Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an Ihrem Esstisch. Vor Ihnen stapeln sich die offenen Rechnungen der letzten Monate. Sie öffnen die erste und sie beträgt gut über Tausend Euro — Geld, das Sie über Ihre Kreditkarte abbuchen ließen.
Jede folgende Rechnung fügt etwas zur Gesamtsumme hinzu, bis plötzlich eine Panik Sie erfasst — besonders bei dem Gedanken, dass Ihre Rechnungen Ihre Fähigkeit, sie zu bezahlen, deutlich übersteigen. Oder vielleicht haben Sie bereits den Verfügungsrahmen Ihrer Kreditkarten ausgelastet und können nicht mal deren Zinsen bezahlen. Und Sie wissen, dass noch mehr Rechnungen unterwegs sind. Sie beginnen zu verzweifeln. Und Sie wissen nicht, an wen Sie sich um Hilfe wenden können.
Wenn Sie gerade nicht bei Kasse sind, — Sie können es in Rechnung stellen lassen. Kredit ist immer verfügbar. Und genau damit geraten viele in Schwierigkeiten.
Sie sind nicht allein!
Dem New York Times Magazine vom 11. Juni 2006 zufolge sind Schulden die amerikanische Lebensweise. In der Schlagzeile am Anfang heißt es: »Die amerikanische Art von Schulden. Wir moralisieren darüber. Dann leihen wir uns.« Dieser Artikel von Jackson Lears, dem Herausgeber von Raritan: A Quarterly Review, stellt heraus, dass »die Verschuldung von Konsumenten [steigt], die Ersparnis quote ist bei Null und Menschen melden Konkurs in Rekordzahlen an.« Er fährt fort: »Die fetteste Nation auf Erden ist auch der gefräßigste Konsument von globalen Ressourcen und borgt sich nun mehr denn je, um den Appetit zu stillen.«
Dieselbe Ausgabe beinhaltet solche nicht zur Beruhigung geeigneten Schlagzeilen wie »Hurra, Bankrott!«, untertitelt mit: »Die Schuld war nicht so schlimm, wie ich dachte«. Und »Meine Schuld, ihr Vermögen« war untertitelt mit: »Als Larry mir eine Hypothek gab, schien es wie ein Akt der Gnade. Dann war Larry weg.« Das Magazin diskutiert solche schulden-bezogenen Themen wie Studenten-Darlehen, den Zusammenbruch von Haushalts-Ersparnissen, Internet-Spielschulden und steigende Bildungskosten.
Und dann ist da die globale Wirtschaft. Was auf der Welt passiert, Auswirkung auf das haben, was zu Hause passiert — wo auch immer das Zuhause ist. Abnormale Fluktuationen in der globalen Wirtschaft, »natürliche« Katastrophen, Terrorismus, all das hat das Potenzial, den globalen Markt aus dem Gleichgewicht zu stürzen und nicht nur die globalen Geldinstitute zu beeinflussen, sondern auch den Einzelnen.
Und in einer Konsumenten-orientierten Welt strebt die Gesellschaft nach der greifbaren Verfügbarkeit von Gütern und Diensten und der Fähigkeit, sie zu erwerben. Wenn Sie gerade nicht bei Kasse sind, kein Problem – Sie können es in Rechnung stellen lassen. Kredit ist immer verfügbar. Und genau damit geraten viele in Schwierigkeiten. Es ist nicht nur einfach, auf Kredit zu kaufen, man wird auch noch kräftig dazu ermutigt. Mit einer solch einfach verfügbaren Kaufkraft macht das Kaufen fast süchtig. Und es kann leicht außer Kontrolle geraten. Oftmals fängt hier die Verschuldung an. Die Ermutigung, auf Kredit zu kaufen — Häuser, Autos und Luxusgegenstände einfach mit einem Stück Plastik zu kaufen — ist mehr zur Regel als zur Ausnahme geworden. Es ist alles so einfach; Zücken Sie einfach lhre Karte, unterschreiben Sie auf dem Stück Papier und das Produkt gehört lhnen. Das heißt, bis die Rechnungen kommen.
Die Ermutigung, auf Kredit zu kaufen — Häuser, Autos und Luxusgegenstände–ist mehr zur Regel als zur Ausnahme geworden.
Und wenn der Tag der Abrechnung kommt, schwindelerregende Berge von fälligen Rechnungen im Briefkasten liegen, lautet die bohrende Frage; »Gibt es hier einen Weg heraus?« Die Antwort auf diese Frage ist ein lautes und deutliches »Ja«! Es gibt einen Weg heraus. Und der heißt Gebet.
Wenn der Tag der Abrechnung kommt, lautet die bohrende Frage: »Gibt es hier einen Weg heraus?« Ja! Es gibt einen Weg heraus. Und der heißt Gebet.
Es gibt natürlich Organisationen, die dazu bestimmt sind, jenen zu helfen, die von Schulden erdrückt werden, sich aus der finanziellen Gefangenschaft zu befreien. Doch die Lasten vom Rücken jener zu nehmen, die von Schulden beladen sind und von Schuld befreit zu bleiben, das wird am besten allein durch geistige Mittel bewerkstelligt.
Schulden müssen weder eine Lebensart werden, noch etwas, das wir nie hinter uns lassen können. Gebet kann erstaunliche Dinge vollbringen. Wenn Gebet Krebs und Diabetes und andere ernsthafte physische und mentale Krankheiten heilen kann, kann es sicherlich auch von Schulden heilen.
Also: wo beginnen?
Ein Ausgangspunkt für Gebet ist zu wissen und zu erklären, dass Gott Alles-in-allem ist. Dass es keine andere Macht neben dem unendlichen, universalen Gemüt gibt, das jeden von uns regiert. Die Materialität wird sich dieser Denkweise widersetzen, aber Materialität stellt ein falsches Bild vom Leben dar. Sie sagt, dass uns etwas in unserem Lebenfehlt. Sie sagt, dass wir unzufrieden sind, dass wir nicht genug haben und nie genug haben werden. Sie sagt, dass Leben hoffnungslos ist und unfair. Dass wir es nie so gut haben werden wie der Andere.
Und das sterbliche Gemüt wird uns auch nach anderen materiellen Gütern lechzen lassen, wird versuchen, uns zu erzählen, dass es okay ist, die Kreditkarte mit ein paar extra Einkäufen zu belasten. Es wird versuchen, uns zu erzählen, dass wir diese Beträge abbezahlen können, kein Problem. Es verführt uns, uns selbst damit auf den Arm zu nehmen, dass schon alles gut gehen wird. Einfach noch ein paar Dinge auf die Rechnung zu setzen wird schon nicht so viel ausmachen.
Doch wenn Schulden, die sich selbstständig machen, außer Kontrolle geraten, kann die Situation sehr beängstigend wirken, Und Furcht kann versuchen, uns bewegungsunfähig zu machen bis zu dem Punkt, an dem es sogar schwierig wird, über die Situation zu beten. Aber dieser über reizte Zustand kann geheilt werden. Wir können den Frieden und die Ruhe finden, um unbeirrbar über diese Situation demütig zu beten.
Gebet kann erstaunliche Dinge vollbringen. Wenn Gebet Krebs und Diabetes und andere ernsthafte physische und mentale Krankheiten heilen kann, kann es sicherlich auch von Schulden heilen.
Tatsächlich sind wir auf dem Weg zur Heilung, sobald wir unser Denken dahin erheben, von dem falschen Glauben an Schulden geheilt werden zu können — und genau das ist es, einfalscher Glaube in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift heißt es: »Es ist gut, in Krankheit gelassen zu sein; hoffnungsvoll zu sein ist noch besser; aber zu verstehen, dass Krankheit nicht wirklich ist und dass Wahrheit deren scheinbare Wirklichkeit zerstören kann, ist das Beste von allem, denn dieses Verständnis ist das universale und vollkommene Heilmittel.« (S. 393/394). Vielleicht könnte es hilfreich sein, diese Aussage beim Umgang mit erdrückenden Schulden folgendermaßen umzuschreiben: »Es ist gut, bei Schulden gelassen zu sein; hoffnungsvoll zu sein ist noch besser; aber zu verstehen, dass Schulden nicht wirklich sind und dass Wahrheit deren scheinbare Wirklichkeit zerstören kann, ist das Beste von allem, denn dieses Verständnis ist das universale und vollkommene Heilmittel.«
Solange der Schlüssel zum Denken über Versorgung jeglicher Art aus Gedanken besteht, die auf Materie basieren, begrenzen wir unser Denken — und unsere Demonstration — auf materielle Bedingungen.
Wir können uns nie in einer Situation befinden, die hoffnungslos ist. Sogar schwindelerregende Schulden sind einfach eine materielle Ansicht des Konzeptes von Versorgung und Bedarf. Wenn wir beginnen, diese Ansicht hinter uns zu lassen und uns selbst nach dem göttlichen Gemüt auszurichten, wird unser Denken über Schulden und Verzweiflung anfangen sich zu bessern. Solange der Schlüssel zum Denken über Versorgung jeglicher Art aus Gedanken besteht, die auf Materie basieren, begrenzen wir unser Denken — und unsere Demonstration — auf materielle Bedingungen. Wir müssen unser Konzept dessen, wer wir sind, erheben, um zu verstehen, dass, wo wir auch leben, weben und sind, tatsächlich das Reich des unendlichen, überfließenden göttlichen Geistes ist — und uns damit über materielle Bedingungen zu einer geistigeren Sicht der Wirklichkeit erheben. Es gibt keine Schulden bei Geist oder Gott.
Überlegen Sie einen Moment einmal, was Gott über Schulden und die Umstände, die diese zu umgeben scheinen, weiß—oder nicht weiß. Zunächst einmal kennt Geist keine Begrenzungen. Und wir sind grenzenlose geistige Ideen, von Gott geschaffen. Eine geistige Idee kann sich keine Schulden aufladen. Sie kann keine unrichtigen Entscheidungen über Ausgaben treffen. Eine geistige Idee kann sich nicht verschulden, kann nicht deprimiert oder von Entscheidungen mental gefangen genommen werden, die möglicherweise als Ergebnis von menschlichem Willen oder sterblicher Verführung getroffen wurden. Gottes Ideen sind frei. Sie sind nicht durch Begrenzungen von Materialität Geld, Schulden, Enttäuschung beschränkt. Gott ist unendlich reich in Seinen Segnungen. Und weil Er uns als Seine geistigen Ideen geschaffen hat, können wir in Wirklichkeit nie Schulden oder Mangel irgendeiner Art erleben.
Wenn wir von dem Standpunkt aus folgern, dass Gott Alles ist, können wir sofort erkennen, dass Materialität einfach nicht die Wahrheit von irgendeiner Situation sein kann. Gott, oder unendliches Gemüt, ist die direkte Quelle von Ideen, die uns immer zur Verfügung stehen, wenn wir Seine Gegenwart und Macht in unserem Leben anerkennen. Jeder von uns wird ewig von Gemüt versorgt und geschützt. Und indem wir Schritt für Schritt materielles Denken durch geistiges Denken ersetzen — indem wir uns Gott mehr nähern und Seine Gegenwart fühlen—,haben wir keine andere Möglichkeit, als Fortschritt in dem Bemühen zu machen, schuldenfrei und finanziell stabil zu werden.
Wir sind grenzenlose geistige Ideen, von Gott geschaffen. Eine geistige ldee kann sich keine Schulden aufladen. Sie kann keine unrichtigen Entscheidungen über Ausgaben treffen. Gott ist unendlich reich in Seinen Segnungen.
Ich erinnere mich an eine Zeit, als das Leben für mich sehr schwierig war. Ich hatte den Abschluss an einer Berufsschule gemacht und war auf der Suche nach Arbeit. Ich lebte sprichwörtlich von nichts- und war zu stolz, um meine Familie um finanzielle Unterstützung zu bitten. Ich hatte sehr wenig zum Leben und aß nur einmal am Tag, weil ich versuchte, genug für die Miete zu sparen. Und als ich durch Gebet schließlich eine befriedigende Arbeit erhielt, hatte ich mich dennoch in der Zeit, in der ich über meine Finanzen verzweifelt war, irgendwie so frei und so völlig nah zu Gott gefühlt. Das mag merkwürdig klingen. Aber während dieser Zeit lernte ich eine Menge darüber, nah bei Gott zu bleiben — auf Ihn bei allem zu vertrauen, Augenblick für Augenblick. Was ich durch diese Erfahrung lernte, hat mir seitdem immer geholfen. Natürlich müssen wir nicht durch harte Erfahrungen gehen, um uns Gott nahe zu fühlen. Aber diese Erfahrung hat mir gezeigt, dass wir nie außerhalb der Atmosphäre Gottes sein können, egal was die menschliche Situation zu sagen scheint. Wir sind nie außerhalb Seiner Fürsorge.
Jesus verstand seine Einheit mit Gott als etwas ganz Natürliches — wie auch seine Fähigkeit, diese Einheit zu demonstrieren. Und aufgrund dieses akzeptierte er keine Begrenzung irgendeiner Art. Er speiste die Menge mit lediglich fünf Broten und zwei Fischen und verwandelte bei einem Hochzeitsfest das Wasser in Wein. Jesus war nicht wohlhabend im materiellen Sinne. Sein Wunsch scheint gewesen zu sein, um andere zu kümmern und sie zu segnen — die Wahrheit des Seins tiefer in ihr Verständnis zu bringen, zu beweisen, dass Gott unsere fortwährende Quelle der Versorgung ist. Dass Seine Ideen bereits für uns vorhanden sind, um davon Gebrauch zu machen. Dass Er sich um jedes Detail unseres Lebens kümmert. Als Abbild des allumfassenden Gemüts, Lebens, der Intelligenz und Liebe, können wir nie weniger als zufrieden mit der Art sein, wie Gott uns schuf. Das unendliche Sein schuf uns nie, um in einem See von Schulden und Entmutigung zu ertrinken oder uns jenseits unserer menschlichen Mittel zu verausgaben. Gott hatuns geschaffen, um für Seine Führungen empfänglich zu sein, um Seinem weisen Rat zu folgen, um in Übereinstimmung mit lhm zu fungieren. Er veranlasst jeden unserer Gedanken, jede unserer Bewegungen und Handlungen.
Sich geistig auszurichten befähigt uns, uns jenseits der Dunkelheit von Schulden zu bewegen und zu erkennen, dass wir tatsächlich die Kinder des Lichtes sind. Das ist nicht etwas, worauf wir gewartet haben. Wir sind jetzt an diesem Punkt. Es ist unser Privileg, Gottes Gesetz von Fülle und Sicherheit in unserem Leben heute zu erleben — nicht an irgendeinem zukünftigen Zeitpunkt an einem zukünftigen Platz. Unser Ver trauen in lhn und in unsere Gebete, unser Näherrücken an Gott und unser Gehorsam Seinem Willen und Seiner Führung gegenüber kann uns befähigen, Schulden hinter uns zu lassen–für immer, Und unser Ver trauen in Gott wird Frieden und Sicherheit in unser Leben bringen und in das Leben anderer, mit dem wir in Berührung kommen–jetzt und immerzu.
Wir können nie außerhalb der Atmosphäre Gottes sein, egal was die menschliche Situation zu sagen scheint. Wir sind nie außerhalb Seiner Fürsorge.