Mitten in meinem zweiten Studienjahr bekam ich auf einmal richtig Bammel. Normalerweise bin ich immer guter Dinge, aber als ich eines Morgens aufwachte, da fürchtete ich mich vor dem kommenden Tag und fühlte mich niedergeschlagen. In den Tagen darauf war ich so von Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit überwältigt, dass es mir schwer fiel, meine Seminare zu besuchen.
Eine enge Freundin bemerkte, dass sie mich noch nie so still erlebt hätte. Sie vermutete, das mein Stimmungsproblem etwas mit dem grauen Wetter oder dem Stress an der Uni zu tun haben könnte und ich war versucht ihr zuzustimmen. Aber ich war an einem Punkt angelangt, wo ich mir nicht einmal mehr vorstellen konnte, dass ein wunderschöner Tag meine Stimmung heben würde.
Gegen Ende unserer Unterhaltung erwähnte meine Freundin das Wort Depressionen. Anfangs war ich darüber irritiert, dann bekam ich Angst. In der Schulzeit und auch an der Uni war ich verschiedenen Leuten begegnet, bei denen eine klinische Depression diagnostiziert worden war, aber Depressionen waren nie ein Problem gewesen, mit dem ich selbst zu tun gehabt hatte.
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