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HEIMWEH KANN NICHT WEH TUN!

Aus der April 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Nach Beendigung der 2. Klasse Gymnasium fuhr ich in den Ferien drei Wochen zu meiner Brieffreundin nach England. Es war die erste Flugreise, die ich allein unternahm. Ohne Begleitung in ein fremdes Land zu fliegen war sehr aufregend. Gleich nach den ersten zwei Tagen überfiel mich heftiges Heimweh. In den Ferien, und noch dazu in einem supertollen Land, Heimweh zu haben war wohl sehr fehl am Platz.

Ich telephonierte daher mit meiner Mutter. Sie erzählte mir über Gott, der uns immer beschützt und in dem wir immer geborgen sind. Ich sei von meinen Eltern nie getrennt, auch wenn ich sie nicht sehen kann. Und dann sagte sie noch, ich sollte irgendeine Seite in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift aufschlagen und lesen. Das tat ich dann auch und fand sofort eine wunderschöne Stelle: „Die ruhigen, starken Ströme wahrer Geistigkeit, die sich in Gesundheit, Reinheit und Selbstaufopferung offenbaren, müssen die menschliche Erfahrung vertiefen, bis die Annahmen des materiellen Daseins als eine armselige Täuschung erkannt werden und Sünde, Krankheit und Tod der wissenschaftlichen Demonstration des göttlichen Geistes und dem geistigen, vollkommenen Menschen Gottes auf ewig Raum geben." Wissenschaft und Gesundheit, S. 99:27-34. Das erinnerte mich daran, dass diese Erfahrung nur „eine armselige Täuschung" sein konnte, und ich fühlte mich danach gleich besser.

Die Mutter der englischen Gastfamilie ist Ausüberin (das sind Leute, die andere Menschen durch Gebet unterstützen) und half mir auch durch christlich-wissenschaftliche Wahrheiten. Sie sagte mir: „Sei jetzt glücklich, denke nicht daran, was kommen wird, sondern freue dich über die guten Dinge, die jetzt da sind." Trotz der guten Gedanken der anderen überfiel mich das Heimweh noch öfters. Doch nun hatte ich den Mut, gegen diese störenden Gedanken anzutreten, und bevor die Tränen flossen, rief ich: „Nein, das ist kein guter Gedanke. Er ist nicht von Gott und daher nicht wirklich. Und wenn er nicht wirklich ist, kann er mir nichts schaden. Hau ab, Irrtum, ich glaube nicht an dich!"

Augenblicklich verschwand der falsche Gedanke und kam nicht wieder. Ich hielt an dem Engelsgedanken fest, dass ich die Widerspiegelung Gottes bin — dass ich nur Gottes gute Eigenschaften widerspiegeln kann. Heimweh konnte zu diesen guten Eigenschaften nicht dazugehören. So war es dann auch. Es gab kein Heimweh mehr. Ich genoss noch eine lustige Woche am Meer in Cornwall und dankte Gott.

Anmerkungen der Mutter:

„Alle Wirklichkeit ist in Gott und Seiner Schöpfung, harmonisch und ewig. Was Er schafft, ist gut, und Er macht alles, was gemacht ist." Ebd., S. 472:28-30. Diese Worte von Mary Baker Eddy schrieb ich für Bianca als Reisebegleitung auf ein Foto von einem Blumenstrauß und seinem Spiegelbild. Wir hatten es gemeinsam gemacht und es sollte unsere Gespräche über Gottes Kind als Seine Widerspiegelung untermauern, uns die Bedeutung des göttlich geistigen Lebens klar machen, dass wir die immer versorgten, geliebten und geborgenen Ideen Gottes sind.

Im letzten halben Jahr hatte sich Bianca viele Gedanken über Trennung und Verlust gemacht. Das Thema bewegte sie sehr. Ich bin sehr dankbar, dass wir durch Gebet und viele schöne Gespräche ganz klar erkennen konnten, dass es für den Menschen als Gottes Kind keine Trennung gibt. Wir sind alle gemeinsam in der göttlichen Liebe geborgen — da gibt es keine Unterbrechung. Wir wissen genau, wie die Widerspiegelung von lauter göttlichen Eigenschaften aussieht. Ich sah Bianca klarer als Sprössling des „Schönen, Reinen und Guten" Ebd., S. 63:6-7., wie es Mary Baker Eddy im Lehrbuch formuliert.

Hilfreich war für uns auch die Zeile aus Lied Nr. 207 von Mary Baker Eddy: „Kraft, Freude, Friede, holde Gegenwart, die schützend birgt, was noch des Werdens harrt." Aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Bianca hatte über diese Fragen intensiv gebetet und befriedigende Antworten gefunden. Dieses Gebet bereitete sie auf die Überwindung des Heimwehgefühls gut vor. Es war ein Zeichen von großem Mut, dass sie diese Reise machen wollte. Durch die vorhergehende gebetvolle Arbeit vorbereitet, überraschte mich ihr Wunsch aber nicht. Ganz im Vertrauen auf unseren Vater-Mutter Gott, Liebe, konnte ich sie beruhigt in die Ferien fahren lassen. Ich sagte ihr: „Egal, in welcher Form das sterbliche Gemüt dir ein falsches Spiegelbild zeigen will, du weißt ganz genau, wie das richtige aussieht. Daran halte dich ganz fest und vertrau auf Gottes Führung."

Wir telephonierten und waren uns einig, dass sich Bianca vom falschen Spiegelbild des sterblichen Gemüts nicht mehr täuschen lassen würde. Sie hat energisch „Nein!" gesagt und „Fort mit dir! Ich habe mich so auf den Urlaub gefreut. Freude kommt von Gott, und nichts kann diese gottgegebene Freude verderben."

Ich hatte auch schon bevor wir an diese Reise gedacht hatten, viel über Elternschaft gebetet. Deshalb war ich sehr dankbar, nun mit ehrlichem, ruhigem, tiefem Vertrauen zu wissen, dass Gott sie vor allem Kummer schützen würde. Als Sein geistiger Sprössling konnte sie nur vollkommen glücklich und geborgen sein — deshalb würde dieser Urlaub auch für alle Beteiligten eine harmonische, freudige Erfahrung werden.

Ich hatte auch schon bevor wir an diese Reise gedacht hatten, viel über Elternschaft gebetet. Deshalb war ich sehr dankbar, nun mit ehrlichem, ruhigem, tiefem Vertrauen zu wissen, dass Gott sie vor allem Kummer schützen würde.

So war es dann auch. Nach drei Telefongesprächen war alles geklärt, Bianca hatte diesen Angriff auf ihre Freude durchschaut und überwunden und einem schönen Aufenthalt stand nichts mehr im Wege.

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