Die Herkunft und Religion der Selbstmordterroristen, die das World Trade Center zum Einsturz brachten und das Pentagon beschädigten, veranlasst einige Menschen unfaire Schlussfolgerungen zu ziehen hinsichtlich der Bevölkerung der ganzen Region.
Marc Gopin ist sich einer Sache bewusst, die beachtenswert ist. Er ist ein aktiver Friedensstifter. Wie seiner Webseite zu entnehmen ist, erforscht er die Zusammenhänge zwischen „Religion, Krieg, Frieden und Konfliktlösungstheorien” und bietet Trainingsseminare und Vorträge an. Er hat sich in Zusammenarbeit mit Rabbinern, Scheichen und nichtstaatlichen Instituten für den Frieden im Nahen Osten eingesetzt und mit führenden Persönlichkeiten verhandelt.
In einem Artikel im Christian Science Monitor (16. 8. 2001, S. 9) bemerkt Gopin, dass eine riesige Kluft besteht zwischen den Radikalen, die Schlagzeilen machen wollen, und der großen Mehrheit der Bevölkerung in der Region. Und damit sind Millionen gemeint, nicht nur ein paar Dutzend Leute. „Millionen [Palästinerser und Israeliten] auf beiden Seiten sind bereit für Kompromisse und für ein friedliches Zusammenleben zweier Staaten.” Dies seien diejenigen, so erklärt er, die den Willen und die Intelligenz besitzen, die andauernden Tragödien zu beenden. „Die Lösungen für diesen Konflikt existieren bereits”, fährt er fort.
Für alle, die außerhalb des Nahen Ostens leben und sich danach sehnen zu einer Lösung beizutragen, sind Gopins Beobachtungen eine gute und wichtige Nachricht. Sie bestätigen unsere Verbundenheit mit dieser Mehrheit der Betroffenen und liefern eine ermutigende Grundlage für „die Macht des Volkes”, die tatsächlich Frieden bringen kann.
Es geht nicht nur darum zu wissen, dass sie gewöhnliche Menschen sind wie Sie und ich. Wie die religiösen Traditionen dieser Mehrheit der Bevölkerung bestätigen, hat unsere Verbundenheit miteinander eine geistige Dimension. Wir alle stammen vom gleichen göttlichen und vollkommenen Vater ab. „Gewöhnlich” bedeutet in diesem Zusammenhang „vollkommen”, wenn ich zugebe, dass der vollkommene Schöpfer nichts erschaffen kann, was weniger als vollkommen wäre. Wir sind im Grunde hervorragende Geschöpfe, die im gleichen geistigen Haushalt leben. Für mich heißt das, dass wir tatsächlich in Harmonie miteinander leben. Aus dieser Sicht betrachtet sehe ich die Konflikte, die Unentschlossenheit, die schlechten Entscheidungen und Verfeindungen als eine Missdeutung der natürlichen Wirklichkeit. Und eine Missdeutung kann auf friedlichem Wege korrigiert werden.
Die mächtigste friedliche Kraft, die ich kenne, ist Gebet — Gebet, bei dem die Gedanken mit der natürlichen Wirklichkeit der geistigen Wahrheit in Einklang gebracht werden. Es kostet Anstrengung sich von der Bitterkeit und dem Chaos abzuwenden, die für große Schlagzeilen sorgen, doch Beharrlichkeit führt zum Erfolg.
Ich versuche mir täglich einige Augenblicke zu nehmen und mich mit diesem weitverbreiteten Wunsch nach Frieden in Einklang zu bringen. Ich bekräftige von Herzen die Richtigkeit dieses Wunsches und die Gewissheit, dass er sich erfüllt. Und ich lebe selber nach meinem Gebet und versuche tagtäglich Frieden und Harmonie in meiner Umgebung zu fördern. Jedesmal wenn mir das im lokalen Umfeld gelingt, nimmt meine Gewissheit zu, dass es auch dort draußen in der globalen Arena geschieht.
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