Betritt man ihre Wohnung in der Massachusetts Avenue, so betritt man ein kraftvolles geistiges Universum, das Humor, heitere Ruhe und einen unwiderstehlichen intellektuellen Reiz ausstrahlt. Obwohl sie ihr Studium in französischer Literatur im Zweiten Weltkrieg unterbrach, um dem amerikanischen Roten Kreuz in Europa zu dienen, hat ihre Liebe zu Philosophie, Literatur und Kunst niemals nachgelassen. Sie lebt von Büchern umgeben. Mehrere Exemplare der zwei Bücher, auf denen ihre Heilarbeit basiert, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, kennzeichnen gemütliche Plätze ihres Heims, an denen sie studiert und betet. Die 48-bändige Anchor Bible füllt zwei Fächer nur ein paar Reihen unter Gedichtbänden von Emily Dickinson, Robert Frost, Ogden Nash und Maya Angelou. Ich sehe Buckminster Fullers Critical Path; Edwin A. Abbott's mathematischen Führer Flatland (»Flächenland«) und Platos Republik. Frau Jenks ist so bewegt von der zwei Seiten langen Einleitung einer Ausgabe von Alfred Stieglitz's Zeitschrift Camera Work aus dem Jahr 1913, dass sie sie mir vorliest. Mich berührt sie nun ebenfalls. In der Welt von Frau Jenks steht die Prosa von Henry Thoreau und Victor Hugo aus dem 19. Jahrhundert mit der Energie des modernen Magazins Wired in Einklang. Ihr schlanker supermoderner Apple Titan Laptop summt in einer Landschaft aus antiken Möbeln.
Was interessiert Sie so an Künstlern wie Frost, Stieglitz oder Picasso?
Ich würde sagen, sie stehen für Erforschung und Entdeckung, für beständige Frische und Erneuerung. Die unendliche Individualität der Seele. Individualität!
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