»Bei der Arbeit des Veröffentlichungskomitees geht es um Liebe und Heilung, die die Basis der Christian Science Praxis bilden«, sagt Phil Davis, Manager des Christian Science Komitees für Veröffentlichungen. Doch, so fügt Mr. Davis hinzu, bedeutet die Ausübung von Christian Science auch die direkte Handhabung des tierischen Magnetismus oder negativer mentaler Einflüsse — und das erfordert nicht nur, die Unwissenheit über Christian Science anzusprechen, sondern auch die gegen sie gerichtete Böswilligkeit.
Das Komitee ist ein Teil der Offenbarung Mary Baker Eddys für alle Zeiten, und seine Tätigkeit ist eine heilende Aktivität.
Mr. Davis ist Christian Praktiker und Lehrer, der einem weltweiten Netzwerk von Komitees vorsteht, das seine in Boston tätigen Mitarbeiter einschließt, einen Bundesvertreter in Washington DC, einen Bezirksmanager in Großbritannien, einen europäischen Vertreter, ein Internet-Komitee sowie 150 Ein-Mann-Komitees in der ganzen Welt und etwa 1800 Assistenten, die diese unterstützen.
Was ist die Rolle des Komitees für Veröffentlichungen, Mr. Davis?
Nun, in erster Linie ist dies eine im Kirchenhandbuch verankerte Tätigkeit. Damit ist das Komitee ein Teil der Offenbarung Mary Baker Eddys für alle Zeiten. Artikel XXXIII befasst sich vor allem mit dem Berichtigen von Falschdarstellungen über Christian Science in der Öffentlichkeit, mit Ungerechtigkeiten gegenüber Mary Baker Eddy und anderen Kirchenmitgliedern. Und er spricht von Falschdarstellungen in der Presse, in Zeitschriften und in Umlauf befindlicher Literatur jeder Art. Hier liegt unser Einsatzbereich.
Und zweitens ist die Tätigkeit des Komitees eine heilende Aktivität. Doch statt uns mit einem physischen Körper zu befassen, beschäftigen wir uns mit der Körperlichkeit der Medien und der Regierung, dem in Stein gemeißelten Denken, das sagt: »Ich werde über Religion nur in dieser Form denken. Ich werde über Gott und Gebet nur in dieser Weise denken.« Und wann immer wir den Christus in der Öffentlichkeit repräsentieren, hat es eine umwandelnde Wirkung, deren Ergebnis in der Heilung von Widerstand, Engstirnigkeit und Hass besteht.
Unkenntnis und Zweifel gegenüber den Verdiensten und dem Wert der Effektivität von Christian Science rufen bestimmte Gesetze und Presseartikel hervor.
Artikel XXXIII bezieht sich nicht auf das Gebiet der Gesetzgebung. Warum schliesst die Arbeit des Komitees diese ein?
Das Kirchenhandbuch spricht über die Berichtigung von Falschdarstellungen in »... sonstigen Veröffentlichungen«. (Kirchenhandbuch S.97) Nun, denken Sie einmal an das, was in der Gesetzgebung geschieht. Jedes neu verabschiedete Gesetz wird gedruckt und wird weitreichend verbreitet. Bei jedem in Kraft tretenden Gesetz, jeder Regelung ist es genauso — es handelt sich um ein öffentliches Dokument. Deshalb passt die Definition in meinen Augen genau.
Welche Formen können Falschdarstellungen annehmen?
Die wahrscheinlich häufigsten sind Äußerungen, dass Christian Science nicht heilt oder unbedeutend ist. Nun treffen wir selten auf Äußerungen, die das ganz offen sagen. Aber Unkenntnis und Zweifel gegenüber den Verdiensten und dem Wert der Effektivität von Christian Science rufen bestimmte Gesetze und Presseartikel hervor.
Sie meinen damit also subtile Irrtümer, die zu einer Art Mythologisierung dieser Religion und ihrer Gründerin beitragen?
Genau. Es handelt sich um die Art von Vorgängen, die einem entgehen, wenn man nicht wach und achtsam ist. Und deshalb sind wir zu gebetvoller Wachsamkeit aufgerufen, die uns wiederum zeigt, wie wir mit diesen versteckten Feinheiten umgehen können.
Das klingt, als ob Sie sagen wollten, dass im Endeffekt zählt, wie der Gedanke in die Tat umgesetzt wird. Und als Komitee ist es Ihre Aufgabe zu handeln — zu antworten und vielleicht auch eine Nasenlänge voraus zu sein.
Richtig. Und einer der Wege, auf denen wir entdeckt haben, wie wir eine Nasenlänge voraus sein können, ist die, nicht erst darauf zu warten, dass eine falsche Darstellung erscheint. Deshalb ermutigen wir die Komitees und alle Kirchenmitglieder — also die »anderen Wissenschaftler«, die das Kirchenhandbuch dazu aufruft, Irrtümer zu berichtigen, bevor das Komitee einspringt — sich in der Presse- und Medienarbeit zu engagieren, bevor die Falschmeldung erscheint.
Es ist jedoch wichtig, im Auge zu behalten, dass unser Ziel nicht einfach ist, Fehler zu berichtigen oder Christian Science im Blickfeld der Öffentlichkeit zu halten. Das Ziel ist, das Denken zu erwecken, so dass der Leser das Konzept von Christian Science als dem versprochenen Erlöser erahnen kann, der endgültigen Offenbarung der Wahrheit für diese Zeit.
Wie zeigt sich Böswilligkeit gegenüber Christian Science?
Wir begegnen einem falschen Konzept verschiedener Menschen, die es beunruhigt, wenn sich jemand beim Heilen auf Gott verlässt Und dieses falsche Konzept drückt sich in Artikeln und Gesetzen aus, die der Freiheit der Ausübung von Christian Science entgegengesetzt sind.
Wir können eine Nasenlänge voraus sein, wenn wir nicht erst darauf warten, dass eine falsche Darstellung erscheint.
Einige Christliche Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Menschen Christian Science lieben würden, wenn sie nur mehr darüber wüssten. Das mag in manchen Fällen so sein, aber wir sollten nicht naiv sein.
Ich glaube kaum, dass jemand behaupten würde, Saulus hätte sich in Unwissenheit über das Christentum befunden, bevor er zu Paulus wurde. Ich glaube, es ist ziemlich klar, dass er ein gewisses Grundwissen über das Wesen des Christentums hatte und kein Teil davon sein wollte. Und das in einem Ausmaß, dass er bereit war, einzusperren, zu verfolgen und sogar dabei zu sein, als es um den Tod einer der Jünger ging. Das hat mit Unwissenheit nichts zu tun. Das ist Böswilligkeit. Und damit haben wir es heute auch zu tun.
Wir begegnen einem falschen Konzept verschiedener Menschen, die es beunruhigt, wenn sich jemand beim Heilen auf Gott verlässt.
Wie gehen Sie mit Böswilligkeit um?
Viele von uns dürften mit den Aussagen Mary Baker Eddys über augenblickliches Heilen vertraut sein, die sie während ihrer letzten Klasse machte. Um auf diese Weise zu heilen, sagte sie: »... Seid alle Liebe. Es gibt nichts anderes. Das wird die Arbeit tun. Es wird alles heilen; es wird die Toten auferwecken. Seid nichts als Liebe.« (We knew Mary Baker Eddy, 1979, S. 134, freie Übersetzung) »Aber Mutter«, erwiderte ein Student, »müssen wir nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden?« »Ach«, sagte Mrs. Eddy, »Sie haben mich nach dem Schwersten in Christian Science gefragt! Ja, Sie müssen das Böse erkennen und zurückweisen. Die Bibel sagt uns, dass Jesus Gottes Auserwählter war, weil er die Gerechtigkeit liebte, doch die Bibel hört an diesem Punkt nicht auf. Sie sagt >... und das Böse hasste!< So oft habe ich mich danach gesehnt, nur Liebe zu sehen und zu kennen — doch habe ich es nicht gewagt. Ich muss das Böse enthüllen, zurückweisen und hassen.« (ebd. S. 134) Nun, wenn das nicht die Arbeit des Komitees für Veröffentlichungen ist, was denn dann? Mit der göttlichen Liebe gerüstet zu sein und gleichzeitig zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können, gibt einem ein wundervolles Gefühl von Stärke bei dieser Arbeit. Und es ist lebensbejahend!