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Bibelnotizen

FÜR die Bibellektionen vom September 1996

Aus der September 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

Christus Jesus

1. September

Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph 2:8)

Unter „Gnade“ verstehen wir u. a. die barmherzige Liebe Gottes. Die ScB erläutert den Begriff und beruft sich dabei auf Bibelstellen, in denen Gnade, Gesetz und Gerechtigkeit gegenübergestellt werden: „Gnade ist die Güte und Liebe Gottes, unseres Heilandes, zu den Menschen. .. nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hätten. . ., sondern daß wir gerecht seien durch seine Gnade (Tit 3,4.5.7). Als Prinzip steht daher die Gnade im Gegensatz zu dem Gesetz (Röm 11,6), unter dem Gott die Gerechtigkeit von den Menschen verlangt, während Er unter der Gnade den Menschen die Gerechtigkeit gibt (Röm 3,21-24; 8,3.4; Gal 2,16; Phil 3,9). Das Gesetz ist mit Mose und mit Werken verbunden; die Gnade mit Christus und mit Glauben (Joh 1,17; Röm 10,4–10). Unter dem Gesetz wird der Gehorsam von Segnungen begleitet (5. Mose 28,1–6); die Gnade verleiht Segnungen als eine freie Gabe (Röm 4,3.5; Eph 2,8). . .

Die Gnade war schon da, ehe Christus kam, was durch das Angebot des Opfers für die Sünder bezeugt wird (2. Mose 20,24–26; 3. Mose 5,17.18;17,11). Der Unterschied zwischen dem vorigen Zeitalter und dem gegenwärtigen besteht also nicht darin, daß es damals keine Gnade gab und heute etwas Gnade, sondern vielmehr darin, daß heute die Gnade herrscht (Röm 5,21), denn der Einzige, der ein Recht hat, Sünder zu richten (Joh 5,22), sitzt auf dem Thron der Gnade (Hebr 4,14–16) und rechnet der Welt ihre Übertretungen nicht zu (2Kor 5,19).

Der Mensch

8. September

Laßt uns freuen und fröhlich sein und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Braut hat sich bereitet. (Offb 19:7)

Johannes ist voller Freude über Gottes Allmacht. Gott wird im griech. Text pantokrator genannt, was lt. Barclay wörtlich übersetzt bedeutet, „daß der Betreffende alles beherrscht, alles im Griff hat und mit seiner Macht alles lenkt". Dieses Wissen scheint besonders wichtig, denn zu keiner Zeit wurden so starke Kräfte gegen die Kirche aufgeboten wie zu der Zeit, als die Offenbarung des Johannes entstand. In dieser Zeit sah sich die Kirche der geballten Macht des römischen Weltreiches ausgeliefert.

Barclay schreibt in bezug auf die Hochzeit des Lammes: „Dieses Bild verkörpert die volle, endgültige Einheit, die zwischen Jesus Christus und seiner Kirche sein wird. Die Vorstellung von dem Verhältnis Gottes zu den Seinen als einer Ehe geht weit ins Alte Testament zurück. Immer wieder stoßen wir bei den Propheten auf die Vorstellung von Israel als der erwählten Braut Gottes. Hosea hört Gott sprechen:, Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit' (Hos. 2,21)., Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann', sagt Jesaja (Jes. 54,5). . .

Auch die Evangelien sind von dem Hochzeitssymbol durchzogen. Bei Matthäus ist vom Hochzeitsfest die Rede (Matth. 22,2), von hochzeitlichen Kleidern (Matth. 22,11); weiter ist in den Evangelien die Rede von den Hochzeitsleuten (Mark. 2,19), vom Bräutigam (Mark. 2,19; Matth. 25,1), von den Freunden des Bräutigams (Joh. 3,29). Paulus spricht davon, daß er die Gemeinde wie eine reine Jungfrau mit Christus verlobt habe (2. Kor. 11,2), und das Verhältnis Christi zu seiner Gemeinde ist für ihn das Vorbild für das Verhältnis zwischen Mann und Frau (Eph. 5,21-33).“

Substanz

15. September

Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht. (Hebr 11:1)

Der o. g. Bibeltext wird im NTW folgendermaßen übersetzt: „Glaube aber, das ist die Wirklichkeitsgrundlage für das, worauf man hofft, der Nachweis von Dingen, die man nicht sehen kann.“ Und als Erläuterung dazu finden wir: „Vielfach werden (seit Luther) die beiden entscheidenden Hauptworte dieses Satzes im Sinne von Tätigkeiten aufgefaßt und übersetzt:, Glauben heißt: gewisses Zutrauen zu (oder: festhalten an) dem, was man hofft, und dessen gewiß sein, was man nicht sieht.' Dieser Auffassung steht aber entgegen, daß beide Hauptworte sonst im Griechischen zwar recht verschieden, aber nirgendwo in diesem Sinne gebraucht werden, und dasselbe Wort Hebr 1,3 unzweideutig die, Wirklichkeit' Gottes bezeichnet, die nach 3,14 die Grundlage christlicher Existenz ist."

Materie

22. September

Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben. .. Der Herr sprach: Wirf [deinen Stab] auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange, und Mose floh vor ihr. Aber der Herr sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz.. .. Und sie wurde zum Stab in seiner Hand. (2. Mose 4:1–4)

Bruns erläutert: „Gott zerstreut auch die Sorgen des Mose im Blick auf das Mißtrauen des Volkes. Er schenkt ihm besondere Gaben, Wunder zu tun, damit das Volk Vertrauen zu ihm gewinnen kann. — Gott hat. .. auch seiner Gemeinde besonderer Gnadengaben verliehen, um sie vor der Welt zu bestätigen (Mark. 16,17.18)." Bruns betrachtet weiter am Beispiel Moses, daß der Glaube nicht als Gefühlssache oder emotionelle Angelegenheit betätigt werden kann: „Gott will nicht nur, Glaubensüberlieferung', sondern bietet auch uns (in Jesus) Glaubensgemeinschaft an.. .. Gott will nicht nur, Glaubensergriffenheit', sondern immer neuen Glaubensgehorsam.. .. Gott will nicht nur, Glaubensstimmung', sondern schenkt klare Glaubenserkenntnisse.“

Wirklichkeit

29. September

Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören. ( Jes 11:3)

Hier ist die Rede von dem kommenden Messias. Die WStB hält die Furcht, die auch als Ehrfurcht gedeutet werden kann, für eine besondere Geistesgabe: „Der Messias wird durch den Geist Gottes vor sich selbst und vor dem Mißbrauch seines Amtes geschützt. Dieses, was der Geist gibt, wird von ihm auch gewollt; darum heißt es, daß er Wohlgefallen an der Beugung und der Abhängigkeit von Gott hat. So macht sich der Gottesgeist mit dem Wollen eines Menschen völlig eins.. . .

Weil der Geist den Messias von menschlichen Ratgebern unabhängig macht, macht er ihn auch frei von äußerlichen Wahrnehmungen, d. h.: Er ist nicht abhängig von dem, was seine normalen Sinne und sein, gesunder Menschenverstand' ihm sagen; denn nicht nach dem, was er sieht, wird er richten, und nicht nach dem, was er hort. Weil der Geist Gottes auf ihm ruht, sieht er durch die die Augen blendenden äußeren Eindrücke hindurch. D. h. nichts anderes, als daß der Gottesgeist dem Messias Gerechtigkeit ins Herz gibt, wenn er daran geht, Rechtsfälle zu entscheiden.. .. Hier verwirklicht sich Weisheit, Einsicht, Erkenntnis und Gottesfurcht. Ein vom Gottesgeist geleitetes Gerechtigkeitshandeln gibt zwar nicht jedem das Gleiche — das geschieht unter einem, geistlosen Gerechtigkeitsempfinden' —, wohl aber läßt er ihm das zukommen, was ihm zusteht und was ihm gerade weiterhilft."

Abkürzungen

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
NTW = Das Neue Testament, übersetzt und kommentiert von Ulrich Wilckens
ScB = Scofield-Bibel
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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