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Es Ist Fast zwanzig Jahre...

Aus der September 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es Ist Fast zwanzig Jahre her, seit zuletzt ein Zeugnis von mir erschienen ist. Dieses hier ist wirklich längst fällig! Aber wie drückt man genügend Dankbarkeit für etwas aus, was ein Leben lang Führung, Schutz, Trost und Heilung gebracht hat? All das hat die Christliche Wissenschaft für mich getan. Ich habe mich in Fragen meiner beruflichen Laufbahn, meiner Ehe (mit jemandem, der Christlicher Wissenschafter geworden ist) und bei allen Entscheidungen des täglichen Lebens allein auf Gott verlassen. Wenn es wahr ist, daß unsere Lebensqualität von unseren Entscheidungen abhängt, dann können wir Gott für die Christliche Wissenschaft danken, die uns lehrt, wie wir darum beten können, zu den richtigen Entscheidungen geführt zu werden.

Im Laufe der Jahre hatte ich viele körperliche Heilungen, so als kleines Kind von Kinderlähmung, als Teenager von einem gebrochenen Bein, einer Magenerkrankung, von tiefen Kopfwunden und ständigen Erkältungen sowie schweren, durch eine Giftpflanze hervorgerufenen Hautreizungen.

Eine Erfahrung war besonders bedeutungsvoll für mein geistiges Wachstum. Sie lehrte mich, daß wir uns immer an Gott um Hilfe wenden können, wenn wir in Not sind, ganz gleich, wo oder in welcher Lage wir uns befinden — und daß wir gerettet werden.

Nach meinem Hochschulabschluß arbeitete ich in Boston und lebte allein in einer kleinen Kellerwohnung. Diese Wohnung war vom Vermieter nie sehr gut gesichert worden, und ich hatte mich — wohl aus Naivität — nicht weiter darum gekümmert. Eines Nachts drangen drei Männer in die Wohnung ein, als ich schlief. Sie suchten meine Vormieterin und deren Drogen. Sie durchtrennten die Telefonleitung und nahmen alles mit, was Wert hatte. Einer blieb zurück und begann sich an mir zu vergehen. Ich betete die ganze Zeit und war in der Lage, ruhig zu bleiben und mit ihm zu sprechen, obwohl er sehr zornig und herrisch war. (Ich sollte auch erwähnen, daß er mit einem Baseballschläger bewaffnet war und drohte, mich umzubringen.)

Nachdem etwa eine halbe Stunde verstrichen war und ich mehrfach versucht hatte, den Mann zum Verlassen der Wohnung zu bewegen, erklärte ich ihm schließlich mit fester Stimme, daß ich an Gott glaube, und fragte ihn, ob er das auch tue. Es war, als hätte mir jemand diese Worte in den Mund gelegt. Diese Frage überraschte ihn so, daß er sich umdrehte und die Wohnung verließ. Ich war körperlich unversehrt, stand aber unter schwerem Schock, und so verbrachte ich die Nacht bei einer Nachbarin. Am Morgen rief ich so früh wie möglich einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an. Er sagte sehr liebevoll, er werde für mich beten. Auch meldete ich den Vorfall bei der Polizei. Dort meinte man, nach dem, was ich berichtet habe, könne ich von „Glück" sagen, daß ich noch am Leben sei.

Die nächsten Monate waren nicht leicht. Ich verbrachte sie in Gebet und geistigem Studium, um die aggressive Suggestion zu überwinden, daß ich etwas Schlimmes erlebt hatte, unter dem ich jahrelang oder vielleicht mein ganzes Leben lang werde leiden müssen — die Annahme, daß Frauen schutzlos und verletzlich seien, daß das Leben in der Großstadt gefahrlich sei, daß Menschen einer Hautfarbe die einer anderen terrorisieren könnten, daß Frauen den Männern ausgeliefert seien, daß es unsicher sei, allein zu wohnen, daß emotionale Wunden nie heilen würden und daß das Gute hilflos sei. Diese Annahmen wurden durch ernsthaftes Gebet eine nach der anderen zerstört.

Am schwersten war es, mit den Alpträumen fertig zu werden und mit den Halluzinationen, die manchmal auftraten, wenn ich nachts aufwachte. Es gab Zeiten, da überwältigte mich die Furcht vor einer realen bösen Macht irgendwo da draußen — einer Gewalt, die jederzeit in meine Wohnung eindringen konnte. Ich betete ernsthaft darum, die Einheit und Allheit des Gemüts verstehen und fühlen zu können und zu erkennen und zu verstehen, daß es nicht ein unendliches Gemüt, Gott, gibt und daneben ein persönliches, sterbliches Gemüt, das unkontrollierbaren Umständen unterworfen ist.

Oft blieb ich die Nacht über wach und betete. Eines Nachts stieß ich auf folgende Frage in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy: „Nur eine der folgenden Behauptungen kann wahr sein: erstens, daß alles Materie ist; zweitens, daß alles Gemüt ist. Welche von beiden ist wahr?" (S. 270). Ich wußte, daß ich diese Frage ehrlich beantworten und dann meine Antwort demonstrieren mußte. Als ich die geistige Tatsache, daß alles Gemüt und die Idee des Gemüts ist, in ihrer tiefen Bedeutung erfaßte, erwachte ich schließlich aus dem Traum vom Leiden und erkannte, daß ich nicht in der Materie lebe, noch ein sterbliches Gemüt besitze, das etwas Schlimmes erlebt hat. Nach Monaten war ich endlich frei und konnte nachts ruhig durchschlafen.

Ich war von der Furcht, dem Gefühl, mißbraucht worden zu sein, und den schrecklichen Erinnerungen so vollständig geheilt, daß ich später nach New York City ziehen und dort fünf Jahre lang allein leben konnte — etwas, was ich für unmöglich gehalten hatte.

Diese und so viele andere Erfahrungen haben mir bewiesen, daß Gottes lebensrettenden Gesetze immer tätig und verfügbar sind, um uns aus jeder Gefahr und von der Furcht vor Gefahr zu befreien. Wegen der vielen Ängste, die geheilt werden mußten, und wegen des geistigen Wachstums, das folgte, ist diese Erfahrung zu einem Meilenstein in meinem Leben geworden. Ich sehne mich weiterhin danach, Gottes Gesetz des Guten besser zu verstehen und zu demonstrieren. Ich bin ewig dankbar für das Beispiel Christi Jesu, für unsere Führerin Mrs. Eddy und dafür, daß ich Christliche Wissenschafterin sein kann.

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