Ich lebte in Los Angeles, als sich dort im Januar 1994 das Erdbeben ereignete. Seine Auswirkungen sind zwar nicht zu vergleichen mit dem Schaden und dem Leid, das vor einigen Monaten die Erdbeben in der Türkei und in Taiwan angerichtet haben. Doch ich habe damals etwas gelernt, was mir hilft für die Opfer solcher Katastrophen zu beten.
Für mich war das Entnervende an dem Erdbeben in Los Angeles nicht so sehr das Erdbeben selbst als vielmehr die Willkür der Nachbeben. In der Woche nach dem ersten großen seismischen Geschehen wurde — in unregelmäßigen Zeitabständen und ohne vorherige Warnung — der Boden erschüttert und in dem Gebäude, in dem ich mich gerade befand, wackelte und klirrte es.
Manchmal war ich auf der anderen Seite des Beckens von Los Angeles, weit weg von meiner Familie. Aber selbst wenn das Nachbeben dort, wo ich mich aufhielt, sehr stark zu sein schien, wusste ich doch, dass das Epizentrum woanders gelegen haben könnte. Das bedeutete, wenn ich die Bodenbewegungen spürte, konnte sich möglicherweise anderswo eine Katastrophe ereignet haben.
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