Ich schreibe dieses Zeugnis, weil es so deutlich zeigt, wie man Christian Science anwenden kann, auch wenn keine Möglichkeit besteht, mit den Betroffenen darüber zu sprechen, ja, sie sie nicht einmal kennen. Und trotzdem wirken Gottes Gesetze und trotzdem tritt Heilung ein.
Ich bin Musiklehrerin an einer Gesamtschule und unterrichtete dort in einer meiner Musikklassen ein Zwillingspärchen, zwei Mädchen, Sina Und Merle. Im Februar 2004, es war ein Freitag, schien es Merle gar nicht gut zu gehen und ich schickte sie nach Hause. Am folgenden Dienstag nahm Sina mich vor dem Unterricht zur Seite und erklärte mir, dass Merle im Krankenhaus auf der Intensivstation sei und die Ärzte nicht wüssten, ob sie überleben würde. Sie hätte so einen seltenen Virus, der nach und nach alle Muskeln lähmen würde und sie nicht könne nicht einmal mehr selbstständig atmen.
Sina bat mich, das der Klasse zu erklären, aber sie wollte nicht dabei sein. Ich hatte gerade noch ungefähr vier Sekunden, um mich zu sammeln, bevor ich am Klassenraum ankam. Ich öffnete die Tür und fand sehr aufgewühlte Kinder vor. Sie wussten, dass es Merle sehr schlecht ging. Ihre engste Freundin weinte dicke Tränen, andere waren bestürzt, einige zeigten so etwas wie Sensationslust, einige interessierten sich nicht so sehr. Meine Gedanken waren ungefähr so; »Was soll ich bloß sagen? Gott hilf mir!«
So erklärte ich den Kindern die Sachlage und sagte ihnen dann: »Ihr könnt Merle helfen.« »Wie denn?«, wollten die Kinder wissen. »Eure Angst hilft ihr nicht. Ihr könnt ihr helfen, indem ihr gute Gedanken über Merle habt. Ihr solltet mit Freude an sie denken.« »Wie sollen wir das denn machen, Merle liegt auf der Intensivstation und kämpft mit dem Tod und wir sollen uns freuen«, widersprachen einige. Ich erklärte ihnen dann, dass Angst so eine schwierige Situation belastet, aber Freude sie befreit. »Stellt euch doch einfach Merle vor, wie sie da mit ihrer guten Laune sitzt und mit blitzenden Augen Trompete spielt. Wie sie mit euch zur Schule fährt und Witze erzählt, welche komischen Sprüche sie im Unter richt macht. Wenn ihr so über sie nachdenkt, helft ihr ihr. Und wenn ihr mögt, betet für sie. Dankt doch einfach Gott dafür, dass ihr sie kennen dürft. Tut es heute und ihr werdet sehen, es wirkt!« Zunächst einmal hat es die Kinder getröstet, denn sie konnten plötzlich etwas tun. Die Stimmung entspannte sich und wir machten alle gemeinsam Musik. Am Ende der Stunde sprachen wir noch einmal sehr kurz über Merle, über Freude und Beten und die Kinder ver sprachen, es zu probieren.
Mein Hauptgedanke war, dass Gott einer Mutter das Kind nicht nach kurzer Zeit wegnimmt, sondern dass Er Seine Schöpfung erhält. Dass es keine Macht neben Ihm gibt, auch nicht in Form eines Virus.
Ich betete sehr. Mein Hauptgedanke war, dass Gott einer Mutter das Kind nicht nach kurzer Zeit wegnimmt, sondern dass Er Seine Schöpfung erhält. Dass es keine Macht neben Ihm gibt, auch nicht in Form eines Virus. Ich beanspruchte die Wirksamkeit Seiner Gesetze überall, auch auf der Intensivstation, und ich dankte dafür, dass ich wissen darf, dass Christian Science heilt.
Ich erklärte den Kindern: »Eure Angst hilft Merle nicht. Ihr könnt ihr helfen, indem ihr gute Gedanken über sie habt.
Am nächsten Tag, vor dem Unterricht, sagten mir einige Kinder, dass sie gebetet hätten. Und eine Schülerin kam zu mir und erzählte, sie hätte gestern ihrer Mutter von Merle und unserem Gespräch berichtet und da hätte ihre Mutter sofort eine Kerze für Merle angezündet, um sie daran zu erinnern, Merle gute Gedanken zu schicken. Darüber freute ich mich sehr.
Und dann kam Sina, trat vor die Klasse und sagte: »Merle wird überleben.« Es wurde sehr still und die Kinder schauten mich verstohlen an. Ich grinste und stellte fest, dass es ja wohl »geklappt« hat. Die Kinder strahlten.
Wir haben so in der Klasse nicht mehr darüber gesprochen. Sina berichtete mir aber oft über Merles Zustand. So war eine Zeit lang nicht klar, welche Folgeschäden zurückbleiben würden und wann sie überhaupt wieder zur Schule kommen würde. Die Ärzte sagten, dass das nichts mehr werden würde vor den Sommerferien, aber ich widersprach jedes Mal im Stillen. Ich konnte Sina immer trösten und Mut machen, da mir Gottes Macht ganz fest bewusst war. Und ich sprach auch mit ihr darüber. Ich sagte ihr, dass sie beten solle, was sie auch tat, und dass ich auch beten würde. Ich weiß, dass auch ihre Mutter betete. Ich betete oft nachts für Merle, wenn Stille Haus war. Oft fühlte ich in diesen Nächten Gottes Liebe geradezu physisch durch mich hindurchströmen und ich wusste dann jedes Mal, dass alles gut ist.
Als sie nach den Osterferien vollkommen gesund mit ihrer Trompete zum Unterricht erschien, freuten wir uns alle.
Bereits Ostern(!) konnte Merle nach Hause und dann auch einem Konzert von uns zuhören. Als sie nach den Osterferien vollkommen gesund mit ihrer Trompete zum Unterricht erschien, freuten wir uns alle. Ich wollte hören, wie ihr Ton war und ließ sie ein kleines Stück allein spielen. Sie saß da, hielt ihre Trompete ganz gerade und spielte! Mir schossen die Tränen der Freude in die Augen.
Später berichtete mir die Mutter von einem der behandelnden Ärzte, dass er sehr verwundert gewesen wäre. Er hätte noch nie ein Kind erlebt, das so dringend gesund werden wollte, weil es unbedingt wieder zur Schule wollte; was denn das für eine besondere Schule sei? Die Mutter sagte mir dann im Brustton der Überzeugung, dass es an mir und meinem Musikprojekt gelegen hätte. Aber ich weiß, dass es an Gottes Liebe, Seiner absoluten Zuverlässigkeit und Macht liegt.
