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Beim Friseur: waschen, föhnen, beten

Warum es gar nicht haarsträubend ist, wenn sich eine Friseurin freut, dass zeitweise keine Kunden kommen.

Aus der März 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In ihrem Buch Martha Matilda Harper and the American Dream [Martha Matilda Harper und der Amerikanische Traum] erzählt die Autorin Jane R. Plitt die außergewöhnliche spirituelle Reise eines siebenjährigen kanadischen Mädchens.

Martha wurde 1864 von ihrem Vater aus dem Haus geschickt, um bei einer anderen Familie als Dienstmädchen zu arbeiten. Später gründete sie eine Firma, die das erste amerikanische Franchise-Unternehmen werden und die ersten lizenzierten Produkte Amerikas auf den Markt bringen würde. Die „Harper Salons” — Frisiersalons, die nach der Harper-Methode arbeiteten, von denen es 1925 auf der ganzen Welt 450 gab, — führten ein ganzes System von Haut- und Haarpflegeprodukten ein. Von diesem System sagte Martha häufig, es basiere auf ihrem Verständnis der geistigen Wahrheiten, die sie durch ihr Studium von Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift über Freiheit und Schönheit gelernt hatte.

Sie lernte das Buch 1888 durch Helen Pine Smith kennen, eine Christian Science Praktikerin aus Rochester, New York. Zu der Zeit arbeitete Martha als Bedienstete in einem Haushalt und strebte gleichzeitig die Serienproduktion eines Haartonikums an, dessen Rezept sie aus Kanada mitgebracht hatte.

Offenbar war die junge Martha vor Erschöpfung zusammengebrochen. Mrs. Smith, die gerade einen Lehrgang bei Mary Baker Eddy absolviert hatte, war gerufen worden, um für Martha zu beten. „Mrs. Smith und Martha beteten wahrscheinlich zusammen, um Gott, das göttliche Gemüt, besser zu verstehen und Gottes heilender Macht Raum zu geben”, schreibt Jane Plitt über diese enge Beziehung, die viele Jahre fortdauerte. Sie fügt hinzu: „Als sie miteinander sprachen, wird Mrs. Smith Martha daran erinnert haben, dass jede Person die Widerspiegelung Gottes ist. Martha war deshalb wichtig” (S. 35).

Und obwohl Marthas Geschichte in Nordamerika vor über 100 Jahren begann, klingt ihre Entdeckung, nämlich dass „jede Person die Widerspiegelung Gottes” und deshalb „wichtig” ist, für Sara Conteddù heute wohl sehr vertraut. Sara Conteddù aus Aosta, Italien, arbeitete dreißig Jahre lang in einem „negozio da parruchiera” — einem Frisiersalon. Eines Tages machte eine ihrer Kundinnen sie mit Wissenschaft und Gesundheit bekannt.

„Ich war im Laden und fühlte mich überhaupt nicht wohl”, erzählte Sara kürzlich in einem Telefongespräch aus ihrer Heimat in den italienischen Alpen. „Ich litt bereits viele Jahre lang an Magenbeschwerden. Ein Arzt hatte mir kurz zuvor gesagt, dass ich mich wegen eines Geschwürs operieren lassen müsste. Ich fürchtete um mein Leben. Das Problem kam und ging, aber dies war einer der Tage, an dem ich wirklich krank war. Es waren zwei oder drei Kunden im Laden und sie merkten, dass es mir nicht gut ging. Ich war einer Ohnmacht nahe.

Eine dieser Frauen, die schon einige Zeit Kundin bei mir war, mit mir aber nie über Christian Science gesprochen hatte, fragte: ‚Fühlen Sie sich nicht wohl?´ Und ich antwortete: ‚Ich kann es kaum aushalten.´

Diese Frau sagte kein Wort, sondern setzte sich in eine Ecke des Ladens und schloss ihre Augen. Nach ein paar Minuten fühlte ich mich total erholt. Es ging mir gut. Die Schwellung war verschwunden. Sie sah mich an und sagte: ‚Nun fühlen Sie sich besser, nicht wahr?´ Und ich sagte: ‚Ja, es ist vollständig verschwunden.´ Sie antwortete: ‚Ich weiß, denn ich habe für Sie gebetet.´ Das war ein Schock für mich, denn ich hatte noch nie davon gehört, dass es jemandem möglich war, einfach durch Gebet jemand anderen zu heilen. Ich hätte fast laut aufgelacht! Aber dann wurde mir klar, dass das nichts war, worüber man lachen sollte. Es war etwas Bedeutendes. Der Beweis war eindeutig. Ich war sofort geheilt worden.

Sie war immer noch still. Deshalb fragte ich sie, was für ein Gebet sie gebetet hätte. Aber sie antwortete, sie wisse nicht, wie sie mir das erklären solle. Sie hätte einfach nur eine Tatsache gewusst — dass ich die vollkommene Tochter Gottes sei.

Diese Aussage war fast noch schockierender als die Heilung selbst. Niemand hatte jemals so etwas über mich gesagt. Ich sah mich um und sagte zu ihr: ‚Aber sprechen Sie denn von mir oder von jemand anderem?´”

Sara erzählt, sie hatte nie zuvor gedacht, sie sei etwas Besonderes, sondern nur ein Mensch unter Millionen Menschen. Und doch, sagt sie, wusste sie, dass ihr etwas Wundervolles passiert war. Kurze Zeit später, als sie ihr Erlebnis einer Freundin erzählte, bat diese, sie solle zu der Kundin gehen und sie eindringlich fragen, was für ein Gebet sie gesprochen hätte, damit auch sie geheilt werden könne. Deshalb fragte Sara die Kundin, als sie das nächste Mal kam: „Würden Sie mich diese Gebete lehren?”

Die Frau antwortete: „Aber ich weiß nicht, wie ich Ihnen das erklären soll. Es ist nicht einfach ein spezielles Gebet, das man aufsagt, und das war´s dann. Es gibt ein Buch, das ich zusammen mit der Bibel lese. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen einiges zu lesen geben.”

Sara war damit einverstanden, etwas zu lesen. „Das erste, was sie mir brachte”, sagt Sara, „war L´Araldo de la Christian Science [Der italienische Herold]. Und damit begann meine große Entdeckung. Alles, was ich las, erschien mir völlig wahr. Ich dachte: Warum hat mir das niemand vorher erklärt? Es kam mir vor, als ob ich das alles schon gekannt hätte und obendrein war es die Wahrheit. Ich bat sie, mir mehr zu lesen zu geben, und sie brachte mir alles, was ins Italienische übersetzt war. Je mehr ich las, desto mehr wollte ich wissen.

Zu diesem Zeitpunkt brachte Saras Kundin ihr Wissenschaft und Gesundheit. „Ich war beinahe froh, wenn keine Kunden da waren!” sagt die ehemalige Friseurin. „Denn dann konnte ich einfach im Laden sitzen und Wissenschaft und Gesundheit lesen. Es störte mich fast, wenn jemand reinkam.”

Es dauerte nicht lange und Sara sprach mit ihren Kunden über ihr neues Wissen. „Ich fühlte regelrecht die Erkenntnis, dass Gott mitten unter uns ist und für uns alle sorgt.” Viele ihrer Kunden begannen ebenfalls Wissenschaft und Gesundheit zu lesen und wurden durch das, was sie lasen, geheilt.

Noch etwa zehn Jahre lang, erzählt Sara, nachdem sie das Buch zu studieren begann, arbeitete sie in dem Laden. Sie half ihren Kunden bei Problemen, wann immer diese sie darum baten. Wenn sie wegen etwas beunruhigt waren, sagte sie ihnen, sie sollten sich beruhigen und Glauben an Gott haben. Sie begann ein nahegelegenes Gefängnis zu besuchen, um mit den Gefangenen über das zu sprechen, was sie selbst lernte. Und obwohl viele der Insassen wegen schwerer Verbrechen dort waren, sagt sie: „Ich empfand kein einziges Mal Furcht. ... Ich kam mir dort nicht einmal wie im Gefängnis vor. Ich hatte das Gefühl, dass ich unter Familienangehörigen war, die ich eine sehr lange Zeit nicht gesehen hatte. Ich fühlte, dass die Insassen meine Brüder waren und dass sie getröstet werden mussten.”

Sie ließ von nun an jeden, der es brauchte, an den Wahrheiten teilhaben, die sie in Wissenschaft und Gesundheit lernte. „Und dann, eines Tages im Jahr 1993,” sagt sie, „saß ich allein in meinem Laden und las still einen Abschnitt in der Bibel, als ich eine Stimme hörte, als hätte sie zu mir gesprochen: Hör auf, Zeit zu verschwenden.”

Sara war über diesen Gedanken überrascht, denn sie fühlte sich mit ihrem Heim und ihrer Arbeit wohl. Sie war mit ihrem Leben zufrieden. Aber dann war es wieder, als spräche eine Stimme zu ihr einen zweiten Gedanken, bei dem sie, wie sie sagt, ganz klar das Gefühl hatte, er käme von Gott: „Ma guarda.” [„Sieh doch.”] „Die Welt ist voller Friseurinnen. Aber von denen, die bereit sind, andere mit der Geistlichkeit Jesu zu trösten, gibt es nur wenige.”

Am Ende dieses Jahres verkaufte sie ihren Laden und wurde Christian Science Praktikerin. Nun hilft sie anderen Heilung zu finden, so wie sie sie an jenem Tag in ihrem Laden fand, als eine Kundin bereit war, für sie zu beten.

Sara erzählt, dass ihre ehemaligen Kunden vom Frisiersalon ihr immer noch oft sagen, dass sie ihre haarpflegerischen Fähigkeiten vermissen — wie auch die regelmäßigen Besuche bei ihr. Vier oder fünf Tage vor diesem Gespräch mit ihr hatte sie wieder eine ihrer früheren Kundinnen im Supermarkt getroffen. „Was machen Sie so Interessantes, dass Sie uns verlassen haben?” fragte diese Frau. Sara lachte. „Ich sagte ihr: ‚Leihen Sie sich doch selbst das Buch Wissenschaft und Gesundheit in Ihrer Bücherei aus, oder im Christian Science Leseraum. Lesen Sie es, und wenn Sie möchten, kommen Sie mich besuchen, um darüber zu reden.”

Die ehemalige Kundin antwortete: „Das werde ich tun!”


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