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Achtung: Geistesblitz!

Die Leiter

Aus der März 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Steighilfe mit 6 Buchstaben: Leiter. Manche Wortbeschreibungen aus den Kreuzworträtseln haben sich mir mehr eingeprägt als die aus dem Wörterbuch. Ja, neulich musste ich mir so eine »Steighilfe« zulegen. Eine Haushaltsleiter, damit ich Glühbirnen in Deckenleuchten auswechseln kann oder besser ans oberste Regal in der Garage Komme.

Es ist schon praktisch, dass die Leiter Sprossen hat, die bis ganz unten gehen. Die ersten zwei braucht man meistens nicht so sehr, um darauf zu stehen. Sie sind sozusagen eher »Transit-Sprossen«, um auf höhere Sprossen zu Kommen, aber sie sind enorm nützlich. Ohne sie müsste man sich ganz schön strecken oder sogar springen, um auf die dritte Sprosse zu kommen.

Wenn wir Informationen mit anderen austauschen, dann wollen wir gegenseitig verstanden werden. Allerdings haben wir nicht immer den gleichen Wissenshintergrund. Manchmal ist es nötig, dass wir dem anderen so viel gedankliche Grundlage, so viel Information anbieten, wie er braucht, um gemeinsam an unserer »Leiter« hochklettern zu können.

Albert Einstein wird der Ausspruch zugeschrieben, dass man etwas erst dann verstanden hat, wenn man es seiner Großmutter erklären kann. Allerdings erhebt sich die Frage, ob man auch die Worte finden kann, dass es die Großmutter (oder sonst jemand, wir wollen Großmütter nicht unterschätzen!) versteht. Mit anderen Worten: Bieten wir unserer Großmutter eine Leiter an, die alle Sprossen hat und die es ihr ermöglicht, mühelos daran hinaufzusteigen, also unserem Gedankengang zu folgen?

Es wäre schade (und eigentlich sogar selbstgefällig), etwas wirklich zu verstehen, aber den Gesprächspartner nicht zu erreichen, weil wir ihm eine »Leiter« hinhalten, bei der die unteren Sprossen fehlen.

Jesus war ein Meister darin, seine Zuhörer mit Beispielen zu erreichen, an denen sie mühelos »hochklettern« konnten. Die geistigen Tatsachen hinter seinen Gleichnissen waren tief und gehaltvoll, aber er formulierte sie in einer Weise, die seine Zuhörer verstehen konnten. Statt zu predigen »Du musst für die guten Gedanken von Gott offen sein, damit sie in dir etwas bewirken können«, bringt er das Gleichnis vom Sämann. Statt zu sagen »Gott liebt euch immer, egal was ihr falsch macht« verwendet er das Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Was steckt eigentlich hinter dem Bemühen, sich so auszudrücken, dass der andere versteht? Die Fähigkeit, sich in den anderen hineinzuversetzen und auf sein Empfinden einzugehen. Mit anderen Worten: Liebe. Selbstlose Liebe. Und die kommt letztlich von Gott.

Jesu ganzes Leben war ein wunderbares Beispiel dafür, wie die göttliche Liebe den Menschen zärtlich und klar erreicht, und zwar in einer Weise, die den momentanen Bedarf stillt. Aber Gottes Liebe war nicht auf die Zeit Jesu begrenzt. Sie spricht durch alle Zeiten zum Menschen, auch jetzt.

Wenn ich nächstens eine Gelegenheit sehe, jemandem helfen zu können, werde ich noch mehr an die göttliche Liebe denken, die den momentanen Bedarf immer in konkreter Weise stillt. Ich werde darauf achten, eine Leiter anzubieten, deren Sprossen bis zum Boden gehen.

Lesen Sie den Geistesblitz Nr. 53 im April.

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