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Alles wird gut! — Korruption muss nicht sein

Aus der März 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heute gibt es keine Tageszeitung und keine Nachrichtensendung, in der nicht in irgendeiner Form das Thema Korruption auftaucht. Und das gilt nicht nur für ein bestimmtes Land, sondern für viele, für Entwicklungsländer wie Industrienationen. Und wie bei einer Epidemie hat sie sich zunächst unbemerkt in vielen Bevölkerungskreisen breit gemacht und ist schließlich auf der Regierungsebene angekommen und zeigt sich dort ganz offen.

Ich habe mich in Christian Science immer auf Gebet verlassen, um Probleme im Alltag zu lösen. Darum nahm ich an, dass es keinen Unterschied machen würde, um zur Heilung von Korruption und Unehrlichkeit beizutragen. Als ich also damit begann, entdeckte ich, dass wir uns genau wie vor Krankheit auch vor Unehrlichkeit schützen können. Ich sah, dass die Bekräftigung der Tatsache, dass das Gute überlegen ist, uns helfen kann, einer Versuchung zu widerstehen. Es wird erkennbar, dass der persönliche Nutzen durch Korruption nur eine Illusion ist, weil die Motive nicht rein sind und auf Unehrlichkeit beruhen. Durch Beten können wir die offensichtlichen Konsequenzen für uns selbst wie für andere umkehren.

»Wenn wir bisher kein Schmiergeld gezahlt haben, und es sich für uns gut entwickelt hat, warum sollten wir es jetzt machen?«

Vor einigen Jahren leitete ich eine Abteilung, die Werkzeuge an Firmen der Metallindustrie verkauft. Der Käufer, der für uns sehr wichtig war, macht mir sehr deutlich, dass ein kleiner Teil der Bezahlung für die Werkzeuge an die Einkaufsabteilung zurückfließen sollte. Er forderte mich ganz offen zu Schmiergeldzahlungen auf. Der Verkauf war sehr wichtig. Strategisch gesehen war dieser Kunde unverzichtbar. Die Versuchung bestand darin, diese Aufforderung zu akzeptieren und alles würde seinen Gang gehen, als wäre nichts geschehen. Da sich alle so verhielten, würde es gar nicht ins Gewicht fallen.

In so vielen Lebensbereichen sehen wir, dass der Zweck die Mittel heiligt, egal welche Mittel. Denn wenn erst einmal das Ziel erreicht ist, wird sich niemand mehr an die Mittel erinnern und sie gegebenenfalls rechtfertigen. Also, warum nicht mitmachen?

Irgendetwas in meinem Bewusstsein hielt mich zurück, wie eine Warnmeldung auf dem Bildschirm. Ich sprach mit meinen Mitarbeitern darüber. Einer, auch er studiert Christian Science, sagte: »Wenn wir bisher kein Schmiergeld gezahlt haben, und es sich für uns gut entwickelt hat, warum sollten wir es jetzt machen?« Seine Worte ließen mich die Sache anders betrachten. »Wenn Gott uns bisher versorgt, warum sollte Er damit aufhören?« Ich erkannte, dass Unehrlichkeit eine andere Ausdrucksform wäre für die Aussage »Gott existiert nicht.« Darüber nachzudenken half mir, standhaft zu bleiben und ich gab dem Druck nicht nach. Letztlich entwickelte sich alles zum Guten.

Obwohl Korruption auf allen Ebenen ein Übel ist, kann ihre Wirkung verheerend sein, wenn sie die Regierung eines Landes oder einer Stadt oder eine Behörde erfasst. Sie fördert Ungleichheit, unterminiert die Justiz, bringt den Haushalt aus dem Gleichgewicht, reduziert die Sozialhilfe auf ein Minimum und vergeudet Ressourcen, indem sie diese in Bereiche lenkt, die zu Unehrlichkeit neigen. So bereichern sich einige wenige auf Kosten derer, die die Bedürftigsten der Gesellschaft sind.

Korruption scheint sich durch den Trugschluss selbst etwas vorzumachen, wonach sich Unehrlichkeitdurch noch mehr Unehrlichkeit verbergen ließe. Was wir verstehen können ist, dass wir eine solche Situation nicht akzeptieren müssen. Wir können und müssen dieser vermeintlichen Unterstellung und deren Wirkung, die sie auf uns haben kann, widersprechen und darauf bestehen, dass »alles gut ist« (Christian Science Lieder buch Nr. 350) und unsere angeborene Ehrlichkeit als Kinder Gottes bekräftigen. Und wir können mit dem Psalmisten erklären: »Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. ... Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Haus nahen.« (Ps 91:3,10) So können wir die Hoffnung auf das Gute wieder gewinnen, auf das Gute, das jedem zusteht.

Zu uns gehört das Gute, aber keine Unehrlichkeit.

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