Wir Alle Hätten gern verläßliche Einkünfte, einen festen Arbeitsplatz und eine finanziell gesicherte Zukunft. Doch materielle Ressourcen versiegen oft ganz plötzlich. Sie sind „Schätze ... auf Erden“, wie Jesus es nannte, dort, „wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen.“ Doch wie Jesus uns versichert, gibt es auch „Schätze im Himmel“ Mt 6:19, 20., die nicht verfallen und gestohlen werden können.
Was sind das für Schätze, und wo finden wir eine wirklich verläßliche Einnahmequelle? Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjen s´aiens), schreibt: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht.“ Vermischte Schriften, S. 307. Geistige Ideen sind unsere sichere Versorgung von Gott, der Quelle alles Guten, die niemals versiegt oder Schwankungen unterliegt. Auf diese göttliche Quelle verließ Jesus sich, und sie ließ ihn nie im Stich.
Doch was ist, wenn wir nicht wissen, wie wir diese Ideen erkennen können? Wenn wir dazu erzogen worden sind, nur unserem Verstand, unseren Fähigkeiten oder materiellem Reichtum zu vertrauen? Was ist, wenn wir kein Interesse an den Dingen des Geistes haben, wenn uns die Geduld oder Ausdauer fehlt, unserem Schöpfer zu vertrauen — Ihm mehr als allem anderen zu vertrauen? Dann wird es uns natürlich schwerer fallen, in Zeiten der Not Seine Ideen in Anspruch zu nehmen.
Tatsache ist aber, daß jeder von uns seine gottgegebene Intelligenz und Demut nutzen kann, um die geistigen Ideen wahrzunehmen, die Gott uns jederzeit gibt. Dazu müssen wir die Gedanken zum Schweigen bringen, die uns fortwährend einreden wollen, wir seien unwürdig oder unfähig oder lebten zur falschen Zeit und am falschen Ort. Auch müssen wir die Verlockungen zurückweisen, die uns glauben machen wollen, wir könnten das Gute durch ungesetzliche, unmoralische oder auch rein materielle Methoden erreichen. Diese Behauptungen kommen nicht von Gott, sondern von dem, was Paulus „fleischliche Gesinnung“ nannte. Es sind die Stimmen weltlicher Auffassungen, die Stimmen von Angst, Selbstzweifel und dergleichen. Sie werden durch Gebet zum Schweigen gebracht, und zwar in dem Maße, wie wir für die geistige Tatsache empfänglich sind, daß der Mensch das geliebte Kind des allharmonischen Gottes, des unendlichen Gemüts, ist. Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, versichert uns: „Geist, Gott, vernehmen wir, wenn die Sinne schweigen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 89.
Der Psalmist erkannte klar, daß Gott die reiche Quelle alles dessen ist, was der Mensch in seinem Leben braucht. An den Schöpfer gerichtet, sagte er: „Bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“ Ps 36:10. Wenn wir also notwendig ein verläßliches Einkommen brauchen, können wir uns an Gott wenden, um eine Lösung für unser Problem zu finden. Doch wir müssen bereit sein, diese Lösung zu erkennen, ganz gleich, in welcher Form sie kommt. Allzuoft glauben die Menschen, ihre Gebete würden nicht erhört, einfach weil sie nicht wissen, wie Gebet erhört wird. Eine der großen Leistungen der Christlichen Wissenschaft besteht darin, daß sie dies wirklich klarmacht.
Wenn wir zum Beispiel wegen unseres Einkommens zu Gott beten und sich in uns der Wunsch regt, etwas Gutes zu tun oder etwas wiedergutzumachen, was wir jemandem angetan haben, dann sollten wir diese Regung nicht ignorieren, sondern erkennen, daß das die Antwort auf unser Gebet ist — der Ausdruck des verläßlichen Einkommens an geistigen Ideen, mit denen unser Vater, die göttliche Liebe, uns versorgt. Es ist wichtig, daß wir bestrebt sind, die Führung Gottes zu verstehen und ihr bereitwillig — nicht widerstrebend — zu gehorchen. In der Bibel lesen wir: „Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im Segen.“ 2. Kor 9:6.
Geistige Ideen sind das wertvollste Einkommen, das wir uns je wünschen können, und Gott, die göttliche Liebe, ist die unerschöpfliche und unparteiische Quelle dieser Ideen und enthält sie nie jemandem vor. Erkennen wir das, so zeigt sich ganz konkret, daß wir stets ein verläßliches Einkommen haben. Solches Einkommen ist grundsätzlich nicht von wirtschaftlichen Bedingungen, von Herkunft und Ausbildung oder besonderen Fähigkeiten abhängig. Zugang zu dieser Einnahmequelle erhalten wir einzig und allein durch das Bestreben, Gott, die ewige Wahrheit, besser zu verstehen und Seine liebevollen Gebote gewissenhafter und konsequenter zu befolgen.
Erkennen wir, daß unser verläßliches Einkommen geistigen Ursprungs ist, so wird uns auch klar, daß wir in Zeiten der Not nicht Gott um Hilfe anflehen, sondern beten sollten, um Seine geistigen Ideen, die Wahrheiten, die Er uns vermittelt, wahrzunehmen und aufzunehmen und die begrenzenden Suggestionen des fleischlichen Gemüts, der fleischlichen Gesinnung, zum Schweigen zu bringen. Mrs. Eddy fragt: „Sollen wir an dem offenen Quell, aus dem schon mehr hervorströmt, als wir entgegennehmen, um noch mehr flehen?“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 2.
Wenn diese Ideen zu uns kommen, ignorieren wir sie manchmal, weil wir sie für unwichtig halten, oder wir widersetzen uns ihnen aus Stolz oder Selbstgerechtigkeit. Zu biblischen Zeiten wurde Naaman in dieser Beziehung eine Lektion erteilt. Was ihm offensichtlich fehlte, waren Demut und Gehorsam. Der Prophet Elisa, an den er sich um Heilung wandte, forderte ihn auf, etwas zu tun, bei dem er diese Tugenden beweisen mußte (siehe 2. Kön 5:1–14).
In Zeiten großer wirtschaftlicher Not kann es leicht geschehen, daß wir so damit beschäftigt sind, Geld zu bekommen, daß wir die Ideen, die Gott uns gibt, nicht beachten. Gerade in solchen Zeiten müssen wir also besonders auf jede geistige Eingebung achten und jede Gelegenheit wahrnehmen, göttliche Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen. Gehorsam gegenüber den Zehn Geboten ist dabei eine große Hilfe. Ehrlichkeit und größere Hingabe an den einen Gott sind unter Umständen genau das, was erforderlich ist, um unsere tägliche Versorgung sichtbarer werden zu lassen.
Manchmal stellen wir fest, daß der Gehorsam gegen das göttliche Gesetz über das hinausgehen muß, was uns zunächst notwendig erschien. Um zum Beispiel das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ 2. Mose 20:14. voll und ganz zu halten, mag es erforderlich sein, daß wir uns nicht nur selbst über diese Versuchung erheben, sondern auch die Vorstellung zurückweisen, es sei unvermeidlich, daß andere Menschen ein so unwürdiges Verhalten an den Tag legen. Wir müssen vielleicht konsequent den Gedanken zurückweisen, daß es irgend etwas Unreines im Menschen gibt oder daß wirtschaftliche oder sonstige Umstände jemanden zwangsläufig zu solchem Lebensstil führen. Oder vielleicht müssen wir uns über jede Verfälschung unserer Integrität und unserer Treue Gott gegenüber erheben.
Wenn die geistigen Ideen, die wir brauchen, eine Umwandlung unseres Lebens notwendig machen oder selbstloses Gebet für unsere Mitmenschen erfordern, so möchte die fleischliche Gesinnung uns dazu verleiten, diesen Ideen zu widerstehen und noch ein bißchen länger an unserem fruchtlosen Verhalten festzuhalten oder den Nöten anderer gleichgültig zu begegnen. Doch der moralische Mut, der darin liegt, daß wir die göttliche Forderung nach Fortschritt demütig akzeptieren, und die selbstlose Liebe, die uns gegen die Sünden der Welt kämpfen läßt, können großen Lohn mit sich bringen.
Gott verbirgt Seine geistigen Ideen nicht vor uns. Vielmehr gilt für uns, was Christus Jesus sagte: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Lk 12:32. Unsere Aufgabe mag uns manchmal schwierig vorkommen, aber dann sind wir vielleicht so auf das Problem fixiert, daß wir uns dem verschließen, was wir am meisten brauchen. Wir müssen beten, um die Sinne zum Schweigen zu bringen und unser Herz zu öffnen. Auf die Weise werden wir mit Sicherheit das Einkommen erkennen, das wir brauchen.
