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Für Teens

Wie ich meine Heiterkeit wiedergewann

Aus der März 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mitten in meinem zweiten Studienjahr bekam ich auf einmal richtig Bammel. Normalerweise bin ich immer guter Dinge, aber als ich eines Morgens aufwachte, da fürchtete ich mich vor dem kommenden Tag und fühlte mich niedergeschlagen. In den Tagen darauf war ich so von Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit überwältigt, dass es mir schwer fiel, meine Seminare zu besuchen.

Eine enge Freundin bemerkte, dass sie mich noch nie so still erlebt hätte. Sie vermutete, das mein Stimmungsproblem etwas mit dem grauen Wetter oder dem Stress an der Uni zu tun haben könnte und ich war versucht ihr zuzustimmen. Aber ich war an einem Punkt angelangt, wo ich mir nicht einmal mehr vorstellen konnte, dass ein wunderschöner Tag meine Stimmung heben würde.

Gegen Ende unserer Unterhaltung erwähnte meine Freundin das Wort Depressionen. Anfangs war ich darüber irritiert, dann bekam ich Angst. In der Schulzeit und auch an der Uni war ich verschiedenen Leuten begegnet, bei denen eine klinische Depression diagnostiziert worden war, aber Depressionen waren nie ein Problem gewesen, mit dem ich selbst zu tun gehabt hatte.

Ich hatte in der Vergangenheit lediglich mit einer guten Freundin viele eindringliche Gespräche über dieses Thema geführt, denn sie musste Medikamente gegen Depressionen nehmen. Ich hatte sie ermutigt, sich an den kleinen Dingen im Leben zu freuen und für alles Gute dankbar zu sein. Als ich jetzt über diese Gespräche nachdachte, entschloss ich mich, meinem eigenen Rat zu folgen und nach den guten Dingen in meinem Leben zu suchen, mochten sie auch noch so unscheinbar sein.

Ein oder zwei Tage half das. Doch als ich nach einer Woche immer noch das Gefühl hatte, dass es große Anstrengungen kostete, fröhlich zu sein, war ich der Verzweiflung nahe. Ich war in einem mentalen Nebel gefangen, den ich einfach nicht auflösen konnte. Das Schlimmste daran war, dass ich nicht einmal festmachen konnte, warum ich mich so fühlte.

Eines grauen Tages, als ich auf dem Heimweg von der Uni im Bus saß, wurde es mir plötzlich klar. Natürlich konnte ich mit meinen Freunden über meine Gefühle und Probleme reden. Ich konnte mich ehrlich bemühen, jeden Augenblick für mein Leben dankbar zu sein. Ich konnte mich anstrengen, um wieder heiter und guter Dinge zu sein. Aber was ich wirklich tun musste, war Beten.

Ich bin durch Gebet etliche Male von körperlichen Problemen geheilt worden, aber ich hatte noch nie wegen einer Sache gebetet, die so nebulös schien. Konnte Gebet wirklich gegen Depressionen etwas ausrichten? Alle Probleme haben im Grunde einen mentalen Ursprung. Daher gab es keinen Grund, warum ich nicht auch von Depressionen geheilt werden konnte. Ich suchte in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit nach inspirierenden Gedanken. Wenn ich heute an diese Busfahrt zurückdenke, dann erinnere ich mich nicht mehr genau, was ich gelesen habe. Woran ich mich allerdings noch erinnere, ist das Gefühl der Freude, das mich durchströmte. Das erste Mal nach über einer Woche war ich ehrlich glücklich — anstrengungslos glücklich — und ich erkannte, dass diese Freude direkt von Gott kam. Ich musste nicht um sie kämpfen. Mir fiel eine Zeile aus einem meiner Lieblingslieder wieder ein, die die Bedeutung dieser neu gefundenen Freude perfekt ausdrückt: „Die Freud’, die niemand nehmen kann” (Christian Science Liederbuch, Nr. 139).

Als ich weiter über das Thema Depressionen nachdachte, ging mir auf, dass nicht menschliche Umstände die Macht und Kontrolle über meine Gefühle haben, sondern Gott. Gott ist Gemüt, und Er ist mein Gemüt. Das göttliche Gemüt ist gut und gibt mir keine Gefühle wie Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung. Das gilt für mich genauso wie für jeden anderen.

Ich erkannte, dass ich mich vielleicht denjenigen überlegen gefühlt hatte, die mit Depressionen zu kämpfen hatten und dass ich etwas selbstgerecht mit der Tatsache umgegangen war, dass Heiterkeit mir so ganz natürlich zuzufallen schien. Mir wurde klar, dass es für jeden Sohn und jede Tochter Gottes ganz natürlich ist, heiter, hoffnungsvoll und optimistisch zu sein.

Während ich durchs Fenster auf die Winterlandschaft blickte, fühlte ich eine Quelle der Freude in mir sprudeln. Ich bin überglücklich, wieder ich selbst zu sein. Sogar mitten im Winter, ja sogar mitten in einem anstrengenden Semester, habe ich die Freude, die niemand nehmen kann.

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