Als ich Produktionsleiter in einer kleinen Elektronikfirma war, sagte mir eines Tages mein Chef, der Besitzer der Firma, dass eine bestimmte Bestellung, die ein Kunde in Übersee aufgegeben hatte, weit vor dem Lieferungstermin, zu dem ich mich verpflichtet hatte, fertig sein musste. Ich erklärte ihm, dass es angesichts der Menge unserer Aufträge unmöglich sei, dieser Forderung nachzukommen. Er drängte mich jedoch weiter, den früheren Termin innezuhalten, und ich hatte bald das Gefühl, dass ich mich in einer unhaltbaren Lage befand und mein Arbeitsplatz auf der Kippe stand.
Zu diesem Zeitpunkt kam mir ein wundervoller Gedanke: Geh von einem völlig geistigen Standpunkt an die Sache heran.
Zu diesem Zeitpunkt kam mir ein wundervoller Gedanke: Geh von einem völlig geistigen Standpunkt an die Sache heran. Ich wusste, dass das ein Gedanke von Gott war, denn ich hatte mich vorher meistens auf menschliches Planen und den menschlichen Verstand verlassen, um Probleme am Arbeitsplatz zu lösen. Diesmal betete ich, um zu erkennen, wie ich ein offensichtlich materielles Produktionsproblem durch Gebet angehen konnte. Mir kam die Antwort, dass ich jeden Tag und jeden Augenblick in meinem Denken anerkennen sollte, dass Gott, das göttliche Gemüt, die Herrschaft hat.
Jeden Tag sang ich auf der Fahrt zur Arbeit Mary Baker Eddys Lied „,Weide meine Schafe'" aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Es beginnt mit den Worten: „Hirte, über Berge steil/Zeig den Weg mir klar ..." (Nr. 304). Ich betete zu Gott um Hilfe bei jeder Entscheidung, die ich während des Arbeitstages zu treffen hatte, auch wenn es nur um etwas Geringfügiges ging, und ließ keine Panik aufkommen und mich durch nichts aus der Ruhe bringen.
Nach einigen Wochen sah ich die Möglichkeit, dass wir das Ziel erreichen könnten, wenn die Arbeiter in der Produktion einige Überstunden machen würden. Ich legte meinem Chef den Sachverhalt schriftlich dar und bat ihn, den Überstundenzuschlag zu bewilligen, hörte aber zwei Wochen lang nichts von ihm darüber. Indes drängte er mich weiter, die Arbeit rechtzeitig fertigzustellen. Ich hatte das Gefühl, dass er von mir erwartete, meine Arbeiter zu veranlassen, ohne Bezahlung Überstunden zu machen. Das war nicht nur ethisch unhaltbar, sondern auch illegal. Ich blieb fest und schließlich genehmigte er den Überstundenlohn. Das sorgte für einige Aufregung im Betrieb, denn niemand hatte ihn je dazu bewegen können, Überstunden zu bezahlen.
Während dieser Zeit fand auch eine körperliche Läuterung statt.
Von da an geschah ein wunderbares Ereignis nach dem anderen. Die Belegschaft arbeitete gern und bereitwillig die extra Stunden. Die Geräte wurden in Rekordzeit zusammengebaut ohne irgendwelche Pannen bei der Herstellung, wie wir sie in der Vergangenheit erlebt hatten. Und als die Geräte getestet wurden, war so wenig Ausschussware darunter wie noch nie.
Nicht nur konnten wir den Versandtermin einhalten, den unser Chef verlangt hatte, wir waren sogar mehrere Tage vor Ablauf der Frist fertig! Außerdem geriet ich während der ganzen Zeit nicht unter Druck oder in Panik, wie es bei anderen „Eilaufträgen" der Fall gewesen war. Interessanterweise war ich auch nicht stolz, dass ich die Arbeit geschafft hatte. Wie könnte ich auch? War es doch das göttliche Gemüt, das in Wirklichkeit hinter allem gestanden hatte, was geleistet worden war. Mein Lohn waren der Frieden, die Freude und die Ruhe, die ich empfand.
Während dieser Zeit fand auch eine körperliche Läuterung statt. Schon seit Jahren hatte ich an meiner Stirn, direkt am Haaransatz, Beulen auf der Haut gehabt. Sie waren nicht groß, taten nicht weh und waren immer vom Haar verdeckt, so dass ich mich nicht viel darum kümmerte. Eines Tages auf der Arbeit aber merkte ich, wie die Leute, wenn sie mit mir sprachen, auf meine Stirn guckten. Dadurch wurde ich mir dieser Sache mehr bewusst und zu meinem Schrecken breitete sie sich aus. Als ich eines Morgens beim Haaretrocknen gegen meine Furcht ankämpfte, kamen mir einige Worte aus Wissenschaft und Gesundheit in den Sinn. Es ist die Stelle, wo Mrs. Eddy von der guten Versorgung des Körpers spricht. Sie sagt: „Um dies tun zu können, ist der reine und erhebende Einfluß des göttlichen Gemüts auf den Körper erforderlich; der Christliche Wissenschafter sorgt am besten für seinen Körper, wenn er ihn möglichst aus seinem Denken ausschließt und, dem Apostel Paulus gleich„ vielmehr Lust' hat„ außer dem Leibe zu wallen und daheim zu sein bei dem Herrn' " (S. 383). Von da an beschloss ich meine Stirn nicht mehr zu untersuchen, sondern täglich beharrlich weiter über meine Arbeit zu beten. Stellen Sie sich meine Freude vor, als ich einige Wochen darauf merkte, dass die Symptome zurückgingen! Später, etwa um die Zeit, als im Betrieb die Lieferung erfolgte, sagte meine Frau, sie hätte doch eine Hauterkrankung an meiner Stirn bemerkt gehabt, aber meine Haut sei jetzt glatt und rein. Ich konnte meine riesige Freude kaum bändigen. Ich wollte der Welt zurufen: „Gebet funktioniert, es funktioniert wirklich!" Am meisten hat mich beeindruckt, dass das körperliche Problem jahrelang existiert hatte, dann aber innerhalb von Wochen einfach verschwand!
Diese Erfahrungen inspirieren und ermutigen mich bei dem weiteren Bestreben, Gott in allen Bereichen meines Lebens zu vertrauen.
Vista, Kalifornien, USA