Die moderne Medizin ist ein gutes Stück davon abgerückt, die Patienten nur rein physiologisch zu sehen, und zieht jetzt auch mentale Faktoren in Betracht. Ohne Frage schenken heute viele Forscher und Ärzte der Beziehung zwischen Geist und Körper ernsthaft Aufmerksamkeit.
Dr. Martin Solomon ist einer von denen, die ihr Augenmerk darauf richten, wie sich ein furchtsamer Gemütszustand auf das Wohlbefinden eines Patienten auswirkt. Er ist ein angesehener Arzt, der in Boston, USA, eine Praxis unterhält und Medizin lehrt. In seinem Buch Don't Worry, Be Healthy [Sorge dich nicht, sei gesund] berichtet er von Patienten, die das Schlimmste befürchten, und zeigt, wie negativ sich das auf ihre Einstellung, ihr Lebensgefühl und ihre Gesundheit auswirkt. Im Laufe seiner mehr als zwanzigjährigen Praxis hat er beobachten können, wie bei vielen die Angst zugenommen hat, dass sie sich trotz aller Bemühungen um ihre Gesundheit eine schlimme Krankheit zuziehen könnten. Er führt diese Furcht vor Krankheiten auf die Presse, auf Fernsehprogramme über Gesundheit, medizinische Informationsblätter und Talkshows zurück, die unterstellen, dass, selbst wenn wir uns völlig wohl fühlen, die nächste Gefahr für unsere Gesundheit nicht weit ist.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin von Christian Science, befasste sich vor über hundert Jahren eingehend damit, wie Furcht oder andere Gemütszustände das Leben eines Menschen beeinflussen. Sie machte die Erfahrung, dass es wichtig ist, auf die Informationen zu achten, denen wir uns aussetzen, damit wir der Furcht und ihren Auswirkungen auf den Körper vorbeugen können. „Abhandlungen über Krankheit haben eine ähnliche mentale Wirkung wie Gespenstergeschichten, die man Kindern im Dunkeln erzählt”, schreibt sie in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Und weiter: „Wie verängstigte Kinder überall nach dem eingebildeten Gespenst Ausschau halten, so sieht die kranke Menschheit in jeder Richtung Gefahr und sucht auf allen Wegen Linderung — nur nicht auf dem richtigen” (S. 371).
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