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Werkzeuge

Aus der Juni 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vor einiger Zeit führte ich ein interessantes Gespräch mit meiner Freundin lvanka Bates aus London, einer Christlichen Wissenschaftlerin. Sie erinnerte mich an das Thema »Werkzeuge«. Damit meinte sie nicht solche Werkzeuge wie Hammer, Bohrer und Zange, sondern Gottes Werkzeuge.

Gott hat uns eine ganze Reihe an Werkzeugen gegeben, die uns helfen, unser tägliches Leben und die Aufgaben zu bewältigen, die das Leben an uns stellt. Für unterschiedliche Aufgaben gibt es unterschiedliche Werkzeuge. Das ist bei Handwerker-Werkzeugen nicht anders: Ich schlage ja (normalerweise) nicht mit einer Zange einen Nagel in die Wand oder versuche mit einer Küchenschere Blech zu schneiden. Genauso brauche ich für die verschiedenen Herausforderungen, denen ich täglich begegne, das entsprechende Werkzeug.

Ich brauche für die verschiedenen Herausforderungen, denen ich täglich begegne, das entsprechende Werkzeug.

Was sind diese Werkzeuge?

Gebet ist eines der Werkzeuge, vielleicht das Wichtigste. Mit Gebet wende ich mich nicht nur an Gott, um um Hilfe zu bitten, sondern viel wichtiger: ich bringe meine Gedanken in Einklang mit Ihm. Ich finde Ruhe, Trost, Kraft, Klarheit und Lösungen. Für manche Menschen ist Gebet ein leicht zu nutzendes Werkzeug, weil sie damit aufgewachsen sind. Andere müssen Beten erst lernen. Das einfachste Gebet und ein guter Beginn ist »Danke« zu sagen bzw. zu denken. Dankbarkeit ist ein gutes Mittel gegen viele Probleme des Lebens — also ein gutes Werkzeug.

Manchmal jedoch ist es wichtiger, zu hören als zu sprechen. Dieses Werkzeug wird oft Meditation genannt. Meditation bedeutet für mich, still zu sein, zur Ruhe zu kommen und auf Antworten zu lauschen. Mary Baker Eddy betete und lauschte — über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinweg — bis sie die richtigen Antworten fand.

Ein weiteres Werkzeug ist Lesen. Es gibt die Bibel-lektionen, Wissenschaft und Gesundheit, andere Werke von Mary Baker Eddy und die Bibel. Zusätzlich liefert eine fast endlose Vielzahl anderer spiritueller und nicht — spiritueller Bücher gute Ideen und Einsichten. Für mich ist ein Buch wertvoll, wenn ich nur einen einzigen Gedanken oder Satz finde, der mir etwas bedeutet, der mich trägt oder mir eine Antwort auf eine Frage gibt. Als es mir zum Beispiel einmal nicht gut ging, dachte ich an einen Satz aus einem Buch von David Guterson (»Östlich der Berge«) »Leben bedeutet, dass ein Feuer in einem brennt« — und ich spürte das »Lebensfeuer« wieder. Manchmal, wenn ich nach einer Antwort suche, öffne ich einfach die Bibel, Wissenschaft und Gesundheit oder ein anderes spirituelles Buch und lese, was ich zufällig aufgeschlagen habe.

Nicht immer scheint es uns bestimmt zu sein, die Aufgaben des Lebens allein zu lösen. Manchmal muss ich das Werkzeug »jemanden um Hilfe bitten« nutzen. Das fällt nicht immer leicht — viele Menschen denken, dass sie Herausforderungen allein lösen sollten. Aber Gott spricht nicht nur im Gebet zu uns, sondern oftmals durch andere Menschen — durch Praktiker, durch spirituelle Lehrer, durch Freunde oder auch durch ganz unerwartet auftauchende, vielleicht sogar unbekannte Menschen. Wir müssen die Illusion, den vorherrschenden Ansichten der Mehrheit der Menschen, von denen Mary Baker Eddy spricht, und die Negativität, die uns manchmal überfällt, nicht allein bekämpfen. Manchmal brauchen wir alle Hilfe, die wir auch zweifellos bekommen können und sollen. Mir hilft es, ein »Team« von gleichgesinnten, spirituellen Menschen in meinem Leben zu haben, die mir in unterschiedlichen Situationen mit Rat und Tat zur Seite stehen können.

Ein weiteres Werkzeug ist Schreiben. Oftmals, wenn viele Dinge in meinem Leben passieren, hilft mir Schreiben, Klarheit und Ruhe zu finden. Danach kann ich besser beten oder meditieren, es hilft mir, im Gespräch mit anderen die richtigen Worte zu finden. Wenn Angst oder andere negative Gedanken mich »überfallen«, schreibe ich all diese Gedanken auf und verbrenne sie oder spüle sie im Klo hinunter — für mich eine wirkungsvolle, symbolische Geste für: Raus aus meinem Kopf, raus aus meinem Leben!

Gott hat uns noch viele andere Werkzeuge gegeben. Ehrlichkeit ist eines davon. Ehrlichkeit fängt mit uns selbst an — Selbstehrlichkeit über unsere Gefühle, Geschehnisse in unserem Leben, unsere Stärken und Schwächen. Ehrlichkeit ist auch unser Schutz vor negativen Einflüssen. Es ist leicht, in Versuchung zu geraten und eine kleine Lüge zu erzählen, ein bisschen an der Steuererklärung zu drehen, andere kleine Vorgänge, die niemand jemals herausfinden wird. Und doch tragen wir diese Dinge mit uns herum, denn wir wissen, was wir getan haben, und Gott weiß es auch. Sie belasten uns und führen vielleicht zu noch mehr Fehlhandlungen. Daher ist Ehrlichkeit und Selbstehrlichkeit ein Schutzwerkzeug.

Selbstlosigkeit, Liebe, Mut, Glaube und Vertrauen sind Werkzeuge, um ein gutes, nützliches und frohes Leben zu führen.

Selbstlosigkeit, Liebe, Mut, Glaube und Vertrauen sind Werkzeuge — all diese und viele weitere Eigenschaften helfen uns, ein gutes, nützliches und frohes Leben zu führen.

Gibt es auch falsches Werkzeug?

Es scheint so, dass es Teil unseres menschlichen Daseins ist, unbewusst falsche Werkzeuge benutzen zu lernen. Als falsches Werkzeug würde ich zum Beispiel einordnen: Selbstwille, Kontrolle, Verantwortung abgeben und einem anderen Menschen die Lösung wichtiger Dinge überlassen, Manipulation, Ungeduld, Gier und viele andere. Ist es eine unserer Aufgaben im Leben, diese Werkzeuge aufzugeben und Gottes Werkzeuge zu erlernen? Die falschen Werkzeuge haben alle eines gemeinsam: ich wende mich nicht an Gott, sondern versuche, auf eigene Faust mein Leben zu leben, einzig mit Hilfe meines begrenzten Verstands, meines menschlichen Willens oder indem ich alle Verantwortung an eine andere Person oder den Staat abgebe. Doch nichts davon kann uns jemals wirklich und dauerhaft Sicherheit geben. Einzig Gott gibt uns Sicherheit und er gibt uns die richtigen Werkzeuge, diese Sicherheit und Seine Versorgung zu realisieren.

Helfen wir uns gegenseitig, die Werkzeuge zu entdecken, zu erleben und besser in ihrer Handhabung zu werden. Es ist ein wunderbarer Prozess.

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