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Heilungen bei Kindern und die Sprache des Christus

Aus der April 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Frau ging am Strand spazieren, ihre Gedanken ins Gebet vertieft. Während sie so dahinging, sah sie einen kleinen Jungen dort sitzen, der auf seine Mutter wartete. Sie fand es eigenartig, daß der Junge so still am Strand saß. Normalerweise sieht man ja an den Stränden die Kinder umherrennen, lachen und spielen.

Sie ging zu ihm hin und unterhielt sich ein wenig mit ihm. Dabei sah sie, warum er so still da saß. Er war körperbehindert und konnte nicht gehen, geschweige denn am Strand herumrennen. Aber dann geschah etwas, was die Situation völlig veränderte.

Die Macht Gottes und die vollkommene, geistige Beschaffenheit dieses Jungen als Kind Gottes — wenn auch nicht sichtbar für die sterblichen Augen —, muß in jenem Augenblick so fühlbar gewesen sein, daß er geheilt war. Die Frau half dem Jungen auf die Beine, und gemeinsam gingen sie auf dem warmen Sand zum Wasser. Seine Mutter konnte es nicht fassen und war außer sich vor Freude. Sie und die Frau weinten Tränen der Dankbarkeit, als sie Gott von ganzem Herzen dankten. Bald nach diesen ersten Schritten wurde der Junge vollständig frei von der Behinderung.

Können Sie sich vorstellen, was Ihnen durch den Kopf gegangen wäre, wenn Sie genau in diesem Augenblick dort gewesen wären? Was hätten Sie über Gott gedacht? Was hätten Sie von Gottes Macht zu heilen gehalten? Am Strand von Lynn, Massachusetts, hatte die Frau — es war Mary Baker Eddy — einen siebenjährigen Jungen von Klumpfüßen geheilt. Siehe Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Discovery, S. 201. Später sollte diese Frau die Kirche Christi, Wissenschafter Church of Christ, Scientist, gründen. Es ist schwer zu sagen, was sie an jenem Tag fühlte oder dachte, aber eines steht fest: Mrs. Eddy muß eine mit Worten nicht zu beschreibende Dankbarkeit gespürt haben für die zuverlässige Macht der heilenden Liebe Gottes.

Auch Paulus empfand zweifellos solche Dankbarkeit. „Gott aber sei Dank für seine unaussprechliche Gabe!" 2. Kor 9:15. schrieb er einmal an seine Freunde. Und das war für ihn ganz natürlich, denn er war viele Male Zeuge von Gottes heilender Kraft gewesen. Ja, er hatte auch einmal miterlebt, wie ein Mann, der von Geburt an gelähmte Füße hatte, vollständig geheilt wurde: „Und es war ein Mann in Lystra, der hatte schwache Füße und konnte nur sitzen; er war gelähmt von Mutterleib an und hatte noch nie gehen können. Der hörte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, daß er glaubte, ihm könne geholfen werden, sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf deine Füße! Und er sprang auf und ging umher." Apg 14:8-10. Wie konnten dieser Mann und der kleine Junge am Strand Gottes Einfluß spüren und geheilt werden, ohne daß ihnen die heilenden Gesetze Gottes oder die göttliche Wirklichkeit lange erklärt wurden?

Liegt der Grund nicht darin, daß Gottes heilende Kraft nicht durch eine menschliche Sprache — Englisch, Griechisch oder sonst eine — vermittelt wird? Gottes heilende Botschaft — der Christus, die Wahrheit — steht, ebenso wie Gottes Liebe, immer zur Verfügung, ob jemand davon weiß oder nicht. Ein kleines Kind spürt die Liebe der Eltern und kann auch Gottes heilende Liebe fühlen, lange bevor es dies mit Worten ausdrücken kann. Säuglinge, Krabbelkinder und Kleinkinder sprechen ganz natürlich auf Gott und auf Gebet an, auch wenn sie noch nicht darüber sprechen können wie Erwachsene. Kinder sind tatsächlich oft die besten Vorbilder für Empfänglichkeit. Christus Jesus sagte einmal: „Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie." MK 10:15, 16. Heißt das nun, daß wir die Sprache vergessen sollen, daß wir Bücher wegwerfen und aufhören sollen, zu lesen und uns weiterzubilden? Natürlich nicht. Doch wo menschliche Sprache nicht möglich ist — oder vielleicht überflüssig erscheint —, ist Gottes heilende Botschaft immer gegenwärtig und teilt sich mit.

Wie konnte der kleine Junge am Strand Gottes Einfluß spüren und geheilt werden, ohne daß ihm die heilenden Gesetze Gottes oder die göttliche Wirklichkeit lange erklärt wurden? Liegt der Grund nicht darin, daß Gottes ...

Wie heilt die Christliche Wissenschaft Christian Science (kr'istjen s'aiens)? Diese Frage wird in der Bibel und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, ausführlich beantwortet. Aber folgender Satz aus dem Vorwort zum Lehrbuch sagt etwas Grundsätzliches dazu: „Das physische Heilen durch die Christliche Wissenschaft ist jetzt, wie zu Jesu Zeiten, das Ergebnis der Wirksamkeit des göttlichen Prinzips, vor dem Sünde und Krankheit ihre Wirklichkeit im menschlichen Bewußtsein verlieren und ebenso natürlich und unvermeidlich verschwinden, wie Dunkelheit dem Licht und Sünde der Umwandlung Raum gibt."Wissenschaft und Gesundheit, S. xi.

Man beachte, wo und wie der Einfluß Gottes, des göttlichen Prinzips, wirkt — nämlich im menschlichen Bewußtsein, wo er die Annahme zerstört, daß Krankheit oder körperliche Mißbildung Wirklichkeit ist. Und zwar wird diese Annahme zerstört, weil Gott absolut Alles, der einzige Schöpfer, ist. Gestalt, Form und Substanz sind Ideen des Gemüts, deren Vollkommenheit von Gott, Geist, erhalten wird. Nichts kann daran etwas ändern.

Weil Gott Alles-in-allem ist, erscheint Krankheit oder Mißbildung nur in der sterblichen Annahme, nicht in der Wirklichkeit. Sie ist nicht wirklich, nicht von Gott oder sonst etwas erschaffen. In Gottes Allheit kann weder Krankheit noch Behinderung wirklich sein. Die sterblichen Sinne sagen offensichtlich nichts über Gottes Schöpfung aus, und dennoch ist sie gegenwärtig. All die Ängste, falschen Annahmen und überheblichen sterblichen Ansprüche — und als Folge davon physische Begrenzungen — können Gottes geistige Schöpfung nicht einmal berühren.

... heilende Kraft nicht durch eine menschliche Sprache vermittelt wird? Gott spricht direkt zu Säuglingen, Kindern und Teenagern, ja zu jedermann, und in genau der Sprache, die jeder am besten versteht.

Gott kennt keine Behinderung, und auf diese Tatsache gründen sich Heilung und Sicherheit. Sobald die Furcht vor Krankheit oder Schwäche den Halt im Denken — sowohl des Kindes als auch der Eltern — verloren hat, gibt es kein Fundament mehr für den unharmonischen Zustand. Er wird erkannt als das, was er ist: nichts. Und so wird das Denken empfänglich für das Wirken Gottes. Heilung tritt ein. Durch aufrichtiges, demütiges Gebet wird klar, daß wir den Menschen genauso sehen können, wie Gott ihn sieht. Was Ihm unbekannt ist, kann uns keinen Schaden zufügen und ist in Wirklichkeit kein Teil unseres Bewußtseins. Unsere auf Geistigkeit beruhenden Gedanken bringen Gottes Realität zum Ausdruck.

Mißtrauen und Zweifel in der menschlichen Gesellschaft geben das praktische, heilende Christentum zuweilen der Verachtung preis. Aber der christliche Heiler folgt demütig Jesu Beispiel, indem er durch Gebet Führung bei dem wahren Vater und der wahren Mutter des Kindes sucht — bei Gott. So wie die Macht Gottes und Sein Gesetz des Heilens zu Christi Jesu Zeiten verfügbar waren, sind sie auch heute für uns da. Auch wenn wir solche Worte schon viele Male in den christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften gelesen haben, kann diese Tatsache doch nicht oft genug wiederholt werden. Es ist logisch, daß ein mathematisches Gesetz, das vor zweitausend Jahren gültig war, auch heute noch gilt. Wieviel mehr trifft das aber auf Gottes Gesetz des Heilens zu!

Wo wäre hier die Logik, wenn mathematische Gesetze oder, viel wichtiger noch, das Gesetz des göttlichen Heilens nur in einer bestimmten Epoche der Geschichte oder für Menschen in einem bestimmten Lebensalter Anwendung fänden? Nein, die Wahrheit des Seins gilt für alle, und Gottes Liebe ist unendlich und unparteiisch. Daher ist niemand von dem Segen Seiner Kraft zu heilen und Seiner Liebe ausgeschlossen.

Gottes heilende Wahrheiten und Gesetze sind ewig. Sie sind universal. Sie gehen über Alter und Erfahrung hinaus. Sie sind eine gegenwärtige Hilfe, und zwar nicht nur für Erwachsene, sondern auch für jedes Kind. Durch hingebungsvolle Anwendung dieser Gesetze werden wir Zeuge von Gottes heilenden, christlichen Einfluß. Gott spricht direkt zu Säuglingen, Kindern und Teenagern, ja zu jedermann, und in genau der Sprache, die jeder am besten versteht.

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