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Lass dich lieben!

Aus der Oktober 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


An einem Herbsttag befand ich mich auf einer längeren Autotour, um eine anstehende Veränderung zu besprechen. Mir war nicht wohl dabei — ob es wirklich richtig war, ob es Gottes Plan war? Zweifel machten sich bemerkbar, was würde mich wohl erwarten? Würde man mich beachten? Würde mein Vorschlag Gehör finden? Wäre es nicht doch besser, umzukehren und daheim für die Sache beten?

Wahrheit zerstört? Wahrheit ist der Christus, Wahrheit zerstört nur das, was nicht wahr ist. Also alles, was in meinen Denken falsch ist: das Denken von Vergänglichkeit, von Begrenzung, von Einsamkeit, von Streit, von Trauer und Schmerz.

So in meinen Gedanken gefangen bemerkte ich nicht, dass ich durch ein großes Waldgebiet fuhr. Als ich meinen Blick auf die wunderbare Natur richtete, erfüllte sich mein Herz mit einer unbeschreiblichen Freude. Ich suchte einen Parkplatz und erfreute mich an der Pracht, die sich mir bot. Jeder Baum stand da vor mir in leuchtendem Gold, es war ein Funkeln und Leuchten und Strahlen. Solch eine unendliche Fülle und Schönheit! Ich konnte nur ein »Danke« hervorbringen, wohin ich auch schaute — überall Licht und Glanz.

Wie ein Pfeil durchbohrte es mich: »Tja, beim nächsten Sturm ist alles wieder dahin. Schon wenn die Sonne untergegangen ist, sieht alles wieder trostlos und trübe aus.« So sehr ich mich auch bemühte, diesen Gedanken keine Wirklichkeit zu geben, ich befand mich in einem Tief von Trauer, Verlust und dem Gefühl, vieles falsch gemacht zu haben. Und jetzt die Unentschlossenheit, Unentschlossenheit, eine Sache nur halbherzig zu tun. — In diesem Ringen kam mir eine Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy in den Sinn. Sie schreibt da: »Die ewige Wahrheit zerstört, was die Sterblichen vom Irrtum gelernt zu haben scheinen, und das wirkliche Dasein des Menschen als Kind Gottes kommt ans Licht.« (S. 288/289) Diese Stelle war mir nicht unbekannt, doch in diesem Moment zündete ein Wort ein Feuer an: »zerstört«.

Wahrheit zerstört? Wahrheit ist der Christus, Wahrheit zerstört nur das, was nicht wahr ist. Also alles, was in meinen Denken falsch ist: das Denken von Vergänglichkeit, von Begrenzung, von Einsamkeit, von Streit, von Trauer und Schmerz.

Ich überlegte noch, ob ich es wirklich zulassen wollte, mich dem bedingungslos hinzugeben. Ich hätte es sicherer gefunden, doch lieber selbst zu bestimmen, was denn zerstört werden könnte, Und wunderte mich nicht wenig über die Antwort. Sie lautete: »wenn schon, dann alles«. Ich war absolut davon überzeugt, dass meine Gewinn- und Verlustrechnung nur Gewinn aufzeigt, wenn ich mich Gott, der Liebe ist, ganz und gar anvertraue.

In diesem Moment erlebte ich so etwas wie eine Wiedergeburt. Das Licht, das die Bäume erglänzen ließ, nahm auch mich wieder ein und erinnerte mich an eine andere Stelle aus dem schon erwähnten Buch: » >Die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker.< Sünde und Krankheit werden beide durch dasselbe Prinzip geheilt. Der Baum symbolisiert das göttliche Prinzip des Menschen, das jeder Notlage gewachsen ist und vollständige Erlösung von Sünde, Krankheit und Tod gewährt.« (406:1-6) (Diese Stelle bezieht sich auf eine Beschreibung im Buch Offenbarung in der Bibel.)

Ich hatte das tiefe Verlangen, allem die Möglichkeit zum Lieben zu geben. Ich erkannte, dass der Mensch die Transparenz der Liebe ist, er ist Ausdruck der unendlichen Liebe, wie Licht, das durch eine Fensterscheibe dringt und den ganzen Raum erhellt. Ich befand mich in der Gegenwart der unendlichen Liebe, die nur das Gute entfaltet.

Die Jahre, in denen ich gefangen war von dem Gedanken, nicht geliebt zu sein, nicht gut genug, nicht intelligent zu sein, verwandelten sich in diesem erhabenen Augenblick.

Vergessen war meine Vergangenheit, wie der vergangene Sommer, der wenig Wärme und Sonne hatte, der sich mit Regen und Wolken verhangenem Himmel bei mir eingeprägt hatte. Dieser wunderbare Herbsttag war für mich, wie es Mrs. Eddy in einem ihrer anderen Werke schreibt (Vermischte Schriften 355:28): »Lass keine Sündenwolken sich sammeln und als Nebel oder Regen aus der mentalen Atmosphäre deines eigenen Innern herabfallen. Halte deinen Blick auf das Licht gerichtet, und der Regenbogen des Glaubens, schöner als der, den ich an der Neige eines milden Herbsttages von meinem Fenster aus sehe, wird deine Gedankenhimmel überspannen. Ein strahlender Sonnenuntergang, wie ausgestrahlte Segnungen so schön, breitet sich aus und verstrahlt in Ruhe. So wird ein geläutertes Leben seine eigene Umwelt mit geistigem Glanz und Verständnis erleuchten.«

Ich erkannte, dass der Mensch die Transparenz der Liebe ist, er ist Ausdruck der unendlichen Liebe, wie Licht, das durch eine Fensterscheibe dringt und den ganzen Raum erhellt.

Erinnerungen an Niederlagen, Mangel, Traurigkeit waren wie der vergangene Sommer nicht länger von Bedeutung. Sie waren nur eine Gelegenheit, eine Zeit der Entfaltung für einen herrlichen Plan Gottes. Meine Dankbarkeit dafür, dass Gott mich liebt, dass ich es zulassen darf, geliebt zu werden, dass ich für die Liebe empfänglich gemacht bin, beflügelten mich, meinen Weg fortzusetzen.

Das Ziel meiner Fahrt war ein Segen für alle. Wir erlebten gemeinsam das Wirken der Wahrheit und fanden neue Wege aus fast unlösbar erscheinenden Problemen. Geblieben ist dieses wunderbare Wissen, geliebt zu sein.

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