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Taufe und das wahre Wesen des Menschen

Aus der Januar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ziemlich Zu Anfang in jedem der fünf ersten Bücher des Neuen Testaments finden wir einen Bericht über das Wirken von Johannes dem Täufer und über Jesu Taufe. Es heißt, daß der Geist Gottes auf Jesus herabfuhr, als er dem Wasser entstieg, und eine Stimme vom Himmel herab sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." Mt 3:17. Dieses Ereignis leitete Jesu öffentliches Wirken ein.

Der Geist Gottes, der Heilige Geist, offenbarte dem menschlichen Bewußtsein das wahre Wesen des Menschen als Kind Gottes. Christus Jesus, der ldealmensch, reingewaschen in den Fluten der Wahrheit, wurde mit dem Heiligen Geist erfüllt, der ihm das Verständnis und die Kraft der göttlichen Wissenschaft verlieh. Jahrhundertelang hatte die Welt unter dem Glauben gelitten, der Mensch sei ein verworfener Sünder, Gott entfremdet und mit Recht dem Leiden ausgeliefert. Nun war eine neue Hoffnung erschienen; ja, mehr als eine Hoffnung, denn Jesus erbrachte den Beweis, daß der Mensch geistig ist und von Gott geliebt wird. Dieser neue Beweis wahren Seins zerstörte die scheinbare Wirklichkeit von Krankheit und Sünde. Das Verständnis, daß der Mensch das Gleichnis des Göttlichen ist, brachte die ewige Macht der Wahrheit ans Licht, die den Menschen gesund, gut und rein macht.

Wenn man sich die Ereignisse am Ufer des Jordan vor Augen führt, wird deutlich, daß Jesus die Bereitschaft bekundete, seine wahre Identität als „des eingeborenen Sohnes vom Vater" anzunehmen. Joh 1:14. Johannes, der Jesu wahres Wesen erahnte, zögerte, ihn zu taufen. Jesus jedoch unterwarf sich diesem Ritual, stieg willig in die reinigenden Fluten des Geistes und ermöglichte es der Menschheit auf diese Weise, seine wahre Identität als Sohn Gottes zu erkennen. Der Heilige Geist verlieh ihm die Fähigkeit, die ganze Fülle göttlicher Macht und Autorität widerzuspiegeln. Dies wurde bei seinen Heilungen der Kranken und Sterbenden sichtbar.

Unser eigenes individuelles Wachstum erfordert eine vergleichbare Bereitschaft, unsere geistige Individualität anzunehmen. Sind wir bereit, jeden Glauben an einen menschlichen Ursprung aufzugeben, auch den Stolz auf einen solchen Ursprung bzw. die Verzweiflung darüber; sind wir bereit, die Behauptung zu verwerfen, wir seien sexuell gezeugt worden, aus der Körperlichkeit geboren und an eine bestimmte Rasse oder Nationalität gebunden? Sind wir bereit, uns von allem loszusagen, was uns als Geschöpfe aus Fleisch und Blut darstellt, und unseren wahren göttlichen Ursprung anzuerkennen, unsere geistige Natur, unsere Gotteskindschaft? Nur so können wir das Leben der Wahrheit entdecken, das der Mensch widerspiegelt, und die Tatsache, daß der Vater uns als Sein Kind angenommen hat!

Geistiger Fortschritt stellt sich ein, wenn wir die Wahrheit unseres Seins anerkennen. Um mit Paulus zu sprechen: „Ihr [gehört] nicht euch selbst" 1. Kor 6:19.; der Mensch ist das Werk Gottes. Sollten wir dies nicht täglich bezeugen? Wir sind Seine Ideen und werden von Ihm regiert. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Der Mensch ist der Ausdruck vom Wesen Gottes."Wissenschaft und Gesundheit, S. 470. Als Widerspiegelung Gottes erfüllt der Mensch die göttliche Forderung nach Vollkommenheit. Er verkörpert Heiligkeit. Es ist wichtig, jede Gemeinsamkeit mit dem Fleisch zu verneinen und unsere ewige Beschaffenheit als Gottes Gleichnis zu bejahen. Wir müssen immer besser verstehen, daß unsere Gotteskindschaft die wissenschaftliche Tatsache in bezug auf unsere Identität ist. Dieses Verständnis stellt sich ein, wenn unser Denken in die Macht und Allheit des Geistes eintaucht. Es ist der Christus, der uns das Verständnis der göttlichen Wissenschaft bringt. Wenn wir uns konsequent vom Materialismus abund dem Geistigen zuwenden, werden wir Beweise unserer Einheit mit Gott erleben.

Jesus unterzog sich dem materiellen Ritus der Taufe, doch dieser Vorgang reichte weit über das rituelle oder materielle Geschehen hinaus. Es war ein geistiges Ereignis, bei dem Gemüt klarer als das eine wahre Bewußtsein des Seins erkennbar wurde. Und dies bezeichnete den Beginn seines heilenden Wirkens. Es veranschaulichte, daß das Göttliche das Menschliche in jeder Beziehung umschließt, und offenbarte das wahre, ewige und geistige Wesen des Menschen. Diese geistige Übereinstimmung oder Demonstration der Einheit des Seins in Form des göttlichen Prinzips und Seiner Idee, zerstört letztendlich jeden Begriff von Fleischlichkeit und beweist, daß der Mensch geistig ist. Mrs. Eddy gibt in Wissenschaft und Gesundheit die geistige Bedeutung von Taufe folgendermaßen wieder: „Reinigung durch Geist; Untertauchen im Geist. Wir haben, vielmehr Lust, außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn'. (2. Korinther 5:8.)" Ebd., S. 581.

Untertauchen im Geist ist Untertauchen im Bewußtsein der Liebe, in dem wir die Allheit Gottes entdecken und die Herrlichkeit, die Er Seinem Kind verleiht. Taufe bedeutet auch Untertauchen in der Glut der Wahrheit, in der aller Irrtum, jede Form von materiellem Sinn, verzehrt und das Gold des Charakters geläutert wird, so daß offenbar wird, daß der Mensch die Güte Gottes widerspiegelt. Beide Elemente der Taufe sind notwendig, wollen wir die Wirklichkeit unseres wahren Seins als Söhne und Töchter Gottes erfahren.

Im Römerbrief heißt es: „So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind, die nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist." Röm 8:1 (nach der King-James-Bibel). Der Glaube, daß der Mensch der Sünde schuldig — und zum Leiden verdammt — sei, hat die Menschheit jahrhundertelang gequält. Er ist die Ursache aller Krankheit und allen Leidens, aller Treulosigkeit und Zwietracht, ja tatsächlich alles dessen, was Schmerz und Tod herbeiführt. Doch die göttliche Wissenschaft enthüllt, daß nicht der Mensch zu Leiden und Untergang verdammt wurde, sondern die Sünde. Die Sünde brachte den Glauben an einen Adam und eine Eva auf, und sowohl die Sünde als auch der Adam-Traum sind zum Untergang verurteilt. Aber der Mensch hat nichts mit Adam zu tun. Der Mensch ist aus Wahrheit und Liebe geboren, und das wird deutlich, wenn die Sünde zerstört wird. Wir leiden nur so lange, wie wir uns mit Adam identifizieren und der Sünde nachgeben.

Es ist bemerkenswert, daß Jesus in den einleitenden Worten seiner Bergpredigt eine Tatsache ganz besonders hervorhob. Er erklärte, daß Gott den Menschen segnet. Er erklärte, daß Gott die Gerechten, die Sanftmütigen, die mit reinem Herzen „selig" macht. Auf diese Weise offenbart er die läuternden Eigenschaften, die im Schmelztiegel der Wahrheit am Werk sind. Hier wird die unumkehrbare Tatsache offenbar: Der Mensch ist nie „gefallen". Die Vollkommenheit der Kinder Gottes wird durch die Disziplin — die göttliche Ordnung — der Liebe aufrechterhalten. Das Sünde verursachte Leiden verschwindet, wenn wir durch die Macht des Christus, der Wahrheit, unser wahres Selbst als die Gesegneten unseres Vater-Mutter Gottes erkennen und dann beweisen.

Im Englischen lautet eine Definition des Wortes condemn (verdammen) „unheilbar". Die Taufe erfüllt das Bewußtsein mit der Wissenschaft des Seins, die offenkundig macht, daß Unheilbarkeit eine wissenschaftliche Unmöglichkeit darstellt. Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist und daß wir diese Widerspiegelung in der göttlichen Wissenschaft finden. Und da müssen wir auch nach der Wirklichkeit und Substanz des Seins des Menschen Ausschau halten. Der Mensch lebt im Universum des göttlichen Gesetzes, wo Prinzip und seine Idee eins sind. Das göttliche Prinzip, das in der Herrlichkeit der Liebe, der Kraft der ewigen Wahrheit und der Allwissenheit der Seele erstrahlt, ist die Heimat des Menschen. Es ist die Quelle des unerschöpflichen Guten. Prinzip bringt unaufhörlich Vollkommenheit im Menschen hervor. Wenn also der Mensch die Vollkommenheit der unendlichen Güte widerspiegelt, wie kann er dann mit Krankheit oder Leiden behaftet sein? Wenn das unveränderliche Gesetz der Vollkommenheit den Menschen regiert, wo bleibt dann Raum für Krankheit oder fehlerhafte Tätigkeit? Wenn die Herrschaft des Prinzips über seine Idee, den Menschen, unwandelbar und allmächtig ist, was könnte dann die Gesundheit des Menschen beeinträchtigen? Nichts! Unheilbarkeit ist eine Lüge, eine falsche Anschuldigung, ein Anspruch, der nicht aufrechtzuerhalten ist, der in der Taufe des Geistes hinweggewaschen wird. Der Mensch hat ein allmächtiges, stets wirkendes Prinzip — das ewige Leben.

Die Taufe des Geistes führt uns vor Augen, daß wir der Wahrheit und Liebe bedürfen. Sie erlöst uns aus dem Griff der Sünde und des Materialismus und offenbart, daß der Mensch das Gleichnis des Göttlichen ist. Sie versetzt uns in die Lage, in wahrer Demut Jesu Gebet zu wiederholen: „Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war." Joh 17:5. Die Christliche Wissenschaft hilft uns, die Präexistenz des Menschen als vollkommene und unsterbliche Idee des Geistes zu erkennen, an der Gott Wohlgefallen hat. Alle, die sich dieses Verständnis ihrer Identität zu eigen machen, finden in dem Gleichnis des Göttlichen ihr wahres Wesen und ihre Gesundheit. Das Leben wird in Einklang mit der Wissenschaft des Seins gelebt. So ist es also nicht verwunderlich, daß die geistige Aufforderung, die in den folgenden Worten des Apostels Petrus zum Ausdruck kommt, auch heute noch gültig ist: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes." Apg 2:38.


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