Früh An Einem Nachmittag bekam ich einen Anruf von der Schule unserer Tochter. Auf dem Schulhof hatte es einen Unfall gegeben. Unsere Tochter hatte an einem Klettergerüst herumgeturnt, war ausgerutscht und gefallen. Bevor sie auf dem Boden aufschlug, war sie mit dem Bein gegen die unterste Sprosse geprallt. Man sagte mir, sie sei verletzt und könne kaum laufen.
Als Christliche Wissenschafter sind wir es gewohnt, sowohl körperliche als auch andere Probleme dadurch zu lösen, daß wir zu Gott beten. In der Schule wußte man, daß unsere Familie sich auf die Christliche Wissenschaft verläßt, und so war keine medizinische Hilfe angefordert worden.
Ich fuhr sofort zur Schule. Während der Fahrt hielt ich im Gebet daran fest, daß Gott — der Vater und die Mutter aller Seiner Kinder — allgegenwärtig ist. Ich hatte das Bedürfnis, mir ganz klar darüber zu werden, daß meine Tochter zu Gottes Bild und Gleichnis erschaffen worden war. Ich betete auch um ein besseres Verständnis davon, daß ihr himmlischer Vater sie allezeit behütet und daß alles, was sie tut, vom göttlichen Prinzip regiert wird. Sie konnte also nie aus Gottes Fürsorge hinausfallen.
Als ich in der Schule ankam, weinte unsere Tochter; sie hatte Schmerzen. Eine Lehrerin befürchtete, sie könne innere Verletzungen haben. Ich ging mit dem Kind zu einem stillen Winkel im Flur, wo wir ungestört sprechen konnten — es war mir wichtig, ihr zu versichern, daß Gott sie nicht vergessen hatte und daß Er sie liebte, genau wie wir. Dann sprachen wir über das, was sie den Tag über getan hatte, und als wir auf das Spiel auf dem Schulhof zu sprechen kamen, hörte sie auf zu weinen. Während sie erzählte, betete ich darum zu wissen, wo sie jetzt am besten aufgehoben wäre. Ich zweifelte keinen Augenblick daran, daß sie geheilt würde — Gebet hatte noch nie versagt.
Dann meinte unsere Tochter, sie könne jetzt wieder in ihre Klasse gehen. Sie hatte noch immer Schwierigkeiten beim Laufen, aber sie blutete nicht mehr, und so schien es vernünftig, ihr zu erlauben, am Nachmittagsunterricht teilzunehmen. Ich ging mit ihr bis zu ihrem Klassenzimmer, wo die Kinder gerade ihre Ruhepause hatten. Dann sagte ich im Sekretariat Bescheid, daß für unsere Tochter gesorgt sei, und fuhr heim, um weiter zu beten.
Die Schmerzen, die das Kind offensichtlich hatte, beunruhigten mich. Und immer wieder hatte ich das mentale Bild vor Augen, wie sie fiel und mit dem Bein gegen die Stahlsprosse schlug.
Ich bat Gott um eine heilende Idee, die mich von diesem Bild befreien würde. Und fast augenblicklich kam mir ein Engelsgedanke von Gott. Ich war mir plötzlich bewußt, daß Gott, das göttliche Prinzip, das Sein eigenes Universum regiert, ja zugleich auch göttliche Liebe ist. Die göttliche Liebe aber ist niemals kalt, hart und unelastisch.
Diese heilende Botschaft half mir zu verstehen, daß alles, was Gott geschaffen hat, die geistigen Eigenschaften widerspiegelt, die Er ausdrückt. Es war mir völlig klar, daß nichts Materielles imstande war, unserer Tochter Schaden zuzufügen, da sie Gottes liebevolle Fürsorge und unendlichen Schutz nie verlassen konnte.
Dieses Gebet befreite mich von jeder Furcht vor dem, was dem Kind passiert sein könnte. Die mentalen Schreckbilder von dem Unfall verschwanden. Ja, ich war völlig sicher, daß die Heilung stattgefunden hatte.
Kurze Zeit später sprang unsere Tochter aus dem Schulbus und rannte hinter einem anderen Kind her an mir vorbei. Während sie den Fußweg hinunterlief, wandte sie den Kopf zurück und schrie: „Weißt du, ich habe heute eine Heilung gehabt!" Und so war es auch. Es gab einfach keine Wunde, keinen blauen Fleck, keine Schramme, keinen Schmerz — nicht das geringste Anzeichen eines Unfalls. Sie war rundum in Ordnung. Ich habe auch bemerkt, daß seit diesem Vorfall das Schulpersonal große Achtung vor unserer Hingabe an die Christliche Wissenschaft hat.
Als ich kürzlich im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft las, fiel mir eine Stelle auf, die mich wieder an diese Heilung erinnerte. Sie lautet: „Jesus half den Menschen mit Gott zu versöhnen, indem er dem Menschen einen wahreren Begriff von Liebe, dem göttlichen Prinzip der Lehren Jesu, gab, und dieser wahrere Begriff von Liebe erlöst den Menschen von dem Gesetz der Materie, der Sünde und des Todes durch das Gesetz des Geistes, das Gesetz der göttlichen Liebe" (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, S. 19).
Ich bin dankbar für das tiefere Verständnis von Gott als Prinzip und Liebe, das ich durch Gebet erlangt habe. Und es ist wundervoll, den vollkommenen Frieden gespürt zu haben, der eintrat, als ich erkannte, daß mein Gebet erhört und unsere Tochter geheilt war.
Lawrenceville, New Jersey, USA