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Achtung: Geistesblitz

Nr.43

Der Kalkreiniger

Aus der Juni 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


»Mami«, rief der kleine Junge ganz aufgeregt, als ihn seine Mutter vom Kindergarten abholte. »Stell dir vor, was wir heute gemacht haben. Wir haben rohe Eier in ein Wasser reingelegt und zugeschaut, wie sich die Eierschale langsam aufgelöst hat.» (Er meinte eine Kalkreiniger-Lösung.)

Und was ist aus den Eiern geworden? Rührei? Ganz und gar nicht. Unter der Schale haben Eier eine relativ dünne, aber zähe Haut. Davon merkt man nicht viel, wenn man ein Ei am Pfannenrand anschlägt um sich ein Spiegelei zu braten. Die Haut bleibt an der Schale innen kleben. Aber wenn man die Schale auflöst, dann hält diese Haut das Ei zusammen. Und zwar überraschend widerstandsfähig.

Der Junge hatte sein schalenloses Ei mit nach Hause gebracht und führte seiner Mutter stolz vor, dass das Ei sogar gequetscht werden kann ohne kaputt zu gehen. Es hatte eine Konsistenz etwa so wie ein Anti-Stress-Ball.

Dann kam die nächste Überraschung: Er ließ das Ei auf den harten Küchenboden fallen. Die Mutter erlebte erst eine Paniksekunde (vielleicht überlegte sie schon, wo der Schrubber steht), aber dann blieb ihr der Mund offen stehen. Das Ei hüpfte wieder hoch wie ein Gummiball. Völlig unversehrt.

Diese Mutter ist eine Bekannte von mir und erzählte mir von ihrer Überraschung über die Zähigkeit dieser Haut um das Ei. Es war so unerwartet. Lassen Sie mal ein normales rohes Ei auf den Küchenboden fallen! Das springt bestimmt nicht wieder hoch!

Ich fand dieses Erlebnis sehr inspirierend und musste daran denken, dass eine harte Schale und in der Tat unflexibel macht. Wenn wir uns mit einer unnachgiebigen Einstellung umgeben und dann mit einer harten Situation konfrontiert werden, dann geht schnell was zu Bruch. Und sieht man das nicht jeden Tag? Im Straßenverkehr. Bei Geschäftsverhandlungen. In der Familie.

Dann kamen mir sofort mehrere Fragen:
1. Was macht uns hart?
2. Was löst die Schale auf?
3. Ist es unser Ziel, ein Gummiball zu sein, der immer nur nachgibt?

Hier sind ein paar Antworten, die mir kamen:

1. Eigenwille zum Beispiel. Oder eine dogmatische Tradition, die nicht hinterfragt wird. Aber auch Furcht kann dazu führen, dass wir starr werden.

2. Die göttliche Liebe löst menschliche Härte auf. Liebe gibt uns Sicherheit, Gelassenheit, befreit von Furcht. Uns geliebt zu wissen, gibt uns eine Form von Selbstvertrauen, das seine Kraft nicht aus menschlichem Machtgefühl gewinnt, sondern die Kraft und Gegenwart der göttlichen Liebe empfindet. Damit wird man sich von unerwarteten Situationen nicht aus der Ruhe bringen lassen, sondern mit einer Gelassenheit handeln, die weiß, dass Gott alles beherrscht, dass Er da ist, dass Er Allmacht und auch All-Liebe ist.

3. Natürlich nicht. Nachgeben oder Nicht-Nachgeben ist nicht die Frage, sondern es geht darum, uns von den Umständen nicht »zerdatschen« zu lassen. Mit einem täglichen Bad im Kalkreiniger der göttlichen Liebe sind wir bestens gerüstet und finden leicht die jeweils passende Art, mit den Dingen umzugehen.

Lesen Sie den Geistesblitz Nr.44 im Juli.

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