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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM Mai 1995

Aus der Mai 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

7. Mai

Adam und der gefallene Mensch

Bemühe dich darum, dich vor Gott zu erweisen als einen rechtschaffenen und untadeligen Arbeiter, der das Wort der Wahrheit recht austeilt. (2. Tim 2:15)

Jede Bibelübersetzung verdeutlicht einen anderen Aspekt eines Bibelverses. In MÜ erfahren wir z.B., wie „austeilen“ zu verstehen ist: „Sei eifrig bemüht, dich Gott als bewährt darzustellen (oder: zu erweisen), als einen Arbeiter, der sich (seiner Arbeit) nicht zu schämen braucht, weil er das Wort der Wahrheit richtig darbietet (oder: recht teilt).“ Das heißt, wie in der Fußnote dazu erklärt wird, daß er „auseinanderhält, was unterschieden werden muß, und richtig verbindet, was zusammengehört.“

Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind? (Röm 6:1, 2)

Hfa macht deutlich, daß Sünde und ein Leben in Christus einander ausschließen: „Was bedeutet das nun für uns? Sollen wir etwa weitersündigen, damit Gott Gelegenheit hat, uns seine Barmherzigkeit und Liebe zu beweisen? Natürlich nicht! Als Christen sind wir für die Sünde tot. Wie könnten wir da noch länger mit ihr leben?“

Darum auch ich, nachdem ich gehört habe von dem Glauben bei euch an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen, höre ich nicht auf, zu danken für euch, und gedenke euer in meinem Gebet. .. Und er gebe euch erleuchtete Augen des Herzens. (Eph 1:15–18)

Die GN erklärt, wer mit den „Heiligen“ gemeint ist — alle Christen, alle, die an Christus glauben, alle, die am Heil teilhaben: „. .. weil ich von eurer Zuwendung zu Jesus, dem Herrn, und eurer Liebe zu allen Christen gehört habe, danke ich Gott unermüdlich für euch. Ich denke immer an euch, wenn ich bete.“ Im Vers 17 sagt Paulus, um was er für die Epheser bittet: um den „Geist der Weisheit und der Offenbarung“, und er faßt es in dem poetischen Bild zusammen: „erleuchtete Augen des Herzens“, etwas, was über menschliches Erkennen oder Wahrnehmen weit hinausgeht.

14. Mai

Die Sterblichen und die Unsterblichen

Jauchzet dem Herrn, alle Welt! Erkennet, daß der Herr Gott ist! Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide. (Ps 100:1, 3)

Bei Bruns lauten diese Verse samt Kommentar so: „, Jauchzt dem Herrn, alle Lande! Erkennt es doch, daß der Herr allein Gott ist! Er hat uns geschaffen, wir gehören ihm; wir sind sein Volk, das er wie eine Herde weidet.‘ Der Sänger möchte. .. eine große, dankbare Freude auslösen (er hat das bis heute wirken können; mehrere große Musiker haben gerade diesen Psalm vertont).

Mit diesem Ruf wurden die Besucher des Tempels empfangen und begrüßt. Einmal wird der Schöpfer aller Welt und aller Völker gepriesen, zum andern das Volk Israel als das besondere Gottesvolk herausgehoben (es ist eben doch in besonderer Weise seine, Herde‘). Bei dem Wort, erkennt‘ (V. 3) dürfen wir nicht vergessen, daß damit in der ganzen Bibel viel mehr gemeint ist als nur das gedankliche, Kennenlernen‘, sondern die Gemeinschaft unter uns Menschen nach Geist, Seele und Leib.“

Wie viele nun von uns vollkommen sind, die laßt uns so gesinnt sein. Und solltet ihr in einem Stück anders denken, so wird euch Gott auch das offenbaren. (Phil 3:15)

Bei Barclay wird zu „vollkommen“ erläutert: „Das entsprechende Wort des griechischen Originaltextes lautet teleios und hat mehrere miteinander zusammenhängende Bedeutungen. Weitaus am häufigsten bedeutet es nicht Vollkommenheit im abstrakt philosophischen Sinne, sondern eine funktionelle Vollkommenheit, in dem Sinne, daß jemand oder etwas einem bestimmten Zweck angemessen ist. Wir wollen hier nur die wichtigsten Wortbedeutungen nennen. Das Wort bedeutet voll erwachsen im Unterschied zu noch nicht entwickelt. .. Ebenso wird das Wort für die geistige Reife verwendet und kennzeichnet infolgedessen jemanden, der sich auf einem bestimmten Gebiet bereits qualifiziert hat und Erfahrung besitzt, im Gegensatz zu jemand, der erst anfängt zu lernen. Wenn das Wort im Zusammenhang mit Opfergaben gebraucht wird, heißt es, daß das Opfer makellos und daher für Gott geeignet ist. Auf Christen angewandt bezieht es sich häufig auf Getaufte, die vollberechtigte Glieder der Gemeinde sind. .. In der Frühkirche wird das Wort oft auch zur Kennzeichnung der Märtyrer gebraucht. Man sagte, der Märtyrer sei durch das Schwert vollendet worden, und sein Todestag hieß der Tag der Vollendung. Dahinter steht der Gedanke, daß das Märtyrertum höchster Ausdruck der Glaubensbezeugung und der Reife eines Christen sei.“

21. Mai

Seele und Leib

Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. (Ps 42:12)

In Hfa wird deutlich, wie wir neuen Mut schöpfen können durch frühere Erfahrungen mit Gottes Hilfe: „Warum nur bin ich so traurig? Warum ist mein Herz so schwer? Auf Gott will ich hoffen, denn ich weiß: ich werde ihm wieder danken. Er ist mein Gott, er wird mir beistehen!“

Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank. ... Da ging Jesus mit ihnen. ... Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund. (Lk 7:2–10)

Barclay beleuchtet den Charakter des Hauptmanns u.a. folgendermaßen: „Schon als Hauptmann oder Zenturio war er kein gewöhnlicher Mann. Die römischen Hauptleute führten eine Kompanie und bildeten das Rückgrat des römischen Heeres. Wo immer im Neuen Testament die Rede von Hauptleuten ist, wird Gutes von ihnen berichtet (vgl. Luk. 23,47; Apg. 10,22; 22,26; 23,17.23.24; 24,23; 27,43). Der griechische Geschichtsschreiber Polybios hat uns geschildert, welche Eigenschaften von einem Hauptmann erwartet wurden. Er brauchte nicht so sehr die Gefahr zu suchen; vielmehr mußte er befehlen können, beständig und zuverlässig im Handeln sein, er sollte sich nicht übereifrig in die Schlacht stürzen, in Bedrängnis dagegen die Stellung halten und bereit sein, auf seinem Posten zu sterben.“ Die aufgeführten Eigenschaften gelten auch, wenn wir uns gegen das Böse verteidigen; wir müssen uns dem Irrtum gegenüber „behaupten“.

Weiter erwähnt Barclay des Hauptmanns Bescheidenheit und Demut: „Er wußte sehr wohl, daß das Gesetz strenggläubigen Juden verbot, das Haus eines Nichtjuden zu betreten (Apg. 10,28). Er wußte, daß kein strenggläubiger Jude einem Nichtjuden gestattete, sein Haus zu betreten oder sonstwie Verkehr mit ihm zu pflegen. So wagte er nicht einmal, persönlich zu Jesus zu gehen. Er überredete seine jüdischen Freunde, an den Meister heranzutreten. Dieser Mann, der gewohnt war zu befehlen, bewies gegenüber echter Größe eine erstaunliche Bescheidenheit.“

28. Mai

Die Zauberei des Altertums und der Neuzeit — auch genannt Mesmerismus und Hypnotismus — blossgestellt

Keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat besteht vor dem Herrn. (Spr 21:30)

Wie so oft in den Sprüchen wird hier die menschliche der göttlichen Sicht gegenübergestellt. Die WStB schreibt dazu: „Etwa 1000 Sprüche enthält das Buch der Sprüche. Wir sind überrascht von ihrer Brillanz, ihrer Vielfalt und ihrer tiefen Einsicht. Welch hohes Selbstbewußtsein müssen die Menschen gehabt, die so viel Weisheit erworben, verarbeitet und weitergereicht haben. Aber für sie war die Weisheit nicht Selbstzweck und keineswegs in Konkurrenz mit Gott oder ein sicherer Weg zu Gott. Offensichtlich waren sich schon diese Weisen bewußt, daß ihr Wissen Stückwerk ist (1. Kor 13,9). Sie kannten ihre Grenzen. Sie betreiben ihre Wissenschaft nicht gegen, sondern in Abhängigkeit von Gott, in dem alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen liegen (Kol 2,3). Verglichen mit der Weisheit Jahwes kann keine Weisheit der Welt als Weisheit gelten. Die Weisen verbeugen sich vor Jahwe. Sie binden ihre Klienten nicht an sich, sondern weisen an sich selbst vorbei auf Jahwe hin. Es ist das höchste Ziel ihres Weisheitsunterrichts, daß der Schüler ergriffen über die Weisheit Jahwes staunt. Wenn er ein klein wenig ihre Ausmaße zu erahnen vermag, hat der Lehrer sein wertvollstes Wissen erfolgreich weitergegeben.

Angesichts der grenzenlosen Überlegenheit liegt es von vornherein auf der Hand, daß ein Gegenvorschlag zu Gottes Ratschluß, ein Versuch gar, Gott zu überlisten oder Gottes Ratschluß durch Warum-Fragen zu ergründen, zum Scheitern verurteilt ist.“

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
GN = Gute Nachricht
Hfa = Hoffnung für alle
= Menges Bibelübersetzung
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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