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Vor Einiger Zeit übernahm...

Aus der Januar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor Einiger Zeit übernahm ich die Betreuung einer Klasse in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule. Während der Vorbereitung auf eine Sonntagsschulstunde las ich in der Bibel: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist" (1. Kor 2:12). Der Gedanke gefiel mir so gut, daß ich ihn mit meiner Sonntagsschulgruppe teilen wollte.

Wie zu einer langen Kette reihten sich die Gedanken aneinander, und die Kinder in der Klasse fügten noch einiges hinzu, was uns von Gott geschenkt wird, bis ein großes „Geschenkpaket" daraus wurde. Zum Unterrichtsende packten wir unser Paket wieder aus, um alles noch einmal zu betrachten. Wir fanden Freunde, Schutz, Freude und Liebe darin und noch vieles mehr, was uns wichtig erschien. Als wir alles so ansahen, erkannten wir, wie sehr uns der Vater liebt, wenn Er uns so wunderbare Dinge schenkt, und wir waren sehr dankbar und froh.

In der folgenden Woche hatte ich eine aufwendige Arbeit zu verrichten, die zudem noch termingebunden war. Der Vorgang teilte sich in unterschiedliche Arbeitsschritte. Ich mußte die Arbeit so organisieren, daß sie bis zum Abgabetermin fertig wurde.

Ich ging in die Dunkelkammer, um eine Druckplatte zu entwikkeln. Etwas halbherzig goß ich einen Teil des unverdünnten Entwicklers aus einem größeren Behälter in eine Flasche. Bevor ich es recht erfassen konnte, rutschte der Behälter ab, und der Inhalt spritzte um mich herum. Ein sehr schmerzhaftes Brennen in den Augen veranlaßte mich, sofort mit beiden Händen zu reiben. Dabei entdeckte ich, daß ich mit den Handschuhen rieb, die mich vor der ätzenden Wirkung des Entwicklers schützen sollten. Schon mehrfach waren sie zu diesem Zweck verwendet worden.

Mir kam der Gedanke, die Augen mit klarem Wasser auszuspülen. Es brachte aber keine Linderung. Ich konnte nichts sehen, und die Augen tränten sehr stark.

In dieser Situation erinnerte ich mich an ein Bibelzitat aus Matthäus: „Das Auge ist das Licht des Leibes" (6:22); auch dachte ich daran, was Mary Baker Eddy auf Seite 393 in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift zu diesem Vers sagt. Mir kam die Überlegung, daß ich eine sehr begrenzte Sicht von diesem Projekt hatte, die auf viel menschlich organisiertem Planen beruhte.

Ich rief eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat um Hilfe durch Gebet. Sie erinnerte mich an die Bibelstelle, wo es heißt, daß die Arche Noah von innen und außen abgedichtet war (siehe 1. Mose 6:14). Und genauso konnte nichts in mein sicheres Dasein eindringen, was nicht ein Ausdruck Gottes war. In diesem göttlichen Schutz konnte ich mich jetzt wissen, geborgen in Gottes allumfassender Liebe. Eine tiefe Ruhe und Gelassenheit breitete sich in mir aus.

In einem Gespräch mit einer Freundin ergab sich einmal die Idee, daß geistiges Sehen auch geistiges Idee, daß geistiges Sehen auch geistiges Hören ist. Sie erfordern beide ein „Horchen" und ein Lauschen auf das, Gott uns zu sagen hat. Dieses Lauschen zu praktizieren, dazu hatte ich nun eine Gelegenheit. Mir kam spontan die vergangene Sonntagsschulstunde in den Sinn und die zusammengetragenen Gedanken darüber, was Gott uns alles schenkt, und ich wurde wieder von der Freude über diese schönen Geschenke Gottes erfüllt.

All die Gedanken der göttlichen Fürsorge, des göttlichen Schutzes und der göttlichen Liebe bewegte ich noch im Herzen, während ich meine Arbeit wieder aufnahm. Wie in der Sonntagsschulstunde führte auch jetzt ein geistiger Gedanke zum nächsten. Ich dachte dankbar an Gott als einen liebevollen Vater, der mein wirklicher Auftraggeber war. In Psalm 104:24 heißt es: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet." Ich fragte mich, warum ich das, was Gott schon perfekt geordnet hat, neu organisieren wollte. Mir war plötzlich klar, daß es eine Vertrauenssache ist, in Eintracht mit Gott, der allumfassenden Liebe, zusammenzuarbeiten. Die weitere Arbeit tat sich beinahe von selbst.

Ich sah aus dem Fenster und entdeckte einen Vogel, der dort herumhüpfte. An der Färbung des Gefieders konnte ich erkennen, daß es ein Rotkehlchen sein mußte. Das war eine nette Gesellschaft bei meiner Arbeit, und ich freute mich sehr über diese Szene. In dieser Freude über den Vogel wurde mir plötzlich bewußt, daß ich soeben eine wunderbare Heilung erlebt hatte. Bis dahin hatte ich gar nicht bemerkt, daß ich perfekt sehen konnte. Ich erkannte, daß ich nicht allein vor mich hinarbeitete, von der göttlichen Liebe getrennt, sondern daß ich von Gott dazu angestellt war, Ihn zum Ausdruck zu bringen. Die verschwommene Sichtweise war durch eine klare Vorstellung von der geistigen Wahrheit geheilt worden.

Schritt für Schritt, unter Gottes Obhut, erledigte sich dieser Auftrag harmonisch und rechtzeitig. Voller Freude rief ich die Ausüberin an und erzählte ihr von meinen neugewonnenen Erkenntnissen. Wir waren beide sehr froh über diese schöne Heilung.


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