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DIE BIBEL

Bibelnotizen für Februar 2000

Aus der Februar 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

6. Februar

GEIST

Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen. (Apg 16:16)

„Die christliche Verkündigung stößt mit der in Griechenland hochgeschätzten Wahrsagekunst (Mantik) zusammen. Die Geschichte setzt voraus, dass die Kunst der Seherin echt war. Paulus will sich ihrer jedoch nicht bedienen." (BE)

„Die hatte einen Wahrsagegeist" heißt „wörtlich:, einen pythischen Geist': Man glaubte, dass Menschen mit einem solchen Geist von Apollo inspiriert wären, dem pythischen Gott, dessen Orakel in Delphi war.. .. Als Verkörperung des Apollo galt eine Schlange (die, Python')." (BKB)

„So läuft auch dieses Mädchen, Paulus und uns nach', und man hört ihr lautes, erregtes Rufen:, Diese Menschen sind Knechte des höchsten Gottes, die euch den Weg der Rettung verkündigen.' (Vers 17) Ist das nicht Wahrheit und damit zugleich eine wirksame Unterstützung für Paulus und seine Sache? Muss Paulus nicht erfreut sein, wenn selbst eine Wahrsagerin auf ihn hinweist?. .. Er ist weder geschmeichelt noch interessiert. Er weiß, wer hinter diesem Rufen steht." (WStB)

„Paulus bleibt zunächst gelassen, behandelt den Geist aber schließlich, wie schon Jesus solche Geister behandelte (vgl. Lk 4.33f.41), und er tut es in der Vollmacht [im Namen] Jesu." (StEB) „Und er [der Geist] fuhr aus zu derselben Stunde" (Vers 18).

13. Februar

SEELE

.. . der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt. (Klgl 3:25)

„Nicht nur das gemeinsame Thema der Bewältigung des Untergangs Jerusalems bindet diese fünf Kapitel [der Klagelieder] zusammen. Gerade die poetische Form lässt die einheitliche Gestaltung noch deutlicher hervortreten.. .. Jedes ist ein Gebetslied und hat inhaltlich wie formal seinen eigenen Charakter.. . .

Der formal verbindende Rahmen ist die, akrostichische Form'. Jede Strophe eines Liedes beginnt mit dem entsprechenden Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets. Die Abgeschlossenheit eines Liedes ist damit in der Anzahl von 22 Strophen zu erkennen, entsprechend der Anzahl der Buchstaben im hebr. Alphabet.. . .

Im zweiten Teil [beginnend mit Kap. 3, Vers 25] geht die Klage über in eine Besinnung über die Bedeutung des Leidens für den Lernprozess, den der einzelne auf seinem Glaubensweg durchmacht." (WStB)

„Dass wir in den Klageliedern und gerade in diesem Zusammenhang einen so wunderbaren Ausdruck der Zuversicht auf Gottes unfehlbare Güte und Barmherzigkeit finden, ist besonders bemerkenswert. Die Güte des Herrn umschließt alle täglichen Bedürfnisse. Der Sprecher verallgemeinert seine eigene Erfahrung und betont ganz besonders die Notwendigkeit geduldiger Hoffnung und froher Ergebenheit." (BKB)

20. Februar

GEMÜT

Die Herrschaft von Nebukadnezar (siehe Dan 2:1)

Nebukadnezar, der eigentlich Nebukadnezar hieß, war König von Babylonien von 604 bis 562 v. Chr. „Unter ihm, dem tatkräftigsten Herrscher des neubabylonischen Weltreiches wurde Babylonien berühmt für seinen Handel, seine Architektur, Kunst und Astronomie. Während der Regierungszeit seines Vaters war Nebukadnezar ein erfolgreicher Feldherr, dessen größte kriegerische Tat der Sieg über die Ägypter im Jahr 605 v. Chr. bei Karkemisch [am Euphrat] war.. .. Wenige Monate nach der Schlacht wurde Nebukadnezar König.". . .

„Seine ersten Herrscherjahre verbrachte er mit Feldzügen gegen die Städte der Phönizier und Philister. Als Juda sich seiner Oberherrschaft entziehen wollte, zog er auch gegen Jerusalem, das 597 v. Chr. eingenommen wurde. " (Who)

„Nebukadnezar versuchte noch einmal, dem Staat Juda als unterworfenem Königreich unter Führung eines Davididen eine gewisse Selbstständigkeit zu lassen. Er setzte einen jüngeren Sohn Josias mit Namen Matthanja ein, den er als Zeichen seiner Oberherrschaft mit dem neuen Namen Zedekia benannte." (CB) „Als dieser sich trotz Jeremias Warnung gegen die babylonische Herrschaft auflehnte, wurde Jerusalem erneut besetzt, der Tempel zerstört und geplündert und er selbst zusammen mit anderen Gefangenen 587 v. Chr. nach Babylonien ins Exil geführt. Nach einem fehlgeschlagenen Aufstand zugunsten des alten Königshauses von Juda, bei dem Gedalja, der babylonische Statthalter in Jerusalem [selbst ein Judäer], ums Leben kam, wurden weitere Gefangene nach Babylonien gebracht, während andere, darunter Jeremia, nach Ägypten flüchteten.. . .

Nebukadnezar war ein großer Baumeister. Nachdem sein Vater den Provinzort Babylon zur Residenzstadt erhoben hatte, führte Nebukadnezar Ausbesserungsarbeiten durch, sorgte für Schutz gegen Überschwemmungen und schmückte die Stadt mit Bauten, die von Machtbewusstsein und Stolz zeugten.. .. Er ließ auch die nicht weniger berühmte Zikkurat, einen neunzig Meter hohen Stufenturm, erbauen." (Who)

„Durch die, Medische Mauer', die nördlich der Hauptstadt zwischen Euphrat und Tigris entstand, schützte er sich vor Angriffen aus dem Norden. Für seine medische Gemahlin errichtete er als Ersatz für die bergreiche Heimat die berühmten hängenden Gärten" (CB), die bei den Griechen als eines der Sieben Weltwunder galten.

„In religiöser Hinsicht war Nebukadnezar wohl Eklektiker, der nach dem wahren Gott suchte und eine annehmbare Synthese zu finden hoffte." (Who) Obgleich er sich, wenn auch mit Unterbrechungen, dem jüdischen Glauben hingezogen fühlte, verstand er sich „als Friedensfürsten, als König der Gerechtigkeit, als den treuen Hirten des Gottes Marduk und anderer Götter, der für das Gedeihen der Menschen zu sorgen habe. Er betont seine Ergebenheit gegenüber den großen Göttern." (CB)

27. Februar

CHRISTUS JESUS

Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden.. .. (Apg 26:1)

„So hören wir nun den Apostel zum letzten Mal in einer großen Rede. Es ist eine Verteidigungsrede und wird von Lukas auch ausdrücklich als solche bezeichnet.. .. Wieder beginnt Paulus die Rede, wie es der Natur der Sache entspricht und von der Redekunst ausdrücklich gefordert wurde, mit einer Captatio benevolentiae [einem Werben um die Gunst des Publikums]. Aber auch hier ist sein Wort ungekünstelt und sachlich zutreffend.. . .

Seine Rechtfertigung liegt nicht in bestimmten Anschauungen, nicht in grundsätzlichen Beweisen und logischen Zusammenhängen, sie liegt einzig und völlig in seiner Geschichte." (WStB) Paulus kann „nur, Geschichtstatsachen' vor seine Hörer hinstellen. Nicht theologische Erwägungen, nicht religiöse Ansichten haben ihn zum Christen gemacht. Auch nicht gründliche Bibelstudien. Er weiß aus eigenster Erfahrung, wie das ist, was er 2 Ko 3,14 beschreibt:, Aber ihre Sinne wurden verstockt.' Allen, psychologischen' Erklärungen seiner Bekehrung hätte Paulus energisch widersprochen." (WStB) Es ist allein der Christus, der „sein Leben und sein Denken vollständig herumreißt und aus dem Verfolger der Gemeinde den Apostel Jesu für die Nationen macht. Seine ganze innere Einstellung, sein ganzer weiterer Weg, seine ganze Tätigkeit, die ihn hier auf die Anklagebank gebracht hat, ist einfach nur, Gehorsam'. Dieses eine Wort ist eigentlich seine ganze Verteidigung und Rechtfertigung." (WStB).

Abkürzungen:

Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments

BE = Die Bibel mit Erklärungen

BKB = Brockhaus, Kommentar zur Bibel

CB = Calwer Bibellexikon

StEB = Stuttgarter Erklärungsbibel

Who = Who's who in der Bibel

WStB = Wuppertaler Studienbibel

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