furcht und Schmerzen mußten überwunden werden. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft betete ebenfalls für mich. Die Verletzungen im Gesicht, die durch die Scherben der Windschutzscheibe verursacht worden waren, verschwanden sehr schnell, und die Schmerzen ebenfalls. Am Ende der Woche kehrte ich zur Arbeit zurück, obwohl ich wegen der Verletzungen noch leicht gebückt gehen mußte. Ein Kunde, der von dem Unfall erfahren hatte, fragte mich, warum man mir keinen Gipsverband angelegt habe, und er wollte wissen, was die Ärzte gesagt hatten. Als ich ihm sagte, daß mich kein Arzt untersucht hatte, meinte er, daß aufgrund der Verletzungen die Gefahr einer dauernden Verunstaltung bestehe. Diese Voraussage erschreckte mich nicht, denn ich wußte, daß Gebet eine wirkungsvolle Behandlungsmethode ist, und außerdem spürte ich bereits die heilende Wirkung. Zwar nahm ich diese Situation nicht auf die leichte Schulter, doch ich war überzeugt, daß mein Körper, selbst wenn er verletzt war, durch die umwandelnde Kraft des Geistes, Gottes, die in meinem Bewußtsein wirkte, wiederhergestellt werden konnte.

Der Grund für mein Vertrauen war das Verständnis, daß die Hinwendung zu Gott eigentlich kein Prozeß des Flehens und Hoffens ist. Es beruht vielmehr auf der Gewißheit, die Christus Jesus hatte, als er die vielen leidenden Menschen heilte, die zu ihm kamen. Und diese Gewißheit ergibt sich aus der Tatsache, daß der Mensch in Wahrheit geistig und nicht materiell ist. Das Verständnis dieser Tatsache kann unseren Körper auch bei ernsthaften Verletzungen wiederherstellen.

In diesem Zusammenhang war mir ein Zitat aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy eine ständige Stütze. Es lautet: „Das Bewußtsein baut einen besseren Körper auf, wenn der Glaube an die Materie besiegt worden ist. Berichtige die materielle Annahme durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden." Wissenschaft und Gesundheit, S. 425.

Als ich darüber nachdachte, erkannte ich, daß ich in meinem Denken den materiellen Augenschein durch das geistige Verständnis meines wahren, von Gott geschaffenen Selbst ersetzen mußte. Meine Aufgabe war es, mich der Macht des Geistes als der einzig wirklichen Macht zu ergeben. Ich hatte unter anderem befürchtet, daß ich keinen Sport mehr treiben könnte, und besonders Tennis spielte ich doch so gern. Aber innerhalb eines Monats war ich geheilt. Bald begann ich wieder Tennis zu spielen, und einige Jahre später gewann ich sogar ein Turnier. Doch die Freude darüber steht in keinem Verhältnis zu meiner tiefen Dankbarkeit für diese Heilung durch Gott.

Ich habe viel über den tieferen Sinn dieser Heilung nachgedacht, denn sie hat mein ganzes Leben verändert. Bis dahin hatte ich mich mit den materiellen Errungenschaften und meiner beruflichen Laufbahn zufriedengegeben. Jetzt aber fragte ich mich, ob ich nicht einen neuen Weg gehen sollte. Mir wurde klar, daß mein Leben auf einer geistigeren Basis beruhen mußte — ganz gleich, welche menschliche Tätigkeit ich ausübte. Anstatt mich als ein materielles Wesen zu betrachten, das materiellen Fortschritt erzielte, mußte ich mich als das sehen, was ich wirklich bin: Gottes geistige Idee, die Seinem Willen immer gehorsam ist.

Dieses Erlebnis führte mich nicht nur zu einer physischen und moralischen Erneuerung, sondern auch zu einer geistigen Wiedergeburt. Ich spürte die Auswirkungen des größeren Verständnisses vom Christus, dem göttlichen Ausdruck Gottes. Ich spürte die Forderung des Christus, dem Beispiel unseres Meisters Christus Jesus zu folgen und das Kreuz auf mich zu nehmen. Als ich über diese Forderung im Gebet nachdachte, kam ich zu dem Schluß, daß ich mein Geschäft schließen, mein Lehramt an der Universität aufgeben und mich der öffentlichen Ausübung der Christlichen Wissenschaft widmen sollte — der Aufgabe, anderen durch Gebet zu helfen.

Der Weg des geistigen Aufstiegs ist niemals langweilig oder freudlos. Wir erleben dabei das Dasein tatsächlich ganz neu und erhalten frischen Schwung! „Laßt uns die göttliche Energie des Geistes empfinden, die uns in die Neuheit des Lebens bringt und nicht anerkennt, daß eine sterbliche oder materielle Kraft fähig ist zu zerstören", schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit. Ebd., S. 249.

Diese göttliche Energie verbraucht sich nie und steht uns immer zur Verfügung. Sie erlaubt uns, wiedergeboren zu werden, und kann uns, wenn nötig, neu bilden.

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