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Es gibt keine unheilbare Krankheit

Aus der Januar 2003-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Gesundheit und geistige Entfaltung


Die Vorstellung, dass gewisse Krankheiten unheilbar seien, ist der größte Irrtum, dem der Mensch heute unterliegt. In Wahrheit hat er kein Heilmittel für jene Krankheiten, und so nennt er sie unheilbar. Aber indem man eine Krankheit als unheilbar bezeichnet, raubt man dem Patienten die Hoffnung; und zwar nicht nur bezüglich menschlicher Hilfe, sondern auch im Hinblick auf Hilfe von oben. Es kann also nicht richtig sein, einem Menschen glauben zu machen, es gäbe keine Heilung mehr für ihn. Sind Quelle und Ziel vollkommen, dann ist das Erlangen von Vollkommenheit möglich; da die Gesundheit Vollkommenheit ist, kann sie erreicht werden.. . .

Alle Kraft wohnt dem Geist inne. Jeder besitzt Kraft in dem Maße, in dem er dem Geist nahe ist. Doch hat jeder einen Funken dieses Geistes in sich und sollte wissen, dass er Verantwortung für die eigene Gesundheit trägt als sein eigener Heiler. Auch sollte er wissen, dass er selbst einen Teil dazu beizutragen hat, und die Verantwortung nicht allein bei dem Arzt oder Heiler liegt. Er muss gleichzeitig bereit sein, selbst die Rolle des Heilers zu übernehmen, um zu erfahren, wie sein Zustand ist, was ihm fehlt und wie er zu heilen ist. Findet er nicht heraus, was zu tun ist, kann er andere um Hilfe bitten, doch muss er zuerst den Wunsch noch Heilung haben.

Jeder Mensch vermag durch Gebet, Meditation und Stille den Glauben an seine Gesundheit zu nähren und der Angst vor der Krankheit den Boden zu entziehen.

Es gibt keine unheilbare Krankheit. Wir versündigen uns gegen die Vollkommenheit des göttlichen Seins, wenn wir die Hoffnung auf eine Heilung aufgeben, denn in jener Vollkommenheit ist nichts unmöglich. Wir betrachten alles mit unserer begrenzten Vernunft und machen die göttliche Vollkommenheit klein — so klein, wie wir sind. Aber in Wirklichkeit liegt die Größe der allmächtigen Kraft jenseits unseres Verstandes. Sie einzuengen kann nur ein Fehler sein.

In Fällen, die als unheilbar bezeichnet werden, geschieht im allgemeinen Folgendes: Der Eindruck, den man mit dieser Behauptung auf den Patienten macht, ruft in ihm die Überzeugung hervor, dass er unheilbar krank ist, und dies wird zur Wurzel seiner Krankheit. So wurzelt die Krankheit in der Überzeugung des Patienten. Diese kann kein Heilmittel, keine Hilfe entwurzeln. Die beste Behandlung, die ein Heiler, ein Arzt, einem Patienten bieten kann, ist, zuerst den Glauben an eine Heilung zu stärken, dann die Medizin oder die Behandlung zu verabreichen, je nachdem, welche Methode angewandt wird. ...

Wir hören von Ärzten vergangener Zeit, von Mystikern und Heilern, dass sie Krankheiten durch bloßes Anschauen des Kranken diagnostizieren konnten. Dies geschah durch Intuition. Wenn die Menschen damals darin geschult waren, so heißt das nicht, dass die Seele heutzutage diese Fähigkeit verloren hat. Auch heute kann der Mensch diese Fähigkeit entwickeln und beim ersten Blick feststellen, was dem Patienten fehlt — im Körper, im Gemüt und im Geist. Denn der äußere Eindruck verrät den inneren Zustand. Jede Störung in der Ordnung des Geistes, des Gemüts und des Körpers hat klare, äußere Zeichen. Man kann lernen, diese Zeichen zu lesen. Die Fähigkeit dazu muss lediglich entwickelt werden.. . .

Das Gebet ist eine wundervolle Art, sich selbst und andere zu heilen, denn Konzentration allein, ohne Gedanken an Gott, ist machtlos. Es ist das göttliche Ideal, das die Heilkraft stärkt, das ihr einen lebendigen Geist verleiht. Deshalb kann ein spiritueller Heiler eher auf Erfolg hoffen als ein materieller Heiler, denn der materielle Heiler arbeitet mit seinen eigenen Gedanken. Doch wie machtvoll diese auch sein mögen, seine eigene Persönlichkeit ist die Begrenzung. Der spirituelle Heiler dagegen, der in Gedanken an Gott und dessen göttliche Kraft sich selbst vergisst, hat viel größeren Erfolg. Es ist gleich, welche Form das Gebet annimmt — ein aufrichtiges Gebet in jeglicher Form trägt Früchte.

Zudem wird derjenige, der für die Heilung eines anderen betet, sicherlich gesegnet sein, denn Wohlwollen und Liebe, aus denen sich sein Gebet erhebt, bringen natürlicherweise auch ihm selbst Segen. Das Beten um die eigene Heilung ist nicht selbstsüchtig. Dadurch wird man zum geeigneten Instrument, um tiefer im Sinn des Lebensplans zu wirken.

Mit freundlicher Genehmigung aus: Hazrat Inayat Khan, Gesundheit und geistige Entfaltung, Edition nada, 1996.

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