Einmal Arbeitete Ich in der Küche des Wohnhauses auf unserem Bauernhof. Ich sah, wie unser Zweieinhalbjähriger nach hinten auf die Veranda ging, wo er oft spielte. Bald darauf kam er wieder herein und wich nicht von meiner Seite. Dann fing er an zu weinen und erzählte mir, daß er einen Schluck Saft getrunken hätte, von dem ihm jetzt der Mund brannte. Ich lief hinaus und fand eine offene Flasche Fliegentod, ein Phosphatgift, das mein Mann zum Einsprühen der Scheune benutzte.
Ich nahm den Kleinen auf den Arm, drückte ihn an mich und konnte dabei das Gift in seinem Atem riechen. In panischer Angst rief ich meinem Mann in der Scheune zu, er solle sofort ins Haus kommen. Aber er hörte mich nicht.
Doch ich faßte mich schnell wieder und betete inständig zu Gott. Auf der Flasche hatte ich gelesen, daß man im Notfall sofort einen Arzt aufsuchen sollte. Augenblicklich kam mir der Gedanke, daß Gott unser einziger Arzt ist. Die vertraute Beschreibung Gottes von Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erleuchtete mein Bewußtsein: „Gott. Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz" (S. 587).
Eine große Ruhe kam über mich, und Gottes Allheit und Gegenwart erfüllten mein Bewußtsein. Ich empfand großen Frieden und wußte, daß alles gut war.
Dann fiel mir ein Bibelvers aus dem Markusevangelium ein. Dort heißt es: „Wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden" (Mk 16:18). Ich machte mir klar, daß ein Kind Gottes niemals mit Gift in Berührung gekommen ist und daß es niemals von Gottes Vollkommenheit getrennt worden ist, daß unser Sohn so vollkommen blieb, wie Gott ihn geschaffen hatte. Das befreite mich. Es fiel mir auf, daß das Kind nicht mehr weinte, und so setzte ich es wieder auf den Boden, wo es sofort anfing zu spielen. Das alles hatte nur zehn Minuten gedauert.
Als mein Mann ins Haus kam, erzählte ich ihm, was passiert war. Er meinte, der Junge müsse sofort ins Krankenhaus, und ich fuhr mit.
Der Arzt in der Notaufnahme war sehr freundlich. Er sagte, sie müßten den Magen unseres Sohnes auspumpen, aber ich hörte auch seine Bemerkung, daß trotzdem sehr bald Krämpfe einsetzen würden und daß unser Sohn dann sterben werde. Ich blieb jedoch ruhig und fest in der Wahrheit. Der Arzt sagte noch, daß das Gift normalerweise in weniger als einer Stunde wirkt. Für mich war das ein Beweis, daß Zeit eine christlich-wissenschaftliche Heilung nicht behindern kann, denn es waren bereits zwei Stunden seit dem Vorfall vergangen. Unser Sohn hat nie Krämpfe bekommen, ist auch nicht gestorben, und es ging ihm gut.
Nach ein paar Tagen sagte mein Mann, er glaube nicht, daß unser Sohn Gift getrunken habe, weil keinerlei Nachwirkungen aufgetreten seien. Später in der Woche suchte er den behandelnden Arzt noch einmal auf und fragte ihn, ob man irgendwelches Gift gefunden habe. Er erfuhr, daß das Gift im Magen des Kindes und in seinem ganzen Kreislauf nachgewiesen worden war. Der Arzt sagte meinem Mann auch, daß unser Sohn ohne den festen Glauben seiner Mutter gestorben wäre.
Worte können meinen Dank für diese Heilung kaum ausdrücken, denn sie hat mir eine große Gewißheit und ein großes Verständnis der göttlichen Wahrheit gegeben. Gottes Allmacht war so deutlich in dieser Heilung, daß unsere ganze Familie völlig umgewandelt wurde. Mein Mann fing an, sich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren, und wir alle spürten die Nähe der Güte und Liebe Gottes wie nie zuvor. Ich selbst als Mutter lernte, bei der Erziehung unserer Kinder mehr Geduld zu haben.
Durch die Christliche Wissenschaft habe ich die Bibel lieben und verstehen gelernt. Die Heilungen in unserer Familie haben uns gezeigt, wie praktisch Christi Jesu Lehren sind.
Orondo, Washington, USA
Hiermit bestätige ich, daß das im Zeugnis meiner Frau geschilderte Ereignis wahr und richtig dargestellt ist. Als der Unfall passierte, war ich kein Christlicher Wissenschafter; doch diese Heilung war ein Wendepunkt für meinen christlichen Glauben. Daraufhin befaßte ich mich mit der Christlichen Wissenschaft und wurde Mitglied der Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung, in der ich heute mitarbeite.
Ich danke Gott für die Hilfe und Heilung, die unsere Familie so oft erfahren durfte.
