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Liebe Leserin, lieber Leser...

Aus der Juni 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Winter war ja dieses Jahr in Deutschland besonders hartnäckig. Lange, viel zu lange lag Schnee und entsprechend war es natürlich auch kalt. Um Ostern rum wärmte dann die Sonne schon sehr ordentlich. Aber sobald sie sich hinter den Wolken verkroch, war es noch empfindlich kalt. An einem Wochenende um diese Zeit war ich mit meiner Familie in Dresden spazieren. Der Wetterbericht hatte zwar Bewölkung und vereinzelte Schauer angekündigt, aber der strahlend blaue Himmel schien ihn Lügen zu strafen. Und so spazierten wir munter drauf los, in frühlingshafter Bekleidung, ein ordentliches Stück durch die zaghaft blühende Stadt. Für Spaziergänger, die einem Regenschirm spazieren trugen, hatte ich angesichts der Sonnenwärme ein verstohlen mitleidiges Lächeln übrig.

Irgendwann aber rauften sich erst zarte Wölkchen zu passablen Wolken und schließlich zu regenträchtigen, gewaltigen Wolkenhaufen und einer fast geschlossenen Wolkendecke zusammen. »Ach, ne, ich mag jetzt nicht nass werden!« Und noch während mir die Vorstellung, bei der ziemlich beißenden Kälte ohne die Sonne nassgeregnet im kalten Wind zu stehen, mir einen Schauer über den Rücken und Gänsehaut auf den ganzen Körper jagte, fiel mir ein Satz eines guten Freundes vom selben Morgen ein: »Gott sorgt immer für uns!« »Na, dann dürfte es ja eigentlich nicht regnen!«, war mein erster Gedanke. Aber nahezu zeitgleich dämmerte mir auf, dass diese Botschaft nicht wirklich in diesem Satz steckt. Und noch während ich eigentlich nach Möglichkeiten zum Unterstellen Ausschau hielt, kam flugs der nächste Gedanke: »Naja, eigentlich isses dann ja fast egal, ob es regnet oder nicht. Ja, es ist noch nicht mal wichtig, ob wir nass werden oder nicht! Wenn Gott immer für uns sorgt, dann passiert uns auch nichts Übles, selbst wenn wir vielleicht nass und kalt werden sollten.« Das war mir dann doch interessant! Nein, natürlich hatte ich noch immer keine Lust, unbedingt patschnass zu werden. Aber der etwas sorgenvolle Gedanke war völlig hinweggefegt. Und die Freude am Miteinander, an den blühenden Bäumen und Sträuchern und der schönen Stadt war von da an ungetrübt, obwohl (oder auch weil?) es nur noch an Gärten und Feldern vorbei ging (und weit und breit keine Unterstellmöglichkeit in Sicht war).

Wenn ich jetzt über diese Begebenheit nachdenke, fällt mir ein Kirchenlied (Christian Science Liederbuch, Nr. 161) ein. Da heißt es: »Ganz einerlei, welch Los dir sein, so Liebe lenkt. Ob Sonnenschein, ob Sturm, allein Gott Frieden schenkt. Aus hartem Stein, Gewalt und Schein, kann Gott erneu'n; es keimt die Saat, in Geist und Tat, für die Getreu'n.« Es ist doch gut, sich hin und wieder daran zu erinnern, dass Gott sowohl unsere Gedanken als auch unser Erleben liebevoll und umsichtig lenkt.

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