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In den 90er Jahren aufwachsen

Ich sehe mich in einem ganz neuen Licht

Für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften geschrieben

Aus der Januar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Fast Ein Jahr lang litt ich unter dem Gefühl, mein Leben sei aus den Fugen geraten. Mir war, als käme ich nie zur Ruhe, weil ich vor immer neue Herausforderungen gestellt wurde. Gleichzeitig plagten mich ungeheure Selbstzweifel und große Unsicherheit. Als Folge davon begann ich übermäßig viel auf mein Äußeres zu achten und mir Sorgen darüber zu machen, was andere über mich dachten. Auf immer neue Art und Weise versuchte ich, mein Aussehen zu verändern, um mich irgendwie davon zu überzeugen, daß ich tatsächlich etwas konnte, und um anderen zu zeigen, daß ich mich im Griff hatte. Nach gut sechs Monaten, in denen ich gerade genug aß, um zu überleben, änderte ich meine Methode — ich begann ein hartes körperliches Training — und ging damit dem Kern der Sache weiter aus dem Weg.

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich sehr schlank, und mein Körper war „in Form" — etwas, worauf man ja in den neunziger Jahren nicht wenig Wert legt. Ständig wurde ich gefragt: „Wie machst du das bloß?" Damit bestätigte sich mein Gefühl, etwas Großartiges „vollbracht" zu haben. Je mehr ich allerdings diese neugewonnene, oberflächliche Kontrolle genoß, um so niedergedrückter war ich und um so mehr fühlte ich mich von menschlichen Gesetzen eingeengt.

Es kostete mich bewußte Anstrengung, ein Körpergewicht zu halten, das eindeutig unnatürlich für mich war. Darüber hinaus aber beunruhigte es mich immer mehr, daß mein Leben neuerdings so medizinisch ausgerichtet war. Meine Lebensmitteleinkäufe wurden von Nährstoffen diktiert, die auf den Etiketten standen; die Häufigkeit und Anzahl meiner Trainingseinheiten wurden davon bestimmt, wieviel ich an einem Tag gegessen hatte oder wie schnell ich meine Kleidergröße verringern konnte. Allmählich mußte ich erkennen, daß ich einer Selbsttäuschung erlegen war, obwohl ich es mit Willenskraft geschafft hatte, den Vorstellungen der Welt zu entsprechen. Ganz sicherlich folgte ich nicht den Lehren Christi Jesu, nämlich Gott an die erste Stelle zu setzen und mich nicht um meinen Leib zu sorgen.

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