Erzähl Mir Eine Geschichte, Onkel Frank!" sagte die sechsjährige Hanna. Das war keine ungewöhnliche Bitte, denn Hanna hatte Geschichten sehr gern. Und Onkel Frank war ein guter Geschichtenerzähler. Immer wenn er zu Besuch kam, hielt Hanna daher ihn — und den Rest der Familie — mit Geschichtenerzählen in Gang. Das Problem war nur, daß Onkel Frank nach ein paar Tagen mit Hanna kaum noch neue Geschichten einfielen. Aber dann erinnerte er sich an die Besucherin, die zum Mittagessen erwartet wurde. Sie hieß Rut.
So sagte Onkel Frank: „Wie wär's denn, wenn ich dir eine wahre Geschichte über eine andere, Rut' erzähle — eine Geschichte aus der Bibel?" Das war eine neue Idee für Hanna. Sie hatte zwar ihren Großvater schon beim Studieren der Bibel gesehen, aber sie selbst wußte nicht viel darüber, was in der Bibel stand. Sie wußte gar nicht, daß es Geschichten darin gab! So bat sie Onkel Frank, ihr doch die Geschichte von Rut zu erzählen.
Vor etwa dreitausend Jahren, sagte Onkel Frank, lebte eine Frau namens Rut im Nahen Osten in dem Land Moab. Siehe Rut, Kap. 1–4. Sie heiratete einen Mann, der Machlon hieß und der — zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder — aus dem Land Juda gekommen war. Machlons Familie, so sagte Onkel Frank, hatte Rut mit dem einen Gott bekannt gemacht.
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