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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM Januar 1995

Aus der Januar 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

Abkürzungen

= Albrechts Bibelübersetzung
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
GN = Gute Nachricht
Hauss = Friedrich Hauss, Biblische Gestalten
Hfa = Hoffnung für alle
WStB = Wuppertaler studienbibel

1. Januar

Gott

Eines hat Gott geredet, ein Zweifaches habe ich gehört: Gott allein ist mächtig. (Ps 62:12)

Bei diesem Psalm könnte man sich fragen, was der Psalmschreiber „Zweifaches" von Gott gehört haben mag. AÜ gibt in einer Fußnote die Erklärung: „D.h. mehr als einmal, schon oft." Die Bibelübersetzung lautet dort: „Einmal, zweimal hat Elohim geredet, was ich gehört: Elohims ist die Macht."

Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach Galiläa, und die Kunde von ihm erscholl durch alle umliegenden Orte. (Lk 4:14)

Im Matthäus-, Markus- und Lukasevangelium wird berichtet, daß Jesus unmittelbar nach seiner Versuchung auf dem Berg nach Galiläa kam. Nur bei Lukas wird gesagt, daß dies „in der Kraft des Geistes" geschah. Die Galiläer wußten von Jesu Predigten und den großen Heiltaten, die er in Judäa vollbracht hatte; dieser „Ruf" ging ihm voraus. Daher erwarteten sie ungeduldig seine Ankunft.

8. Januar

Das Sakrament

Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deinen Zug beschließen. (Jes 58:8)

Die WStB greift die hier beschriebenen Bilder auf und interpretiert sie unter anderem folgendermaßen: „V. 8b beschreibt den Vorgang der Erneuerung als einen, Zug'. Wie einst Israel durch die Wüste von Gott selbst geleitet wurde, um unter seiner Führung ins Land der Verheißung zu gelangen, so geht vor dir her deine Gerechtigkeit, und die Herrlichkeit Jahwes beschließt deinen Zug. Liest man dieses vom Zweiten her, so wird man die Wendung, deine Gerechtigkeit' als eine Umschreibung Gottes zu verstehen haben. Dennoch sollte man den anderen Ton der hier mitschwingt, nicht überhören. Weil es um den Vollzug des Gehorsams in diesem Kapitel geht, kann, deine Gerechtigkeit' auch meinen, daß Gott — die Gerechtigkeit Israels — sein Volk als ein solches beschützen möchte, das Gottes Gerechtigkeit als Seine eigene annimmt. lsrales eigene Gerechtigkeit soll Gottes Gerechtigkeit sein."

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und dem Hause Juda einen neuen Bund schließen. .. Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. (Jer 31:3133)

Die WStB kommentiert diese Verse folgendermaßen: „Das Wesen des neuen Bundes ist nicht eine Gottesahnung, ein Gottesgefühl, sondern die Weisung Gottes (die wörtl. Übers des hebr. Wortes, tora') wird Gott selber in das Herz seines Volkes legen. Dann kann auch das Problem der falschen Propheten gelöst werden, die aus ihrem eigenen Herzen, ohne Gottes Weisung zu haben, ihre Prophezeihungen hervorbrachten (vgl. 23,26). Ferner hat Gottes Volk die Weisung seines Gottes nicht mehr vor sich als Forderung, sondern in seinem Gewissen als Maßstab, dem es freiwillig folgt. .. Mit der Herzensfrömmigkeit. .. verbindet man sehr leicht die gefühlsmäßige Seligkeit. Dagegen bleibt bestehen, daß der neue Bund eine Weisung Gottes beinhaltet (vgl. Rö 8,4:,. .. damit die Gesetzesforderung in uns erfüllt würde', wörtl. Übers.)."

15. Januar

Leben

Den Reichen in dieser Welt gebiete, daß sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; daß sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen. (1. Tim 6:17—19)

In Hfa kommt zum Ausdruck, mit welcher Eindringlichkeit Paulus zu Timotheus spricht und ihm Ratschläge für die Unterweisung der Gemeinden gibt: „Zum Schluß noch eins: Den Reichen mußt du unbedingt einschärfen, daß sie sich nichts auf ihren irdischen Besitz einbilden oder ihre Hoffnung auf etwas so Unsicheres wie den Reichtum setzen. Sie sollen vielmehr auf Gott hoffen, der uns reich beschenkt mit allem, was wir brauchen. Sage ihnen, daß sie Gutes tun sollen und gern von ihrem Reichtum abgeben, um anderen zu helfen. So werden sie wirklich reich sein."

Meine Lieben, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus. ( Jud 1:17)

Hauss berichtet über den Verfasser des Judasbriefes: „Judas, Bruder Jesu, schreibt den Judasbrief, der gegen die Gnostiker gerichtet ist und im zweiten Petrusbrief zitiert wird." Das geht laut Hauss aus Mt 13:55 hervor. Die Bibelgelehrten sind sich jedoch nicht einig, wer der Verfasser des Judasbriefes ist, und der Verfasser selbst erwähnt im ersten Vers seines Briefes nicht, daß er ein Bruder Jesu ist, sondern stellt sich lediglich als „ein Knecht Jesu Christi" vor.

22. Januar

Wahrheit

Irrt euch nicht, meine lieben Brüder. Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel des Lichts und der Finsternis. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien. (Jak 1:16-18)

Erstlinge galten stets als bestes Teil, als besonders rein. Sie symbolisieren etwas von der Makellosigkeit der geistigen Gottesschöpfung. Die GN übersetzt das so: „Meine lieben Brüder, täuscht euch nicht! Lauter gute Gaben, nur vollkomme Gaben kommen von oben, von dem Schöpfer der Gestirne. Bei ihm gibt es kein Zu- und Abnehmen des Lichtes und keine Verfinsterung. Aus seinem freien Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit, die Gute Nachricht, ein neues Leben geschenkt, damit wir als die ersten unter seinen Geschöpfen ans Ziel gelangen."

Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie können wir den Weg wissen? Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Joh 14:5, 6)

Barclay führt uns die Ehrlichkeit vor Augen, mit der Thomas bekennt, daß er Jesu Aussagen nicht versteht. Barclay schreibt: „Obwohl er ihnen gesagt hatte, daß er zum Vater gehe, der ihn gesandt habe und mit dem er eins sei, verstanden sie nicht, was vor sich ging.. .. Das Wunderbare ist, daß die Frage eines zweifelnden Menschen Jesus zu einer der großartigsten Aussagen veranlaßte, die er je gemacht hat." Weiter sagt Barclay: „Niemand braucht sich seiner Zweifel zu schämen, denn es ist erstaunlich wahr, daß, wer da sucht, schließlich auch finden wird."

29. Januar

Liebe

Es nahten sich ihm aber allerlei Zöllner und Sünder, um ihn zu hören. Und die Pharisäer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die Sünder an und ißt mit ihnen. Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach: Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert. .. (Lk 15:1-7)

Es mag einem kaum verständlich scheinen, daß die Pharisäer und Schriftgelehrten alle Menschen verachteten, die das Gesetz und die einzelnen Vorschriften ihres Glaubens nicht einhielten. Strenggläubige sahen in den Zöllnern und Sündern Menschen, die zu verachten waren. Es bedeutete für sie eine Beleidigung, daß Jesus deren Gesellschaft suchte. Barclay bemerkt dazu: „Aus diesem Grunde erzählte Jesus ihnen das Gleichnis vom verlorenen Schaf und von der Freude des Hirten, als er es wiederfand. Die Arbeit der Schafhirten in Judäa war schwer und gefahrvoll. Weideland war knapp. Die Hochebene war nur wenige Kilometer breit, ehe sie wildzerklüftet nach der Wüste zu abstürzte. Es gab keine Einfriedungen, sondern die Schafe liefen frei herum. Der englische Schriftsteller G. A. Smith hat einmal folgendes geäußert:, Wenn man auf einsamer Hochfläche, auf der bei Nacht die Hyänen heulen, je einem Schafhirten begegnet ist, der wachen Auges in die Ferne blickt und ein abgehärteter, bewaffneter Mann ist, der sich auf seinen Hirtenstab stützt und seine verstreute Herde überschaut, von der er jedes Tier kennt, dann versteht man plötzlich, warum der Hirte von Judäa [David] zum Anführer seines Volkes wurde. Dann versteht man, weshalb sie ihn zum König machten, weshalb sich an ihn die messianische Hoffnung des Volkes knüpfte und warum der Hirte in diesem Gleichnis Jesu zum Inbegriff der Selbstaufopferung wird.' "

Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. ( Jes 55:3)

Die „beständigen Gnaden Davids" beschreibt die GN folgendermaßen: „Hört doch, kommt zu mir! Hört auf mich, dann werdet ihr leben! Ich will mit euch einen unauflöslichen Bund schließen. Die Zusagen, die ich David gegeben habe, sind nicht ungültig geworden: an euch werde ich sie erfüllen."

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