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Warum ein guter Samariter sein?

Aus der Juni 2005-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich war Teenager, als ich im Sommer in der Innenstadt ehrenamtlich mit Kindern arbeitete. Als ich einmal nach einem lebhaften Tag aufräumte, bezeichnete ich die Kinder als »unterprivilegiert«. Ich habe die Antwort von der Direktorin des Gemeindezenturms nie vergessen – sie hielt inne in ihrem Tun, sah mir direkt in die Augen und sagte mit Liebe und unanfechtbarer Autorität: »Meine Liebe, so etwas wie ein unterprivilegiertes Kind gibt es nicht. Jedes Kind ist gleichermaßen privilegiert von Gott.«

In jenem Sommer begab ich mich auf die Suche nach einem klareren Verständnis der Natur Gottes und meiner Beziehung zu Ihm. Ich hatte begonnen, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen. Und ein Ergebnis meines Lesens war, dass ich eine geistige Basis für das entdeckte, was diese weise Direktorin des Gemeindezentrums über jedes Kind als gleichermaßen von Gott privilegiert gesagt hatte. Ich begann zu verstehen, dass Gott, der unendliche Geist, die einzige reale Gegenwart und Macht im Universum ist. Und dass ich – wie jede andere Person – im Wesentlichen ein geistiges Wesen bin, das fähig ist, Seine Natur durch Güte, Liebe, Stärke, Intelligenz auszudrücken. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: »Der Mensch ist mehr als eine materielle Form mit einem Gemüt darin, das seiner Umgebung entkommen muss, um unsterblich zu sein. Der Mensch spiegelt Unendlichkeit wider und diese Widerspiegelung ist die wahre Idee Gottes.« Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 258

Mir schien, dass es eine Menge Ungleichheiten innerhalb der Menschheit gab. Aber ich begann zu erkennen, dass wenn die Menschen tatsächlich geistiger Natur sind, dann jeder mit Gottes Macht und Autorität verbunden ist. Und diese »Verbindung« befähigt Menschen, nachteilige Umstände hinter sich zu lassen. Ich begann mich und andere weniger auf einer materiell sichtbaren und begrenzten Basis zu betrachten, sondern mehr auf der Basis, dass Gott und Seine Kinder eine geistige Identität haben, die materiell unsichtbar und unbegrenzt ist. Ich begann ziemlich unerwartet, Heilungen zu erleben, als ich mir diese Art zu denken und zu beten zu Eigen machte.

Bald darauf und während der nachfolgenden Jahre bemerkte ich, dass auch andere geheilt und befähigt werden, wenn ich ihre geistige Identität als Gottes Widerspiegelung — und liebe. Ich freute mich, als mir eine Freundin erzählte, dass eine frühe Patientin von mir (die von sich offensichtlich meinte, mit einem Problem nicht umgehen zu können) ihr erzählte: »Sie gab mir das Gefühl, dass ich es schaffe.« Das war ein sicheres Zeichen der Fähigkeit von Gebet, nicht nur denjenigen zu ermächtigen, der betet, sondern denjenigen, für den gebetet wird. Es ist so, wie Mary Baker Eddy in einem anderen ihrer Bücher erklärt: »Ein Anerkennen der Vollkommenheit des unendlichen Unsichtbaren verleiht eine Macht, wie nichts anderes es zu tun vermag.« Die Einheit des Guten, S. 7 Ja, geistig widerzuspiegeln – die Vollkommenheit und Kraft von Gott, widergespiegelt in Seiner Schöpfung – ist Gottes Gesetz von Befähigung für Sie und mich und jeden.

Natürlich wird nicht jeder, der Ihre Hilfe als guter Samariter braucht, Sie darum bitten, für ihn oder sie zu beten. Die Nöte derer mögen beträchtlich sein und eine Menge Ihrer und derer Aufmerksamkeit erfordern. Dennoch möchten Sie, dass Ihre Bemühungen mehr als nur momentane Hilfe bewirken, so wichtig und bedeutsam dies auch sein mag. Sie möchten, dass sich jene aufgrund des Kontaktes mit Ihnen sich selbst besser zu helfen wissen. Das kann eintreten, wenn Sie ernsthaft beten, um auf die Vollkommenheit Gottes eingestimmt zu sein und die geistigen Identitäten der Menschen zu pflegen, denen Sie halfen. Solche Gebete öffnen Ihre Augen für Ihr eigenes verbogenes Potential und für das der anderen. Es gibt Ihnen Einsicht, Geschick, Geduld und Ausdauer jenseits dessen, was Sie bisher für möglich gehalten haben und es wird von den Empfängern Ihrer Bemühungen als echte Liebe empfunden.

Liebe ist tatsächlich der Schlüssel dafür, befähigt zu sein. Wenn Menschen sich geliebt fühlen, fühlen sie sich wertgeschätzt. Und wenn sie sich wertgeschätzt fühlen, fühlen sie sich fähiger, hoffnungsvoller und weniger eingeschüchtert von herausfordernden materiellen Umständen. Wenn Sie die geistige Identität von jemandem als die geistige Widerspiegelung Gottes wertschätzen, spiegeln Sie die Liebe wider, die Gott ist. Und diese göttliche Liebe, die Sie in Ihren Gebeten anerkennen, hat die Macht, zu heilen und den Menschen in einer positiven Art zu beleben. Sie enthüllt auch Stärken und öffnet den Weg zu produktiven Bemühungen, die die Umstände dieser Person – und manchmal auch die vieler anderer – verbessern.

Bevor Jesus seine Aufgabe des Heilens begann, hörte er eine »Stimme vom Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen.« Markus 1:11 Dies war die Stimme Gottes, des Christus, die Jesus über seine geistige Identität als Gottes Sohn informierte. Derselbe Christus spricht noch heute zu uns — dass jeder Einzelne der geliebte Sohn oder die geliebte Tochter Gottes, Seine geistige Widerspiegelung, ist und dass diese göttlich befähigte Veranlagung größer als irgendein menschlicher Umstand ist. Es war die göttliche Liebe, die Jesu Liebe für andere beseelte und ihm die Macht und Autorität gab, sie von Sünde wie auch von Krankheit und Tod zu befreien.

Als Jesus seine Jünger in die Welt sandte, um zu heilen, gab er ihnen eine interessante Anweisung, die ich für besonders hilfreich dafür halte, auf meine eigene geistige Identität und die der anderen ausgerichtet zu bleiben. Sie hilft mir, mich nicht von den Umständen überwältigen zu lassen, die mit der Situation des anderen zusammenhängen. Er sagte: »Wenn ihr aber in ein Haus geht, so grüßt es.« Matthäus 10:12 Ich verstehe das so, dass wenn ich in die Gegenwart eines anderen Menschen komme, ich mental »grüßen« sollte – die geistige Identität dieser Person anerkennen, wertschätzen und lieben. Diese bewusste Liebe, welche die belebende Macht der göttlichen Liebe widerspiegelt, kann uns bei all unseren wechselseitigen Beziehungen mit anderen begleiten, wenn wir sie zu unserer höchsten Priorität machen und darum beten, dass sie das auch bleibe.

Vor einigen Jahren kannte ich einen Studenten, der durch sein Studium von Christian Science von dem befähigenden Effekt von Gottes Liebe so begeistert war, dass er Christian Science mit jedem teilen wollte. Er sprach mit anderen Studenten darüber, aber immer wieder schien es keinen zu interessieren. Eines Tages, als er deshalb sehr mit sich rang, fragte ich ihn, ob er in Betracht gezogen hätte, einfach nach Gelegenheiten zu suchen, jemanden zu heilen. Diesen Gedanken nahm er sich zu Herzen. Er fing an, die geistige Identität von anderen hochzuhalten und zu vertrauen, dass Gott ihn führen und seine Gebete stärken würde. Ich weiß von einer Person, die augenblicklich von einer langwierigen Drogenabhängigkeit geheilt wurde, als sich dieser junge Student eines Abends neben ihn setzte und ihn als die geistige Widerspiegelung Gottes, der einzigen Macht und des einzigen Gemüts eines jeden, anerkannte. Diese geheilte Person fuhr fort, andere zu heilen. Wer weiß, wie viele Menschen die befähigende Liebe Gottes gespürt haben, die in ihrem Leben in Bewegung gesetzt wurde, nur aufgrund dieses einem Moments der Hingabe zu einer anderen geistigen Identität.

Wenn sich jemand einer geistigeren Annäherung an andere pflichtet und damit Gelegenheiten zum Heilen einhergehen, finde ich es wichtig, sich daran zu erinnern, was Jesus den siebzig Jüngern sagte, die nach einer erfolgreichen Heilaufgabe gejubelt hatten. Er sagte (nach einer englischen Ausgabe der Bibel von J. B. Philipps): »Es ist nicht eure Macht über böse Geister, die euch solche Freude geben sollte, sondern die Tatsache, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.« Lukas 10:20 nach Luther: »... freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind.« Es ist Gottes Gesetz, das zur Heilung befähigt, weil die geistige Identität eines jeden von dieser universalen Quelle, von der göttlichen Liebe, geformt, erhalten und befähigt wird. Sie können dieser göttlichen Macht vertrauen, Sie und andere zu erheben — über und hinter die beängstigendsten Situationen —, denn »Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich unaufhörlich entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.« Wissenschaft und Gesundheit, S. 258

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