Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Wenn Wir Lernen, von ganzem...

Aus der Juni 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn Wir Lernen, von ganzem Herzen auf Gott zu vertrauen, wird uns immer klarer, daß Er fähig und bereit ist, voll und ganz für uns zu sorgen. Ich hoffe, daß dieses Zeugnis andere ermutigt, durchzuhalten und voll Erwartung zu beten.

Wenn ich vor Problemen stehe, denke ich oft daran, wie meine Mutter, eine hingebungsvolle Christliche Wissenschafterin, still betete und auf Gottes Führung lauschte. Viele Male bewies sie, daß Gott die Quelle alles Guten, aller Versorgung, aller Gesundheit, allen Lebens und aller Liebe ist. In einem Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft heißt es: „Täglich fiel der Mannatau. . .“ (Nr. 47). Das ist mir immer eine Mahnung gewesen, in Zeiten der Not auf Gott zu schauen und mir niemals Sorgen darüber zu machen, was werden wird. Das unerschöpfliche Gute von Gott nimmt niemals ab und wird niemandem vorenthalten.

Bei vielen Gelegenheiten wurden mir praktische Antworten und Heilung zuteil, wenn ich standhaft an der Wahrheit Gottes festhielt. Als meine drei Kinder noch nicht ganz erwachsen waren, kamen wir einmal in eine schreckliche Zwangslage. Wir hatten keine Wohnung, keine Arbeit und keine Transportmöglichkeit. Schlimmer hätte es nicht mehr werden können, so schien es.

Doch ich stützte mich auch in dieser extremen Not auf die reiche Fürsorge Gottes und wußte, daß dem Mangel, den wir litten, abgeholfen werden und wir Heilung finden konnten. Nichts konnte die Tatsache des Seins ändern, daß nur die Überfülle Gottes wahr oder wirklich ist. Ich wußte, wenn ich auf Engelsgedanken — Botschaften von Gott an den Menschen — lauschte, würden wir aus dieser Disharmonie befreit werden.

Manchmal allerdings überwältigte mich die Verzweiflung über unser Schicksal. Als ich eines Morgens auf der Veranda einer Freundin davon aufwachte, daß die Katzen über mich hinwegsprangen, fragte ich mich doch, was nur aus uns werden sollte. Der Psalmist sagt: „Als mir angst war, rief ich den Herrn an und schrie zu meinem Gott. Da erhörte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren. .. Er streckte seine Hand aus von der Höhe und faßte mich und zog mich aus großen Wassern“ (Ps 18:7, 17).

Ich rief eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, mich in meinen Gebeten um Befreiung aus der Not zu unterstützen. Sie versicherte mir, daß Gottes Versorgung unendlich ist, und machte mir Mut, mich auf diese geistige Fülle zu verlassen. Sie riet mir, die Begriffe Reichtum und Fülle in den Schriften Mary Baker Eddys zu studieren. Dabei wurde mir klar, daß die Fürsorge Gottes für Seine Kinder niemals anders als reichlich und befriedigend ist. Er „portioniert“ Seine Güte nicht. Ich betete, um Furcht und Sorge zu überwinden. Vor allem aber räumte ich der Dankbarkeit in meinem Denken einen wichtigen Platz ein; ich war besonders dankbar dafür, daß liebevolle Freunde uns in dieser Zeit aufnahmen.

Als ich so zu Gott betete, begann ich Lösungen zu erwarten. Mir kam der Gedanke, Freunde in einem anderen Teil unseres Bundesstaates anzurufen und zu fragen, ob sie uns eine Zeitlang aufnehmen könnten. Der Furchtgedanke kam: „Was ist, wenn sie nein sagen?“ Aber ich wußte, wie wichtig es ist, der göttlichen Führung zu folgen. So ging ich zu einer Telefonzelle an der Straße und rief mit buchstäblich meiner letzten Münze an. Als die einladende Stimme sagte: „Ja, ihr könnt bei uns wohnen!“, pries ich Gott für dieses Zeichen Seiner erhaltenden Fürsorge. Ein Freund meiner Tochter lieh uns einen Kombiwagen, und wir fuhren los.

Als ich über meinen nächsten Schritt nachdachte, kam mir in den Sinn: „Liebe selber führt dich hin.“ (Das ist eine Zeile aus Lied Nr. 166.) Ich hatte keine Ahnung, wohin mich Liebe führen könnte, aber ich wußte, Gottes liebevolle Fürsorge hatte uns noch nie im Stich gelassen. Ich bemühte mich, traurige Gedanken mit dem frohen Gottesgedanken zu bekämpfen, daß Er alle Seine Kinder liebt und versorgt. Oft sang ich Lieder, die die gütige Fürsorge Gottes priesen. Ich wußte, ich konnte jederzeit Gott verherrlichen, und das war meine eigentliche Aufgabe, meine Arbeit.

Mir kam die Idee, kleine Kinder zu betreuen. Hier und in der Altenpflege fand ich Arbeit, die Geld einbrachte. Viele Leute brauchten in diesen Bereichen Hilfe, und da ich im Dienste Gottes stand, hatte ich stets alles, was ich brauchte. So fragten mich zum Beispiel meine Auftraggeber, ob ich ihr Auto benutzen wolle, solange ich noch keinen eigenen Wagen besaß.

Ich begann eine christlich wissenschaftliche Kirche an meinem Wohnort zu besuchen, und die Mitglieder dort kamen mir mit viel Liebe entgegen. Ihre Hingabe erfüllte mich mit neuer Hoffnung und Zielstrebigkeit. Später erkannte ich, daß ihre Zuwendung ein Beweis der Liebe des Christus war. Ich erhielt immer neue Arbeitsangebote, manchmal auch durch die Freunde in der Kirche.

Meine drei Kinder gingen ihren eigenen Weg, und jeder fand einen Weg, der für ihn damals der beste war. Ich mußte aufhören, mich für sie so verantwortlich zu fühlen, und statt dessen darauf vertrauen, daß Gottes unfehlbare Fürsorge für jeden von uns genug bereithielt. Er konnte viel besser für sie sorgen, als ich jemals imstande sein würde. Es war eine Freude, mich jeden Tag neu auf Gott zu verlassen. „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. vii).

Oft verbrachte ich Stunden damit, die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zu studieren. Dies gab mir ein festeres Fundament geistigen Verständnisses. Wenn ich mein Herz zu Gott erhob, fühlte ich mich sicherer und wurde geduldiger und dankbarer. Als der Wille Gottes mehr in den Mittelpunkt meines Lebens trat — und nicht so sehr eine größere Wohnung oder eine besser bezahlte Arbeit —, kam ich voran, machte Fortschritte im geistigen Verständnis und wußte, daß alles gut war. Ich begriff, daß wir niemals von irgend etwas Gutem, das wir brauchen, getrennt sein können, ebensowenig wie wir von Gott getrennt werden können.

Ich schloß die ganze Welt in meine Gebete ein. Ich betete für die christlich-wissenschaftliche Bewegung, für meine Familie und außerdem ganz allgemein für meine liebevollen Freunde.

Kurz nachdem ich Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft genommen hatte, konnte ich wieder meine frühere Tätigkeit als Lehrerin aufnehmen. Völler Ehrfurcht sah ich, daß Gebet zu Gott in jeder Hinsicht bessere Ergebnisse hervorbringt, als menschliches sorgen und Planen dies jemals könnte. Ich war vorher noch nie in der Stadt gewesen, wo ich mich um diesen Lehrauftrag bewarb, aber ich fühlte, daß Gott mich dahin führte. Es ist einfach wundervoll, Großstadtkinder zu unterrichten.

„Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut.“ (Vermischte Schriften von Mary Baker Eddy, S. 307). Ich hoffe so sehr, daß jeder Notleidende sich ermutigt fühlen wird zu beten. Ganz gleich, wie schwierig oder verwickelt oder hoffnungslos eine Situation zu sein scheint, Gott kann Sie jetzt aus Verwirrung und Schmerz befreien.


Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juni 1995

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.