Bei Einer Musikalischen Aufführung, in der ich mitwirkte und in der ich auch Klavier spielen mußte, stieß ich mich beim ersten Auftritt mit der Hand heftig an einem Stuhl, der falsch gestellt worden war. Als ich mich ans Klavier setzte, merkte ich, daß etwas „Ernstes“ passiert sein mußte — möglicherweise war ein Knochen angeknackst oder gebrochen.
Da es keine Möglichkeit gab, hinter den Kulissen zu beten, mußte ich es dort während der Aufführung auf der Bühne tun. Das war eine großartige Gelegenheit! Zuerst jedoch war ich ärgerlich über den Inspizienten, der den Stuhl falsch aufgestellt hatte. Ich mußte diese Gedanken als machtlos zurückweisen. In der göttlichen Regierung des Universums steht nichts am falschen Platz. Es gibt auch keine böse oder träge Gedankenhaltung, die dem Menschen schaden kann. Und kein Gotteskind kann das Werkzeug sein, durch das ein anderes zu Schaden kommt. Ein Gefühl der Liebe zu diesem Inspizienten stieg in mir auf.
Nun mußte ich spezifisch den Schmerz behandeln, den ich beim Klavierspielen verspürte. Durch die Christliche Wissenschaft hatte ich gelernt, daß der Körper die Vergegenständlichung des Denkens ist. Da ich wußte, daß der Mensch die Widerspiegelung des unendlichen Geistes ist, war mir bewußt, daß der Körper kein eigenständiges Gemüt haben konnte, sondern nur dem einen Gemüt, Gott, gehorsam sein mußte. Weil ich die Widerspiegelung Gottes bin, zu Seinem Gleichnis geschaffen, konnte ich weder eine Verrenkung noch einen Bruch erleben, denn so ein Zustand ist völlig gottunähnlich. Ich konnte nur Gottes Eigenschaften, wie Freude und Güte, ausdrücken. Im Grunde war das Problem, mit dem ich konfrontiert war, nichts weiter als ein mentaler Anspruch des Bösen, der sich als physische Verletzung darstellte.
Obwohl ich freudig und erhoben durch diese Gedanken von Gott war, litt ich immer noch unter Schmerzen. Nach der Aufführung rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie, mich durch Gebet zu unterstützen. Sie war sofort dazu bereit. Am nächsten Morgen hatte ich keine Schmerzen mehr. Es gab auch keinerlei Anzeichen einer Verletzung.
Während der nächsten paar Tage verspürte ich manchmal noch ein schmerzhaftes Stechen. Aber ich erkannte dieses Aufflackern als das letzte Zucken eines Gedankens, der in meinem Bewußtsein keinen Platz mehr fand. Am dritten Tag hatte ich absolut keine Beschwerden mehr. Die Heilung hat sich als dauerhaft erwiesen.
Obwohl ich sehr glücklich über die körperliche Heilung bin, ist mir das, was ich durch dieses Erlebnis gelernt habe, eine noch größere Inspiration gewesen. Ich habe gelernt, daß man bei einer unharmonischen Situation nicht nach einer wirklichen Ursache suchen darf (zum Beispiel, daß eine Person einen Stuhl verkehrt gestellt hatte, oder meine eigene Tolpatschigkeit). Ich habe gelernt, Schmerzen zurückzuweisen, denn die Materie kann ja nicht für sich selbst sprechen, sondern braucht einen Fürsprecher. Es gibt nur das eine Gemüt, und das ist Gott. Und im göttlichen Gemüt gibt es keinen Schmerz. Ich bin sehr dankbar für diese machtvolle und dauerhafte Heilung durch die Christliche Wissenschaft.
State College, Pennsylvania
USA