Revolutionen treten nicht immer mit einem großen Knall zu Tage. Manchmal werden sie noch nicht einmal gleich zu Beginn als solche erkannt, wenn zum Beispiel ein neues Produkt oder eine innovative Idee ihren Durchbruch durch Mundpropaganda erreicht. Aber ab einem gewissen Punkt spüren die Menschen die Revolution ausnahmslos. Sie mag unsichtbar beginnen, als Impuls für Veränderung, der sich dann aber schrittweise verstärkt, letztendlich doch nach außen hin in Erscheinung tritt.
Im späten 19. Jahrhundert zog eine ungewöhnliche Revolution die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. In einer Predigt, die 1886 in Boston gehalten wurde, berichtete Mary Baker Eddy, die Entdeckerin von Christian Science, ihren Zuhörern über eine folgenschwere Veränderung, die sie sehe, eine Veränderung, die von vielen unbemerkt geschehe: »Wir stehen inmitten einer Revolution; d die Physik weicht langsam der Metaphysik; das sterbliche Gemüt lehnt sich gegen seine eigenen Begrenzungen auf; der Materie überdrüssig, möchte es die Bedeutung des Geistes erfassen.« (Christliches Heilen, S. 11)
Ja, etwas Lebensveränderndes geschah in der mentalen Landschaft. Christian Science war ziemlich neu damals, aber sie wurde populär, fand den Weg in die Herzen und Gemüter der Gesellschaft, rief manchmal Widerstand hervor, aber heilte fraglos viele kranke und leidende Menschen.
Allerdings mag einer, der üblicherweise Mrs. Eddys Anspruch einer »Revolution« nur nach äußeren Anzeichen beurteilte, entgegengehalten haben, dass nirgendwo ein solcher Umbruch erkennbar sei. Um die Bedeutung dessen zu erfassen, was vor sich ging, hätte es der Klarheit und Scharfsichtigkeit bedurft, die Mrs. Eddy zu eigen war.
Heute leben wir in anderen Zeiten. Wir sind bemerkenswert weit vorangekommen. Es gibt keinen Mangel an sichtbaren Zeichen, dass die geistige Revolution, die damals, 1886, aufgezeigt wurde, nun solide Wirklichkeit ist. Auf messbare Art erleidet der Materialismus eine Autoritätskrise. Die Menschen erfassen »die Bedeutung des Geistes.«
Jemand, der diese Veränderung beobachtet und quantifiziert hat, ist Patricia Aburdene. Ihr Buch »Megatrends 2010« steckt voller Fakten und Zahlen, die den Aufstieg der Spiritualität im Geschäftsleben, der Medizin, der Umwelt und im persönlichen Leben der Menschen belegen. Die Suche nach der geistigen Quelle von Moral und Sinn, von Gesundheit und Glück erfolgt in den Herzen von Millionen Menschen.
Menschen hinterfragen uralte Annahmen über die physische, mechanistische Theorie von Leben und Gesundheit und dies verändert die Entscheidungen der Gesellschaft in Fragen der Gesundheitspflege. Eine Mehrheit der Amerikaner hat Alternativen zur konventionellen Medizin ausprobiert, unter anderem Gebet, des geistige Heilmittel, das in Christian Science im Mittelpunkt steht, Bücher über Spiritualität sind Bestseller geworden. Websites und Online-Gesprächsrunden zu diesen Themen florieren. Die Menschen sprechen offen miteinander über geistige Dinge.
Woher kommen diese Suche und dieser Wandel? Wie kommt es, dass die Menschen tief empfinden, dass jahrhundertelanges materialistisches Denken schrittweise umgestürzt wird?
Vielleicht wird diese Frage am besten von der Frau erklärt, die zuerst auf diese Revolution hingewiesen hat. Mrs. Eddy schreibt: »Die Wirkungen von Christian Science sind weniger sichtbar als fühlbar. Sie ist >ein stilles, sanftes Sausen< der Wahrheit, das sich kundtut.« (Wissenschaft und Gesundheit mit schlussel zur Heiligen Schrift. S. 323).
Dieser revolutionären, inneren Stimme zu antworten heißt gewissermaßen, einen neuen Lebensweg zu erkennen und zu erspüren. Es bedeutet, sich in einem gewissen Maß der kühnen Idee bewusst zu werden, dass wir hier und heute der Ausdruck eines Schöpfers, eines Lebens sind — des Lebens, das Geist ist. Wir sind das Gleichnis von Geist. Nicht nur ein kleiner Teil von uns ist so; unser gesamtes Sein ist tatsächlich geistig. Das ist die lebensverändernde Botschaft, die Christian Science präsentiert. Das Verständnis, dass unser Leben damit in Über einstimmung steht, führt zu besserer Gesundheit, herzlicheren Beziehungen und größerer Zuversicht.
Es überrascht nicht, das solches Leben sich auffallend von dem unterscheidet, was die meisten Menschen als gegeben angenommen haben, als etwas, was tief in irgendeiner Form der Materie verwurzelt ist.
Wenn die Menschen beginnen zu fühlen, dass Geist die Quelle von allem ist, was ihnen wichtig ist, wird die Voraussetzung, dass wir materielle Geschöpfe seien, heftig herausgefordert und beginnt, ihren beklemmenden Griff zu lockern. Es gibt eine wachsende Überzeugung, dass alles im Leben, was wir wollen und schätzen, geistig ist und genau hier besteht. Und wir werden uns mehr der Wahrheit zuwenden, die diesen Wandel unserer Überzeugungen vorantreibt und speist. Wir werden in anderen Worten Revolutionäre durch eine innere Transformation und damit einhergehend letztlich durch einen äußerlichen Wandel — der Heilung von Krankheit und der Beendigung der Sünde. Und wir wenden uns der Welt um uns herum als Heiler zu. Unsere Welt ändert sich durch dieses Vorgehen.
Die großartige Nachricht ist, dass das geistige und harmonische Leben, das in der Gesellschaft Tag für Tag deutlicher sichtbar wird, tatsächlich jedem Menschen innewohnt. Worum es bei dieser Revolution wirklich geht, ist, dass wir verstehen und akzeptieren, was wir tatsächlich schon sind — Gottes Gleichnis.
Halten wir die Revolution in Gang.