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Eine Kirche, die aufrecht ins 21. Jahrhundert geht

Es ist schwierig, einen Baum zu ignorieren. Besonders einen, der frisch und grün mitten in einer unfruchtbaren Wüste aufragt. Ein Baum, gespeist durch das Wasser eines Flusses, das sich durch den trockenen Sand frisst und dessen fruchttragende Zweige sich in alle Richtungen erstrecken wie ein reicher Schirm aus Laub, der müde Reisende in seinen heilenden und beschützenden Schatten einlädt.

Aus der Juni 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass die alten Hebräer, die an die wüstenartigen Landstriche des Nahen Ostens gewöhnt waren, Gottes Stärke und Großzügigkeit als »Baum des Lebens« darstellten, als ein üppiges, immergrünes, fortwährend Früchte tragendes Gewächs, das an den Ufern des himmlischen Wassers gepflanzt wurde. Von Anfang bis Ende ist in der Bibel der Baum des Lebens ein immer wiederkehrendes Symbol für Verjüngung und Wiedergeburt — vom Baum des Lebens im Garten Eden, über die gehölzgesäumten Ufer des Propheten Hesekiel bis hin zu dem apokalyptischen Baum des Lebens in der Offenbarung des Johannes, in dem die Blätter des Baumes »zur Heilung der Völker« dienen. (1. Mose 2:9; Hes 47:12; Off 22:2)

Für den Christlichen Wissenschaftler bedeutet der Baum des Lebens, mit seinen Blättern der göttlichen Heilung, wesentlich mehr als die Vorstellung vom Ende der Welt. lhr Leben hat ihnen gezeigt, dass »die Heilung der Völker« nicht nur Zukunftsmusik ist. Sie ist gegenwärtige Wirklichkeit. Geistiges Heilen ist heute, jeden Tag und immer möglich. Die einfachen, jedoch unendlich tiefgreifenden und praktischen Regeln von Christian Science, wie sie in Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift beschrieben werden, sind für jeden verständlich und erfolgreich anwendbar. Der Wunsch und die Fähigkeit zu heilen — die geistige Vollkommenheit der Idee Gottes, des Menschen und des Universums zu erkennen — sind angeboren und uns allen von Gott gegeben. Sie sind für unser Dasein unentbehrlich. Wie es schon in Wissenschaft und Gesundheit vor 125 Jahren hieß: »Der ›Baum des Lebens‹ kennzeichnet die ewige Wirklichkeit oder das ewige Sein.« (S.538)

Von Anfang bis Ende ist in der Bibel der Baum des Lebens ein immer wiederkehrendes Symbol für Verjüngung und Wiedergeburt.

Und Mary Baker Eddy sah noch einen weiteren Punkt in Bezug auf den Baum des Lebens: dass das Erscheinen der Wissenschaft des Christentums die heilende Mission auf die ganze Menschheit ausdehnen und beschleunigen würde. Diese Wissenschaft würde in erfolgreichen, kommenden Jahrhunderten das höchste Ziel des christlichen Heilens erfüllen. Sie würde, Schritt für Schritt, Jahrhundert um Jahrhundert, die Kunst des geistigen Heilens zu einem sich fortwährend entfaltenden Höhepunkt der geistigen Vollkommenheit entwickeln, wodurch sie nicht nur einige Völker und Nationen, sondern die gesamte Menschheit segnen würde. Nicht nur einige wenige historische Persönlichkeiten oder ausgesuchte Teile der Menschheit, sondern alle Kinder, Männer und Frauen würden die Gesetze des göttlichen Heilens anerkennen und effektiv praktizieren.

Mrs. Eddy beschreibt diese historische Weiterentwicklung in ihrer Autobiografie. »Im ersten Jahrhundert der christlichen Zeitrechnung trugen Jesu Lehren reiche Frucht, und der Vater wurde dadurch verherrlicht.« Und sie fährt fort: »In unseren Tagen und den kommenden Jahrhunderten wird dieser »Baum des Lebens«, vom Tau der göttlichen Wissenschaft getränkt, zu größerer Freiheit erblühen, und seine Blätter werden »zur Heilung der Völker« dienen.« (Rückblick und Einblick S. 94-95)

Für den Christlichen Wissenschaftler ist »die Heilung der Völker« nicht nur Zukunftsmusik. Sie ist gegenwärtige Wirklichkeit.

Dies ist der Grund, warum die Kirche — die Mary Baker Eddy gegründet hat, um die Wissenschaft des Christentums zu verteidigen und bekannt zu machen, also die Christian Science Kirche — in den kommenden Jahrhunderten größer und größer dastehen muss und wird. In dem Maße, wie die Wissenschaft sich gut entwickelt und den Baum des Lebens mit seiner heilenden Mission stärken wird. wird die Kirche, die »die Wortführerin der Christlichen Wissenschaft [ist]«, entsprechend wachsen. (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter und Verschiedenes S. 247) Und man kann nicht leugnen, dass die Christian Science Kirche und die heilende Theologie, die sie vertritt, der Menschheit an diesem entscheidenden Punkt der Geschichte sehr viel geben kann. Die Kirche wird ein unverzichtbares Transportmittel für die Erlösung der Menschheit sein bei der Heilung von Krisen und Notfällen, denen wir auch in den kommenden Jahrzehnten auf der Erde entgegentreten müssen. Warum? Weil es die einzige Einrichtung ist, die ausschließlich und speziell dazu geschaffen wurde, die Nöte der Menschheit zu heilen, indem sie das Denken vergeistigt! »Die Kirche ist diejenige Institution«, erklärt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit, »die ihre Nützlichkeit beweist und zeigt, dass sie das Menschengeschlecht erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Ansichten zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft aufrüttelt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.«(S. 583)

Der Wunsch und die Fähigkeit zu heilen sind angeboren und uns allen von Gott gegeben.

Eine Welt, die nach Heilung und Kirche ruft

Viele führende Wissenschaftler würden sagen, dass die mentale Landschaft des 21. Jahrhunderts alles andere als einladend ist gegenüber dem geistigen Eigentum der Kirche, die Mary Baker Eddy in absoluten Begriffen beschreibt als »die Struktur von Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht« (ibd.). Dieselben Experten könnten auf die zunehmende Flut des weltweiten Terrorismus hinweisen, auf ständig zunehmendes materielles Konsumverhalten, auf Umweltzerstörung — und behaupten, dass wir in einer egoistischen und gottlosen Gesellschaft leben. Sie könnten weiter auf die generelle Gleichgültigkeit und sogar regelrechte Feindseligkeit verweisen, die in einigen westlichen Ländern gegenüber Religion und Kirche besteht. Und sie könnten argumentieren, dass sogar die höchsten Anstrengungen der regelmäßigen Kirchenbesucher durch ihren eigenen Traditionalismus und die fehlende Sensibilität für die Bedürfnisse der jüngeren Generation sabotiert werden.

Traurigerweise könnten Kirchenkritiker ebenfalls auf das interne Hickhack hinweisen, das viele lokale Gemeinden lahmlegt — ganz zu schweigen von den weltweiten religiösen Spaltungen, die in manchen Teilen der Welt zu Krieg führen. Ein gelehrter Lutheraner veröffentlichte kürzlich die Ergebnisse einer Umfrage, die zeigt, dass Pfarrer in den USA fast 40% ihrer Lebensarbeitszeit damit verbringen, Konflikte in ihren eigenen Gemeinden und Bezirken zu lösen. Und eine Umfrage unter neunhundert Geistlichen an der Duke Universität machte deutlich, dass zwei Drittel von ihnen bereits Probleme im Zusammenhang mit dem Job gehabt haben. (»Newsletter, Boston Theological Institute,« 17. Mai, 2005)

Inmitten dieser trostlosen Szene rufen jedoch einige Stimmen nach geistiger Hilfe. Eine der dringendsten davon kommt von dem amerikanischen Autor James Howard Kunstler, der darüber in seinem kürzlich veröffentlichten Buch schreibt »Die lange Krise: wie man die sich zuspitzenden Katastrophen des 21. Jahrhunderts überlebt«. Er beschreibt ein Amerika, das in allerlei Katastrophen versunken ist, Mangel an fossilem Brennstoff, globale Erwärmung, Umweltzerstörung, Krankheit. Trotzdem zeigt seine Argumentation die vage Spur einer Lösungsmöglichkeit auf, die er in einem Bereich fand, in dem er sie niemals vermutet hätte — in der Religion! »Die Überlebenden werden eine Religion der Hoffnung pflegen müssen, das heißt, eine tiefe und umfassende Überzeugung, dass die Menschheit es wert ist, fortzubestehen«, sagt Kunstler. »Ich sage dies als jemand, der nicht ein Leben lang einer organisierten Religion gefolgt ist. Aber ich zweifle nicht daran, dass die Nöte in der Zukunft sogar die am stärksten weltlich gesinnten Gemüter zu der einen oder anderen auftauchenden spirituellen Praxis führen werden.« (New York: Atlantic Monthly Press, 2005, S. 21)

In dem Maße, wie die Wissenschaft sich gut entwickelt und den Baum des Lebens mit seiner heilenden Mission stärken wird, wird die Kirche, die »die Wortführerin der Christlichen Wissenschaft [ist]«, entsprechend wachsen.

Sich auf die Zukunft vorbereiten

Wie können sich diejenigen unter uns, die sich intensiv um die Zukunft der Menschheit Gedanken machen — welche Rolle die Kirche in der Sicherung dieser Zukunft spielt — am besten darauf vorbereiten, den verzweifelten Bedürfnissen zu begegnen, die Kunstler und andere beschrieben haben? Diese Frage bringt uns wieder und wieder zum Baum des Lebens zurück, zur Wissenschaft des ewigen Lebens und zum Wasser des Lebens, das diesen Baum kontinuierlich erfrischt und erneuert. Dieses Wasser wird nicht nur die Kirche erfrischen und erneuern, sondern auch jeden von uns als Kirchenmitglied. Es wird uns befähigen, stark und aufrecht dazustehen, genau wie der Baum des Lebens stark und aufrecht dasteht. In ihrer »Botschaft an die Jahresversammlung der Mutterkirche« von 1896 weist Mary Baker Eddy die Mitglieder auf das Wasser der göttlichen Liebe hin als ein Mittel, die heilende Wirkung der kirchlichen Einrichtung auszuweiten. »Während der ganzen Zeit meiner Verbindung mit Der Mutterkirche habe ich erfahren, dass in dem Maße, wie sie andere liebte, Er ihr Seine Liebe geschenkt hat, ihre wüsten Stätten wässerte und ihre Grenzen erweiterte.« (Vermischte Schriften S. 127:2-6)

Und das Wunderbare ist, dass das Wasser der göttlichen Liebe und der göttlichen Wissenschaft universal ist, jenseits aller Glaubensrichtungen, Nationalitäten oder Kulturen. Dieses Wasser ist nicht nur für Kirchenmitglieder oder Christliche Wissenschaftler Jeder kann davon Gebrauch machen, um Beistand und Heilung zu erfahren. Jede Kirche, Synagoge, Moschee, jeder Tempel oder jede Gemeinde kann die Dimension der göttlichen Liebe in Anspruch nehmen, um in der spirituellen Haltung und heilenden Bedeutung zu wachsen.

Das Wunderbare ist, dass das Wasser der göttlichen Liebe und der göttlichen Wissenschaft universal ist. Jeder kann davon Gebrauch machen.

Tempel der Herzen

Vor ein paar Wochen half mir ein Gottesdienst in London besser zu verstehen, warum die wahre geistige Kirche für immer bestehen bleibt. Am letzten Tag einer Geschäftsreise in London schaffte ich es, einen kurzen Besuch in der wunderschönen historischen Westminster Abbey unterzubringen, in der vor vierhundert Jahren große Teile der King James Bibel übersetzt wurden. Es war acht Uhr morgens und ich nahm an einem öffentlichen Gottesdienst in einem der kleinen Seitenschiffe teil. Als sich die Kirchentüren schlossen, bemerkte ich, dass ich einer von nur vier Besuchern war. Zuerst fühlte ich mich als Außenseiter ein wenig eigenartig, Doch noch stärker fühlte ich mich verlassen, weil sich so wenige Leute an diesem Morgen zum Gebet zusammengefunden hatten. Für einen Moment stellte ich mir die Frage, ob nicht alle dunklen Vorhersagen über den Niedergang der Kirche doch der Wahrheit entsprächen.

Die Kirche wird ein unverzichtbares Transportmittel für die Erlösung der Menschheit sein.

Und deshalb betete ich, während der Gottesdienst seinen Lauf nahm. So ehrlich ich nur konnte hielt ich daran fest, dass die Kirche Gottes, »die Struktur von Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht«, niemals verschwinden konnte, genauso wenig wie Wahrheit oder Liebe oder Prinzip verschwinden konnten. Auch konnte keines von Gottes Kindern von all dem Guten getrennt werden, von Erleuchtung und Heilung — Dinge, die die wahre geistige Kirche ihnen geben konnte. Letztlich konnten sie niemals von der Liebe ihres Vater-Mutter Gottes getrennt werden.

Als ich auf diese Weise betete, bekam ich eine Vorstellung von der Kraft und Ewigkeit wahrer Kirche, von dem, was Mrs. Eddy als »die universelle und triumphierende Kirche« bezeichnet. (Kirchenhandbuch S. 19) Und allmählich kam ich zur Ruhe und fühlte mich im Gottesdienst zu Hause. Unter uns herrschte ein ruhiges Gefühl der Einheit. Die anderen Besucher sorgten dafür, dass ich mich sehr willkommen fühlte. Und der Prediger schenkte mir, als ich ging, sein allerfreundlichstes Lächeln.

Mary Baker Eddy schrieb einmal an eine Christian Science Zweigkirche, dass ihr Gebäude »ihren Ursprung in dem Tempel [hatte], der zuerst im Herzen ihrer Mitglieder errichtet wurde ...« (Die Erste Kirche Christi Wissenschafter und Verschiedenes, S.195) Dieser Montagmorgen in London half mir, die Kirche in meinem Herzen ein wenig höher zu bauen. Es half mir, wesentlich klarer zu verstehen, dass wahre Kirche nicht sterben kann, weil sie vollständig geistig ist, von demselben Wasser versorgt, das auch den Baum des Lebens groß und erhaben werden lässt. Und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts werden die Tempel in unseren Herzen nur noch stärker, erhabener und voller wachsen lassen, genau wie den Baum des Lebens.

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