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Dem Terror entgegenwirken

Aus der Oktober 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Von Anfang an habe ich es als eine große Herausforderung angesehen, mit dem Islam in engen kontakt zu treten. Ich beschäftigte mich schon seit längerem mit dem Thema Terrorismus, noch lange bevor ich auch nur ahnen konnte, dass es für mich so praktisch werden sollte.

Religiöses Bestreben muss immer als Wirkung eines göttlichen Gesetzes verstanden werden, liebevoll, friedlich, aufrichtig und rein und damit nicht erreichbar für Fanatismus, Intoleranz, Manipulation.

Während meiner ersten Besuche in Kairo und Sharm-el-Sheikh habe ich mir immer wieder vergegenwärtigt, dass ich kein islamisches Land bereise, es mit keiner fremden Religion zu tun habe, sondern sich mir Gottes harmonische Schöpfung ein Stück weiter entfaltet, von keinerlei Bedrohung, Hass etc. berührt. Es gibt keine unvereinbaren Ideologien. Religiöses Bestreben muss immer als Wirkung eines göttlichen Gesetzes verstanden werden, liebevoll, friedlich, aufrichtig und rein und damit nicht erreichbar für Fanatismus, Intoleranz, Manipulation.

Einen Tag vor den Bombenanschlägen im Juli 2005 fuhr ich mit meinen drei jüngsten Söhnen nach Sharm-el-Sheikh. Da mein Bargeldbestand nur aus großen Scheinen bestand, musste ich bald feststellen, dass ich damit nicht bezahlen konnte. Also wollte ich das Geld in einer Bank in Naama Bay umtauschen, ca. 1 km von unserer Wohnung entfernt. Den Geldschein ließ ich aber bis dahin zur sicheren Verwahrung von einem gemeinsamen Bekannten in seinem Schreibtisch einschließen. Diesen Bekannten sollte ich um ca. 10 Uhr abends treffen (die Banken haben dort bis ca. 2 Uhr nachts geöffnet). Ich wartete in seinem Büro, er jedoch kam und kam nicht. Langsam wurde ich ungeduldig, dann ärgerlich. Die Kinder waren müde. Schließlich beschloss ich, die Kinder erst ins Bett zu bringen und dann später allein nach Naama Bay zu fahren.

Dabei bin ich allerdings mit den kindern eingeschlafen! Und so geschah es, dass ich nicht — wie von mir geplant — zur Zeit des Bombenanschlags um 1:30 Uhr in Naama Bay war (die Bank liegt nur wenige Meter vom zerstörten Hotel entfernt), sondern friedlich schlafend — als eine der Wenigen überhaupt — nichts von den Anschlägen bemerkt habe! Geweckt wurde ich erst durch eine SMS meines zukünftigen Mannes, der in dieser Nacht mit dem Bus aus Alexandria kam, dort von den Bomben gehört hatte und sich natürlich Sorgen um uns machte. Wie ich später hörte, war die Explosion auch in der Nähe meiner Wohnung sehr laut zu hören und soll die Bewohner in Panik vor die Häuser getrieben haben. Nur waren meine Kinder und ich irgendwie nicht einbezogen, einfach in keinster Weise erreichbar für diese Anschläge.

Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung, haben wir doch alle zusammen den »Schirm des Höchsten« so deutlich gefühlt. Ich bin sicher, dass meine Einstellung zum Islam und mein Bemühen um eine korrekte und gerechte Einschätzung hier zum Tragen gekommen waren und uns sozusagen geschützt haben. Dieses Bewusstsein half auch in den folgenden Tagen, in denen wir mit den Auswirkungen der Bombenanschläge konfrontiert waren. So konnte ich mein Denken dem Geschehen korrigierend zur Verfügung zu stellen in dem Bestreben, jeden Einzelnen aus der kollektiven mentalen Suggestion von Entsetzen, Lethargie, Hoffnungslosigkeit herauszuheben. Ich hatte auch viele schöne Gelegenheiten, mit unseren muslimischen Bekannten und auch arabischen Christen einige Wahrheitsgedanken auszutauschen, die manchmal ganz überraschend von meinem Gegenüber kamen. Es mag merkwürdig klingen, aber es herrschte eine besonders Friedliche liebevolle Atmosphäre zwischen den Menschen. Jeder schien das Bedürfnis zu haben, dem Terror im eigenen Denken und Handeln entgegenzuwirken. Da war wirklich nicht mehr »Jude noch Grieche«, und auch nicht »Muslim« noch »Christ« (siehe Galater 3:28). Ich bin sicher, noch viele schöne Erfahrungen zu machen auf meinem Weg, auf dem ich den Islam als echtes religiöses Bestreben auf der Grundlage eines göttlichen Gesetzes bekräftigen möchte, ihn aber trenne von Terrorismus und Verbrechen, die sich da als Weltanschauung zu tarnen versuchen.

Wir haben alle zusammen den »Schirm des Höchsten« deutlich gefühlt.

Ich würde mich freuen, Ihnen von Zeit zu Zeit davon zu berichten.

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