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Wie viel Öl hast du im Tank?

Aus der Oktober 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das fragte ich mich vor der beginnenden Heizperiode des vergangenen Jahres. Der Füllstandsanzeiger besagte: zu wenig! Doch die enorm hohen Heizölpreise schreckten mich. Ich wollte auf einen günstigeren Preis warten — ich wartete und wartete ... und der Preis stieg und stieg ...

»Öl. Hingabe; Nächstenliebe; Sanftmut; Gebet; himmlische Inspiration.« Was sind die Bestandteile dieses Öls? Hingabe oder Heiligung ist die Eigenschaft, die die Dinge reibungslos funktionieren lässt.

Nun kreisten meine Gedanken ständig um den Begriff »Öl«. Dabei begann ich mir einmal zu überlegen, wie viele Sorten von Öl es gibt und wofür es verwendbar ist:

Heizöl steht für Wärme, Behaglichkeit, warmes Wasser, Reinigung, Zufriedenheit.

Speiseöl nutzt man für leckere Salate und sonstige Gerichte. Es heißt, dass dieses Öl der Bekömmlichkeit und Verfeinerung von Speisen dient.

Sonnenöl ist Schutz für die Haut, soll Rötungen verhindern und die Haut geschmeidig halten.

Ein Tropfen Öl (Schmieröl) aus dem Ölkännchen kann Wunder wirken, wenn damit dem Quietschen der Tür ein Ende gemacht wird.

Salböl ist geweihtes Öl für Salbungen. Im Psalm 45:8 heißt es: »Darum hat dich der Herr, dein Gott gesalbt mit Freudenöl wie keinen deinesgleichen.«

Doch dann gibt es da noch die Definition von Öl in Wissenschaft und Gesundheit (S. 592): »Öl. Hingabe; Nächstenliebe; Sanftmut; Gebet; himmlische Inspiration.«

Was sind die Bestandteile dieses Öls? Wie ich es verstehe: Hingabe oder Heiligung ist die Eigenschaft, die die Dinge reibungslos funktionieren lässt. Es bedeutet für mich auch: das Wichtigste zuerst. Jesus formulierte es so: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt ... Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« (Mt 22:37,39) Er befand sich in solch einer Übereinstimmung mit dem Gesetz Gottes, dass es für ihn natürlich war, seine ganze Umgebung in Liebe zu umfassen.

Nächstenliebe ist der Hauptbestandteil in allem, was wir tun. Ohne sie ist nichts wirksam. Wir können und sollen unserem Nächsten die Liebe Gottes entgegenbringen, auch von ihre sprechen, und zwar in einer Weise, die er verstehen kann — manchmal durch Zuhören, Schweigen, praktische Hilfe oder durch ein aufbauendes oder tröstendes Wort zur rechten Zeit.

Sanftmut oder Milde ist die besänftigende, harmonisierende Eigenschaft des Öls, die die mögliche Reibung, den Widerstand gegen die Wahrheit über die untrennbare Beziehung des Menschen zu Gott aufhebt. Jesus war sanftmütig. Sanftmut ist nicht zu verwechseln mit Unterwürfigkeit. Sanftmut beruht auf der völligen Gewissheit von Gottes Gegenwart und Allmacht. Sie ist geistige Stärke.

Gebet ist das aktive Element des Öls. Es wirkt oft an nicht äußerlich sichtbaren »Reibungspunkten« und macht diese Gegenwart Gottes nutzbar und sichtbar. Individuelle gebetvolle Arbeit ist für jeden wichtig und unersetzlich. Dieses aktive Element schließt alle ein: klein, groß, jung, alt, Freund, Feind, Gegner, Schuldner oder Gläubiger. Gebet versetzt uns in die Lage, Lösungen zu sehen, wo andere noch gebannt auf das Problem schauen. Es erleuchtet und erhellt dunkle, undurchsichtige Situationen. Die klugen Jungfrauen nahmen Öl in ihren Gefäßen mit. Aber dieses Öl zur Be- oder Erleuchtung muss erworben werden, d.h. man muss willens sein, den angemessenen Preis dafür zu zahlen, entsprechend etwas zu investieren.

Sanftmut oder Milde ist die besänftigende, harmonisierende Eigenschaft des Öls, die die mögliche Reibung, den Widerstand gegen die Wahrheit über die untrennbare Beziehung des Menschen zu Gott aufhebt.

Nun, mein Zahlungsmittel war dann gewissermaßen meine Hingabe, Nächstenliebe, Sanftmut, Gebet, himmlische Inspiration. Mein Bestreben war und ist, diese Eigenschaften immer besser mit Freude und Dankbarkeit anzuwenden zur Ehre Gottes.

Nächstenliebe ist der Hauptbestandteil in allem, was wir tun. Ohne sie ist nichts wirksam.

Es gibt auch einen Grund, warum ich mich so intensiv mit diesem Thema beschäftigt habe. Genau zu dieser Zeit hatten wir in unserer Firma, einem Handwerksbetrieb, große Probleme. Es fehlte an allem. Angebot und Nachfrage hielten sich nicht die Waage, die Finanzdecke wur de immer durchlässiger, Banken sperrten sich, Personal sollte reduziert werden, Resignation wollte sich ausbreiten — Insolvenz? Obwohl ich schon in Rente bin, wurde ich gebeten, wieder zurückzukommen. »Hier hilft nur noch Beten«, war meine Antwort.

Durch liebevolle Unterstützung eines Christian Science Praktikers wurde ich dazu aufgerufen, keine Schuldzuweisungen zu machen, z.B. die allgemeine schlechte Wirtschaftslage, Investitionsstau, ängstliches Zurückhalten von Geldern, Furcht vor Arbeitslosigkeit usw. »Mehr mit Ideen arbeiten« war die Devise. Für jedes Problem gibt es eine göttliche Lösungsidee. Falsch verstandene Verantwortung abgeben an Gott, an das unerschöpfliche göttliche Gemüt, das alles in vollkommener Harmonie lenkt und leitet.

»Mehr mit Ideen arbeiten« war die Devise. Für jedes Problem gibt es eine göttliche Lösungsidee.

Ideen strömten ins Bewusstsein und wurden aktiv umgesetzt. Wie heißt es doch in o.g. Buch, S. 514? »Die unendlichen Ideen des Gemüts rennen und tummeln sich ...« — >um uns zu Hilfe zu eilen<, war mein Gedanke. Fülle beginnt al so mit Ideen.

Und so geschah es dann auch! Unsere vielen erstellten Angebote wurden zu Aufträgen. Ich wurde von ehemaligen Kunden angesprochen, ob wir nicht wieder für sie arbeiten würden. Ein neuer Kundenkreis kam hinzu. Die Belegschaft ist wieder komplett und voll ausgelastet. Wenn das kein Grund zum Jubeln ist!

Mein Dankschreiben an Gott, nämlich diesen Artikel, begann ich mit der Frage, wie viel Öl ich im Tank habe. Er war fast leer, doch er wurde bis zum Rand gefüllt: Man hatte mir angeboten, mich an einer Heizöl-Sammel-bestellung zu beteiligen. Diese sehr preiswerte Sammelbestellung konnte aber nur getätigt werden, wenn noch jemand 7,000 Liter abnehmen würde. Das war genau die Menge, die in meinem Öltank fehlte. Alle Beteiligten waren darüber glücklich.

Diese Erlebnisse lehren mich, niemals Gedanken an Mangel irgendeiner Art einfach bestehen zu lassen oder gar darüber in Panik zu geraten. Ein Gedanke aus Psalm 23 ist eine Antwort: »... du [Gott, Liebe] salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.«

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