Plutonium, und viel zu viel davon, könnte sehr bald in einen Schwarzmarkthandel in Ihrer Nähe gelangen — wie auch auf weit entfernte Schwarzmärkte. Dies ist eine wachsende Sorge, während die Welt Nordkorea beobachtet, wie es sein Nuklearprogramm wieder aufnimmt und den entscheidenden Schritt zur Herstellung einer Bombe tut, indem es Plutonium von gebrauchten Reaktorbrennstäben trennt.
Wird dies dann eine Kettenreaktion, einen Schneeballeffekt, bei den Nationen auslösen, die übereingekommen sind, auf Nuklearwaffen zu verzichten? Werden sie ihre Haltung überdenken und zum Schluss kommen, dass es nicht mehr klug sei, außerhalb des nuklearen Klubs zu bleiben? Einige Experten glauben das. Mitchell Reiss, Vorsitzender internationaler Angelegenheiten am College of William and Mary in den USA, wurde kürzlich so zitiert: „Wir könnten uns einem nuklearen Kipp-Punkt nähern. ... Wenn man sieht, dass Nordkorea sich auch nur ein kleines nukleares Arsenal verschafft, könnten [bis dahin atomwaffenfreie Länder] sich fragen, ob die Nichtweitergabe von Atomwaffen nicht doch nur für Dummköpfe sei." (Los Angeles Times, 6. Januar 2003) Dann könnten sich Atomwaffen in vielen Ländern verbreiten wie eine Panik, die plötzlich einen Raum voller Leute erfasst. Und der Schlusseffekt für jeden im Raum ist wahrscheinlich kein guter.
Es gibt jedoch eine Kehrseite dieses Szenarios, die viel günstiger ist. Was wäre, wenn Ruhe und Stille sich ausbreiten und auf Angst und Schrecken übergreifen würden? Was wäre, wenn jemand in der Menge auch nur andeutungsweise erkennen würde, dass Christus — der Geist der Einsicht und göttlichen Zuversicht — gegenwärtig ist? Gesunder Verstand und Vernunft gewinnen dann die Oberhand. Furcht und die Feindseligkeit, die sie ausbrütet, lassen nach. Bessere Lösungen werden greifbar.
Eine furchtsame Welt ist, wie ein überfüllter Raum, wunderbar empfänglich für die beruhigende Gegenwart des Christus und seine Frieden stiftende Einwirkung. Es ist immer noch möglich, statt nuklearer Aufrüstung diese Art der Selbstbeherrschung mit Schneeballeffekt unter den Nationen zu erleben. Eine Art Kettenreaktion der Verständigung mit Menschen grundverschiedener Gruppen ist immer noch in Sichtweite.
Beachten Sie etwas aus der Bibel, was dies veranschaulicht — etwas, was sich zweifellos für viele der damals Anwesenden lebensverändernd ausgewirkt hat. Dieser Vorfall, der später als Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag bekannt wurde, ist in der Apostelgeschichte aufgezeichnet. Ein Geist der Verständigung breitete sich lawinenartig in der Menge aus und war so erfrischend und so umwandelnd für die Anwesenden, dass sie nie gelernte fremde Sprachen mit einer Klarheit verstehen konnten, die unmöglich schien. Die Szene wird teilweise wie folgt beschrieben: „Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden" (Apg 2:6-11).
In solch einer Gruppe belastete vermutlich eine nicht allzu erfreuliche geschichtliche Vergangenheit das Klima und Spannung lag in der Luft. Wenn das der Fall war, sind drohende Reibereien, die sonst hochgekocht wären, geglättet worden. Welch alte Rivalitäten auch immer im Hintergrund fortbestanden hatten, sie machten anscheinend einer gegenseitigen Aufgeschlossenheit und einem großen Staunen Platz. Warum?
Jesus stand nicht zur Verfügung. Er war bereits aufgefahren. Und doch, so schien es, breitete der Christus-Geist sich aus und ergriff diese Gesellschaft so, dass Furcht oder Missverständnis, Feindseligkeit oder Misstrauen, glatt davon überrollt wurden.
In einem früheren Konflikt während Jesu Wirken geriet eine wütende Menge an den Rand der Gewalttätigkeit und beruhigte sich plötzlich. Selbstbeherrschung hatte in diesen Reihen ebenfalls einen Schneeballeffekt — Gewalt brach nie aus und die Menge zerstreute sich (siehe Joh 8:1-11).
Ob Jesus anwesend war oder nicht, der Schlüssel war die Gegenwart des Christus. Die Gründerin des Herold, Mary Baker Eddy, schrieb über den Christus: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332). Wo auch immer Gottes Söhne und Töchter gegenwärtig sind, kann die Botschaft des Christus — der Geist der Einsicht und Zuversicht — auch heute eine Stimme und eine Sprache finden, um sich allen Menschen, Religionsanhängern und Nichtreligiösen, auf bedeutungsvolle Art mitzuteilen. Es ist gut sich klarzumachen, dass dies eine Tatsache ist, die die Macht hat, Gefahr zu vermindern und die Szene zu verändern; zu helfen, dass Menschen verschiedenster Herkunft und mit unterschiedlichsten Vorstellungen begreifen, dass Selbstbeschränkung Sinn macht und politisch machbar ist.
Eine Kettenreaktion des Guten ist möglich.
Nachdruck aus dem Christian Science Sentinel
