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„Mir wurde klar, dass ich diese Situation heilen konnte, indem ich Liebe, nichts als Liebe, zum Ausdruck brachte”

Aus der Oktober 1999-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dokumentierte Heilung durch Christian Science

Falsche Anschuldigungen zurückgezogen

Als ich 1993 meine Lehrtätigkeit begann, kam ein neuer Junge in meine Vorschulklasse, der schwer verhaltensgestört war. Ja, als seine Mutter ihn mir vorstellte, ließ sie mich wissen, dass er mir nicht gehorchen würde und „genau wie sein älterer Bruder" sei, der mehrmals mit der Polizei in Konflikt geraten war. Während der ersten Wochen konnte ich sein Verhalten unter Kontrolle halten, doch er verstand noch nicht, dass er selbst die Entscheidung treffen konnte, liebevoll und folgsam zu sein.

An dem Tag, als der Elternabend stattfand, wurde ich nach der Schule ins Zimmer der Schulleiterin bestellt. Die Schulleiterin sagte, sie hätte gerade einen Anruf von der Mutter dieses Kindes bekommen, die den Verdacht geäußert hatte, dass ich ihren Sohn körperlich misshandelt hätte. Der Junge sei mit einer großen Verbrennungswunde auf der Brust nach Hause gekommen. Als er deswegen befragt wurde, habe er gesagt, dass seine Lehrerin es getan hätte. Die Schulleiterin hatte darum gebeten, dass die Eltern ihr am Abend die Wunde zeigten. Inzwischen forderte sie mich auf zu überlegen, was an dem Tag passiert sei, das eine Erklärung für die Worte des Kindes könnte. Ich hatte keine Ahnung. Ich konnte mich an nichts erinnern, was die Wunde verursacht haben könnte.

Es waren nur drei Stunden bis zum Elternabend. Vorher hatte ich noch eine zweistündige Spanischklasse, an der ich teilnehmen musste, und so rief ich meinen Mann an und bat ihn, mit einer Christian Science Praktikerin Verbindung aufzunehmen und sie zu bitten für mich zu beten. Ich war zu dem Zeitpunkt ziemlich mitgenommen. Meine ganze Lehrtätigkeit schien auf dem Spiel zu stehen.

Während des Unterrichts kam ein großer Frieden über mich und mir fielen einige Gedanken über Christian Science gehört hatte. Mir wurde klar, dass ich diese Situation heilen konnte, indem ich Liebe, nichts als Liebe, zum Ausdruck brachte. Als ich später zum Elternabend in die Schule zurückkehrte, war ich völlig ruhig. Mein Mann kam, um mich zu unterstützen, und teilte mir einige Gedanken von der Praktikerin mit, die auch gebetet hatte, um zu wissen, dass Gott und Seine Ideen einander lieben. Ich konnte die beruhigende Wirkung der Gebete der Praktikerin fühlen und wollte diesem Jungen und seiner Familie mit Liebe begegnen.

Die Eltern und das Kind trafen inmitten des regen Treibens an dem Abend ein. In einem kleinen Arbeitsraum sprach ich kurz mit ihnen. Ich redete den Jungen direkt an und erklärte ihm, wie enttäuscht ich sei, dass er mir zu der Zeit, als die Sache passierte, nicht gesagt hatte, dass ich ihm wehgetan hatte. Ich erinnerte ihn an die Regeln, die in unserer Klasse für das Lösen von Problemen gelten: 1.) Sprich mit demjenigen, der dich stört oder dir wehtut; 2.) sag ihm, dass du es nicht haben magst, und 3.) bitte ihn, damit aufzuhören. Das, so erklärte ich, gebe dem Betreffenden die Chance seinen Fehler zu korrigieren und dem, der verletzt wurde, zu helfen. Ich empfand großes Mitgefühl für den Jungen und auch für seine Eltern. Ich wusste, Gott war gegenwärtig und führte und beschützte sie. Im Laufe des ganzen Abends, als u. a. die Schulleiterin mitten im Raum mit der Familie sprach und das Kind jedem seine Wunde auf der Brust zeigte, spürte ich (das kann ich ehrlich sagen) keinen Zorn, keinen Groll oder Ärger. Ich fühlte Gottes Gegenwart in diesem Raum, die alle Betroffenen mit Seiner Liebe und Seinem Schutz umgab.

Am Ende des Abends ging ich mit einem großen Gefühl der Liebe und Fürsorge Gottes nach Hause. Ich sprach kurz am Telefon mit der Praktikerin und schlief ruhig die Nacht durch. Am nächsten Tag warteten Mutter und Sohn schon vor dem Unterricht auf mich. Die Mutter wollte mir mitteilen, dass sie zu Hause noch einmal mit ihrem Sohn über diese Wunde gesprochen hatte. Sie waren dabei zu dem Schluss gekommen, dass er sie sich einige Tage vorher zugezogen hatte, als er im Garten von einem Seil herunterrutschte. Sie versicherte mir, dass es nicht während der Schulzeit passiert war. Sie seien überzeugt davon. Die Schulkrankenschwester untersuchte später die Wunde und bestätigte, dass es sich tatsächlich um eine alte Verletzung gehandelt hatte.

Dies erwies sich als ein Wendepunkt in meiner Beziehung zu diesem kleinen Jungen. Die Liebe und das Mitgefühl, das ich ihm an dem Tag entgegengebracht hatte, ließen mich Maßnahmen finden, die es ihm ermöglichten Selbstbeherrschung und liebevolles Verhalten zu lernen. Wir empfanden beide echte Zuneigung zueinander und erlebten in jenem Jahr viel Schönes miteinander. Diese Erfahrung ist für mich zu einem Fels beim Studium und bei der Anwendung von Christian Science geworden, denn ich denke oft daran, was für eine heilende Macht es hat, einfach Liebe zu sein, nichts als Liebe.


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