„... Nichts Unharmonisches [kann] in das Sein eindringen ..., denn Leben ist Gott“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, S. 228). Vor einigen Jahren habe ich die Wahrheit dieser Aussage an mir selbst erfahren. Eines Nachts wachte ich auf und fühlte mich krank. Ich konnte nichts im Magen behalten, und mir kam sehr stark der Gedanke an eine Lebensmittelvergiftung. Als meine Tochter, die bei mir zu Besuch war, aufwachte und zu mir kam, fühlte ich mich sehr schwindelig. Sie begann mit mir zu beten.
In den frühen Morgenstunden hörten wir uns die christlichwissenschaftliche Bibellektion dieser Woche an, die ich am Anfang der Arbeit auf Band aufgenommen hatte.
Später am Morgen nahm die Krankheit immer ernstere Formen an, und ich rief nach meiner Tochter. Kurz darauf schien es ihr, wie sie mir später erzählt hat, daß kein Leben in mir war. Für mich hörte alles Leben dieser Welt auf, und ich glaube, ich bin in diesem Augenblick gestorben. Es war keine Ohnmacht — es war etwas, was ich noch nie zuvor erlebt hatte. Es war nichts, was auch nur im geringsten etwas mit dem Leben zu tun hatte, wie ich es kannte. Dann hörte ich die Worte „Gott ist Leben“ und „Gott ist dein Leben“.
Da ich viele Jahre lang ernsthaft die Christliche Wissenschaft studiert hatte, war ich für diese Worte empfänglich. Sie hatten eine ganz besondere Bedeutung für mich. Ich hatte gelernt, daß Gott, Geist, nicht in der Materie zu finden ist und daß der Mensch, da er zum Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde und Seine Widerspiegelung ist, nicht materiell ist, sondern geistig sein muß. So wußte ich auch, daß mein Leben nicht verlorengehen kann, weil ich die Widerspiegelung des Geistes bin; ich kann nie von Gott, der mein Leben ist, getrennt werden.
Die Worte „Gott ist dein Leben“ brachten mich zum Bewußtsein zurück, und ich dachte an die vielen Beweise der Heilkraft der Christlichen Wissenschaft, die ich erlebt hatte. Vor mehr als 50 Jahren hatte mir eine Nachbarin das Buch Wissenschaft und Gesundheit geliehen, nachdem ich miterlebt hatte, wie die Hand ihres Sohnes, die in eine Autotür eingeklemmt gewesen war, in nur zwei Tagen vollständig heilte. Bald lernte ich, daß Gott mein Leben ist, und dieses Verständnis gab meinem täglichen Leben einen völlig neuen Sinn. Ich begriff auch, daß Gott mein Vater ist, meine Mutter, mein Arzt, mein Freund und Gefährte. Bald hatte ich alle Medizin weggeworfen, die mir früher so wichtig gewesen war, und kurz darauf erlebte ich mehrere körperliche Heilungen.
Als ich Wissenschaft und Gesundheit von Anfang bis zu Ende gelesen hatte, merkte ich, daß alle Furcht aus meinem Bewußtsein verschwunden war. Bald darauf erfolgte die sehr harmonische Geburt unseres zweiten Kindes (die Geburt des ersten Kindes war schwierig für mich gewesen, und ich brauchte Wochen, bis ich mich davon erholt hatte). Als ich später ein besonders inspirierendes Gedicht im Christian Science Sentinel las, betete ich darum, mehr Lebensfreude ausdrücken zu können. Bald merkte ich, daß ich von meinen häufigen Kopfschmerzen geheilt war. Auch eine gebrochene Zehe wurde schnell geheilt. Mit diesen Beweisen begann für mich ein lebenslanges Studium und Betätigen der Christlichen Wissenschaft.
Und so war ich an jenem Tag bereit zu akzeptieren, daß Gott wirklich mein Leben ist. Ich erwachte in den Armen meiner Tochter. Ihre Stimme war es, die ich gehört hatte. Wir sprachen miteinander über die sterbliche Annahme, daß der Mensch von etwas Bösem, das in sein Sein eindringt, vergiftet und zerstört werden könne. Das war eine falsche Annahme, eine Lüge, die versuchte, als wirklich anerkannt zu werden. Wir erinnerten einander an die Sätze aus Wissenschaft und Gesundheit: „In den wirklichen und idealen Menschen kann das fleischliche Element nicht eindringen“ (S. 332) und „Gott könnte niemals ein Element des Bösen mitteilen, und der Mensch besitzt nichts, was nicht von Gott herstammt“ (S. 539). In der Schöpfung Gottes, die vollständig und intakt ist, gibt es keine feindliche Macht. Gott enthält kein Quentchen Böses, daher spiegelt Seine Schöpfung ununterbrochene Vollkommenheit und Vollständigkeit wider. Diese Wahrheit behaupteten wir in unserem gemeinsamen Gebet. Wir wandten uns ununterbrochen Gott zu und klammerten uns an alles, was wir über Sein Wirken wußten, und so kam Frieden in mein Bewußtsein, und mein Leben in Ihm wurde uns beiden offenbar.
Den Rest des Tages ruhte ich mich aus und hörte mir Kassetten von Wissenschaft und Gesundheit an. Gegen Abend stand ich auf und richtete mein Haar, weil ich am nächsten Tag die Jahresversammlung meiner Schülervereinigung besuchen wollte. Meine Tochter und ich verbrachten den Abend in stillem Gebet, in Freude und Dankbarkeit für die Heilung, die wir an diesem Tag erlebt hatten. Am Sonnabend zog ich mich für die Versammlung an, setzte mich ins Auto, holte eine Freundin ab, aß ein gutes Mittagessen und verbrachte den ganzen Tag in der Schülerversammlung. Es war ein freudiger Tag.
Am nächsten Tag war ich in der Kirche und fuhr am Nachmittag eine Freundin, die kein Auto hat, zum Einkaufen. Wir kamen erst gegen sechs Uhr abends nach Hause. Es war ein weiterer ausgefüllter Tag gewesen, und ich hatte mich frei und stark gefühlt, hatte guten Appetit gehabt und war in keiner Weise behindert gewesen. Meine Tochter und ich sind dankbar für eine so vollständige und schnelle Heilung ohne jede Genesungszeit.
Durch diese Auferstehungserfahrung und das darauf folgende Studium und Gebet habe ich noch viel besser verstehen gelernt, daß Gott mein Leben ist und immer gewesen ist — auch während des Zeitraums, in dem ich augenscheinlich gestorben war. Dieses Verständnis hat mich ganz von der Furcht befreit, daß irgendein materieller Umstand die Macht haben könnte, das Leben zu beenden.
Ich fahre weiterhin Auto, besorge meinen Haushalt und lebe das gleiche aktive Leben, das ich schon mehr als 80 Jahre führe. Vor allem aber helfe ich gern anderen durch Gebet. Durch all dies und noch vieles mehr bin ich wahrhaftig reich gesegnet worden.
Tulsa, Oklahoma, USA
Ich hatte ein paar Tage bei meiner Mutter verbracht — kurz vor meiner eigenen Schülerversammlung, die in der Stadt abgehalten wird, in der sie wohnt. Als ich aufwachte und sie so krank vorfand, erinnerte ich mich an ein Gedicht, das ich in der gleichen Woche gelesen hatte. Es heißt „Der Ausüber“ und ist von Rosemary C. Cobham:
Fürchte dich nicht davor zu
gehen.
Was Gott weiß vom
Menschen, kannst auch
du erkennen.
Und wenn du vor der off-
nen Türe innehälst,
denke dran, daß du Christi
Botschafter bist.
Sprich mit Autorität —
denn so spricht einer,
der treu im Dienst des
mächt’gen Königs steht.
Wisse, daß im Kampf gegen
den materiellen Sinn
die Allmacht Gottes dir den
Rücken stärkt,
daß jedes wahre Argument,
das du vorbringst,
sofort im Reiche des
Gemüts bestätigt wird.
Der Christus hat nie seine
Heilkraft verloren,
er wirkt allezeit — auch für
dich in dieser Stunde.
Laß deine Liebe zum Menschen mit Treue sich
verbinden,
und geh mit Freuden aus,
Gefangne zu befreien. (Christian Science Sentinel,
19. April 1941, S. 657)
Die Bibellektion dieser Woche enthielt eine Beobachtung über Jesus aus dem Markusevangelium: „Er lehrte mit Vollmacht und nicht wie die Schriftgelehrten“ (1:22) und die Worte auf Seite 26 in Wissenschaft und Gesundheit: „Göttliche Wahrheit, göttliches Leben und göttliche Liebe gaben Jesus Gewalt über Sünde, Krankheit und Tod. Es war seine Mission, die Wissenschaft des himmlischen Seins zu enthüllen, zu beweisen, was Gott ist und was Er für den Menschen tut.“ Diese Stellen haben mir in den folgenden Stunden viel Zuversicht gegeben.
Als Mutters Zustand sich verschlechterte, rief sie meinen Namen. Ich sah, daß sie das Bewußtsein verlor, und so nahm ich sie in meine Arme und hielt sie fest. Dann schien es, als sei sie nicht mehr bei mir — als sei kein Leben in ihr. Ich dachte daran, was ich in dem Gedicht über die „Botschafter Christi“ gelesen hatte und daß wir „mit Autorität“ sprechen sollen. Ich sprach sehr bestimmt, im Bewußtsein der Autorität, die jeder von uns von Gott erhält, und sagte laut: „Mutter, Gott ist Leben! Gott ist dein Leben!“ Ich dachte an die vielen Jahre, in denen meine Mutter und mein Vater auf Gott vertraut hatten als „Hilfe in den großen Nöten“ und erinnerte mich in vertrauensvoller Erwartung an die Bibelstelle aus dem Hebräerbrief: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert“ (4:12). Ich dachte daran, daß mein Vater mehr als dreißig Jahre lang ein aktives Leben geführt hatte, nachdem er von den Wirkungen eines Herzanfalls geheilt worden war. Als er über achtzig war, brauchte er keine Brille mehr zum Lesen. Und das nie wankende Vertrauen meiner Mutter und ihre Gewißheit, daß Gott heilt, hatten ihr in den vergangenen Jahren Freiheit von einer offensichtlich gebrochenen Hüfte und von Lungenentzündung gebracht.
Mein Mann und ich hatten zwei Söhne großgezogen und hatten uns in bezug auf die Gesundheit und das Wohlergehen der ganzen Familie ausschießlich auf Gebet verlassen. Da ich in meinem Leben so viele Beweise für Gottes Heilkraft erlebt hatte, war es für mich ganz natürlich, auch jetzt auf Gott zu vertrauen und Ihn um Hilfe zu bitten.
Jeder hat einen direkten „Draht“ zu Gott und ist untrennbar mit Ihm verbunden. „Es soll geschehen: ehe sie rufen, will ich antworten“ (Jes 65:24). Gott setzt uns nie auf eine „Warteliste“. Er ist nie zu sehr damit beschäftigt, anderen zu helfen, und sagt uns nie, wir sollten später wieder anrufen, weil Er jetzt an einem anderen Fall arbeite. Gebet in der Christlichen Wissenschaft heißt, daß wir Gott als das allmächtige Gute erkennen, das immer gegenwärtig und voller Erbarmen ist. Gott ist vollkommen, daher muß auch Seine Schöpfung vollkommen sein. Er erhält uns durch Seine absolute Güte. Paulus lehrt, daß wir alle Botschafter Christi sind und im Dienst Gottes stehen. Wir alle können mit der gleichen Autorität sprechen, mit der Jesus sprach — können beweisen, daß „bei Gott alle Dinge möglich“ sind und demonstrieren, daß die Heilkraft des Christus nie verlorengegangen ist und immer zur Verfügung steht. Etwa fünf Minuten lang wiederholte ich energisch und laut: „Gott ist dein Leben!“, bis Mutter sichtlich wieder zu atmen begann.
Ein Liederbuch der Christlichen Wissenschaft lag neben mir. Ich dachte daran, daß Mary Baker Eddys Gedichte im Liederbuch Inspiration in die christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste bringen, und so las ich laut alle Lieder, deren Texte von Mrs. Eddy stammen. Ich schloß mit dem Gedicht „Weide meine Schafe!“. Es gab mir das sichere Bewußtsein, daß der Hirte sanft und liebevoll für Seine Herde sorgt.
Meine Mutter hielt ich dabei weiter im Arm und stützte sie. Ich sah unser Bild in einem gegenüberhängenden Spiegel, und mir kam der Gedanke, daß nicht ich sie körperlich und metaphysisch stützte, sondern daß es nur einen Hirten gab, der zärtlich für uns beide sorgte, uns stützte und leitete.
Wir konnten beide unsere jeweiligen Versammlungen am nächsten Tag besuchen. Wenn ich an meine Mutter dachte, dann war es sehr tröstlich zu wissen, daß Gott für sie ebenso sorgte wie für mich. Ich vertraute auf unser Gebet und wußte, daß Gott das unwandelbare Gute ist und wir daher Seine Vollkommenheit ununterbrochen zum Ausdruck bringen.
Wie meine Mutter schon berichtet hat, hatten wir nach unseren Versammlungen ein ausgefülltes Wochenende. Wir machten Besuche, gingen zum Essen und halfen anderen. Auch nach meiner Rückkehr in einen anderen Bundesstaat blieb die Gesundheit meiner Mutter ausgezeichnet, und sie hatte zwei Wochen lang einen Hausgast. Eine Verwandte sagte während eines Aufenthalts bei ihr, Mutter sei wie eine Batterie, der die Energie nie ausgeht.
Es war für mich ein ungeheurer Segen, diesen Beweis der Macht Gottes mitzuerleben und die Zuversicht meiner Mutter, ihr Vertrauen und ihre Empfänglichkeit für die Wahrheit zu sehen. Voller Freude bestätige ich diese Demonstration der Allheit Gottes.
Perrysburg, Ohio, USA