Alljährlich, Wenn Das Frühjahr kommt, hören wir von Heuschnupfen, der Allergie gegen den Pollenflug der Blüten und Gräser sowie in ländlichen Gegenden auch der Empfindlichkeit gegen den Staub beim Mähen der Felder. Ich litt viele Jahre unter dieser Art von Allergie und wußte zunächst nicht, was ich dagegen tun sollte. Aber diese Empfindlichkeit gegen die Reizwirkung des Staubes und der Blütenpollen machte mich stutzig. Wie kann es das geben, daß der Mensch schwächer ist als die ihn umgebende Natur?
Als ich darüber nachdachte, wurde ich dazu geführt, mich zu fragen: „Was ist der Mensch denn eigentlich?“ Beim Studium der Christlichen Wissenschaft habe ich gelernt, Krankheiten nicht als Teil meines Schicksals oder als gottgesandt hinzunehmen. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit: „Welch ein Mißbrauch der Schönheit der Natur ist es, wenn man behauptet, eine Rose, das Lächeln Gottes, könne Leiden hervorrufen!“ Einige Zeilen weiter fährt sie fort: „Es ist profan, sich einzubilden, der Duft des Klees und der Geruch des frisch gemähten Heus könnte Drüsenentzündung, Niesen und Nasenstechen verursachen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 175.
Christus Jesus hat alle Arten von Krankheiten und Schwächen geheilt. Wie war das möglich, und worauf basierten seine Handlungen? Dies wollte ich verstehen. In der Bibel heißt es, daß Jesus sagte: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater.“ Joh 14:12. Das faßte ich nicht nur als eine Aufforderung auf, sondern auch als ein Versprechen. Als erstes dachte ich darüber nach, wer oder was dieses „mich“ ist, an das ich glauben sollte. Ganz sicher ist damit nicht der materielle, menschliche Jesus gemeint, sondern es muß der von Gott geschaffene Mensch, Seine geistige Idee, sein. Das ist das ewige, christusgleiche Wesen, das Jesus zum Ausdruck brachte.
Man könnte also sagen, daß der Mensch geistige Eigenschaften ausdrückt, denn im Alten wie im Neuen Testament wird zweifelsfrei erklärt, daß Gott Geist und Seine Schöpfung rein geistig ist. Wie wichtig ist es daher, zu unterscheiden zwischen dem, was geistig und wahr, und dem, was materiell und eine Lüge ist!
Im Reich des Geistes, Gottes, ist alles harmonisch, heil und gut. Alles, was unharmonisch, krank und schlecht ist, kommt nicht von Gott. Durch intensives Studium der Bibel, die man mit Hilfe von Wissenschaft und Gesundheit besser verstehen lernen kann, wurde mir klar, daß es nur diese eine, rein geistige Schöpfung gibt. Sehr hilfreich ist auch das Beispiel von Jesu Leben. Jesus sah immer nur den von Gott geschaffenen, vollkommenen Menschen und wußte ohne jeden Zweifel, daß Gottes Wesen ununterbrochen und überall zum Ausdruck kommt.
Gegen dieses Wissen konnte sich das falsche Bild eines unharmonischen, materiellen Menschen nicht halten; wo Jesus ging und stand, machte sein heilendes Wirken Gottes Schöpfung sichtbar in allen, die für seine Botschaft empfänglich waren. Dieses Wissen um die geistige, vollkommene, unveränderliche Schöpfung ist es, um das wir beten müssen, um geheilt zu werden. Wenn wir verstehen — nicht nur blind glauben —, daß die einzig wirkliche Schöpfung geistig ist, lassen wir uns nicht von dem materiellen Erscheinungsbild hypnotisieren, ob es sich dabei nun um Krankheit oder um eine andere Disharmonie handelt. Es ist notwendig, immer wieder der Annahme zu widerstehen, daß die Materie uns zerstören kann. Wir können uns weigern, diese falsche Vorstellung vom Leben als unsere Gedanken aufzunehmen.
Ich hielt im Gebet daran fest, daß Gott allmächtig und allgegenwärtig ist — sonst wäre Er ja nicht Gott. Es gibt keine noch so kleine Lücke, wo Gott nicht ist — und wo Gott ist, da ist alles friedlich, sanft, zärtlich, schmerzlos, heil. Der Mensch, zu Gottes Ebenbild geschaffen, kann niemals von der göttlichen Liebe getrennt werden. Es gibt keine Ursache, die etwas bewirken könnte, was Geist, dem Guten, der einzigen Ursache aller Wirkungen, unähnlich ist. Ich verließ mich auf das erste Gebot und weigerte mich zu glauben, daß es Materie geben könne neben dem allgegenwärtigen Gott, Geist. Ich mußte ununterbrochen aufpassen, daß ich nicht überrumpelt wurde von den falschen Gedanken, die überall in Gesprächen mit Freunden oder Arbeitskollegen ausgedrückt wurden. Und ich mußte wachsam sein gegenüber den Werbesprüchen für Medikamente, die die Leser offenbar zu bestimmten Zeiten an die Krankheit erinnern sollen!
Ich begriff, daß ich diesen falschen Suggestionen, ich sei sterblich und materiellen Vorgängen ausgesetzt, sofort die Wahrheit der allumfassenden Güte Gottes entgegensetzen mußte. Gott schafft und erhält den Menschen, aber nicht in einer materiellen Form, sondern als geistige Idee. Unser ganzes Vertrauen auf Gottes liebevolle Fürsorge zu setzen läßt niemanden zuschanden werden. Die göttliche Liebe zeigt sich nur als das Gute; Leben entfaltet sich in Gesundheit, Kraft, Freude und harmonischer Tätigkeit. Untrennbar von Gott drückt der Mensch Kraft und makellose Reinheit aus. Alle diese Wahrheiten rief ich mir immer wieder ins Bewußtsein und beanspruchte sie als die Realität meines Lebens. Beten ohne Unterlaß, das ist die wirksamste Medizin gegen die Einflüsterungen von angeblichem Leben in und durch Materie. Dazu gehört die Annahme, daß Staub oder Pollen unsere Gesundheit beeinflussen oder ihr schaden können.
Im Reich des Geistes, Gottes, ist alles harmonisch, heil und gut. Alles, was unharmonisch, krank und schlecht ist, kommt nicht von Gott.
Ich vermied es auch, dauernd auf den Körper zu sehen, ob irgendwelche körperlichen Symptome verschwanden. Vielmehr machte ich mir klar, daß eine geistige Erkenntnis Gottes mir die Augen öffnen werde, zu sehen Seine Herrlichkeit, und daß Er immer gegenwärtig, allmächtig und alliebend ist.
Als dann die Allergie bei mir aufhörte, bekannte ich, daß dies der Beweis für den vollkommenen Zustand Seiner Schöpfung ist. Diese bewußte Dankbarkeit Gott gegenüber ist ein ganz wesentlicher Teil unserer Gebete, um das Gegenteil der Annahme zu beweisen, daß der Mensch schwach und hilflos ist und in einer materiellen Umgebung lebt.
Wenn wir diese Wahrheitsgedanken in unserem Bewußtsein immerfort stärken und sie in unserem Leben anwenden, kann das Böse in keiner noch so versteckten Form und nirgendwo in unserem Denken Einlaß finden. Wenn wir aufmerksam Ausschau halten nach Zeichen göttlicher Fürsorge, werden wir Schritt für Schritt Gottes Gegenwart in unserem Leben erkennen und als sicheren Schutz erfahren. Diese Freiheit ist unser, ganz gleich welche Jahreszeit wir haben!
Der Geist Gottes hat mich gemacht,
und der Odem des Allmächtigen
hat mir das Leben gegeben.
Hiob 33:4