Jana wohnte gleich nebenan, und wir waren die allerbesten Freundinnen. Wir hatten einen Geheimklub — nur Jana und ich und unsere Stoffpuppen Anni und Polly. Janas Vater hatte uns erlaubt, einen leeren Hühnerstall als „Klubhaus“ zu benutzen. Um hineinzukommen, mußte man dreimal klopfen und dann ein Losungswort sagen. Diese Losung sagte dem Wächter, ob ein Freund oder ein Feind draußen stand. Wenn man das richtige Wort sagte, durfte man eintreten.
Jana und ich verbrachten viel Zeit damit, uns immer neue Losungen auszudenken, weil mein Zwillingsbruder uns dauernd nachspionierte. Und wenn er unsere Losung herausbekam, dann überfiel er uns mit seinen Freunden und ärgerte uns. Es kam schließlich soweit, daß wir uns jeden Tag ein neues Losungswort ausdachten.
Dann fuhr Jana in den Ferien fort. Während ihrer Abwesenheit machte ich eine lange Liste von Losungen. Jeden Abend vor dem Einschlafen schrieb ich neue dazu. Die Liste versteckte ich unter meinem Kopfkissen, damit mein Bruder sie nicht erwischte. Ich konnte es kaum abwarten, daß Jana zurückkam, damit ich ihr die Riesenliste zeigen konnte.
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