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Nicht ein Fünkchen Sorge

Aus der Januar 2007-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Sorgen verleihen einer kleinen Sache oft einen großen Schatten“, heißt ein altes schwedisches Sprichwort, auf das sich Beobachtungen von Dr. Edward Hallowell in seinem Buch „Worry: Controlling It and Using It Wisely“ („Sorgen: sie kontrollieren und weise nutzen“) beziehen. Hallowell erforscht seinen Worten nach eine Epidemie an Sorgen in den Vereinigten Staaten und schätzt, dass 25% (bis zu 75 Millionen Menschen) zumindest manchmal in ihrem Leben in die Kategorie von Angststörungen fallen. Über 50% aller Amerikaner zählen für ihn zu den sich chronisch Sorgenden. Und Sich-Sorgen ist natürlich kein ausschließlich amerikanisches Verhalten.

Diese Art nervöser Beschäftigung ist mitnichten eine moderne Erscheinung. Christus Jesus sprach über diesen Zustand vor 2000 Jahren, als er die zwei Schwestern Maria und Martha in ihrem Haus in Bethanien besuchte. Martha, die ihre Schwester beobachtete, war eifrig damit beschäftigt, das Essen zu richten. Maria saß, im Widerspruch zur jüdischen Tradition, Jesus zu Füßen und lauschte hingebungsvoll seinen Worten.

Als Martha Jesus anflehte, er möge Maria bitten, ihr zu helfen, sagte Jesus nach einer neuen englischen Bibelübersetzung („New International Version of the Bible“): „Martha, Martha, du sorgst dich und bist aufgebracht über vieles, aber nur eines wird gebraucht. Maria hat gewählt, was besser ist, und es soll ihr nicht genommen werden“ (Hervorhebungen sind hinzugefügt, Lk 10:41,42). Jesus hat angesprochen, was die Menschheit seit Jahrhunderten plagt: die Last und Mühe des täglichen Kleinkrams und der Verantwortung, die die Menschen verleitet, ängstlich und besorgt zu sein. In seinen Lehren lädt Jesus seine Zuhörer ganz offen dazu ein, mit ihren Sorgen zu ihm zu kommen und Erquickung und Ruhe zu finden (Siehe Mt 11:28).

Aus der Gefängniszelle in Rom schrieb der Apostel Paulus einen Brief an die Christen in Philippi und forderte sie auf, sich über nichts zu sorgen, einschließlich ihrer Haltung, die sie in ihrem manchmal unpopulären Glauben einnahmen. Er hatte allen Grund, über seine eigene Zukunft besorgt zu sein, und dennoch empfahl er ihnen, Dank zu sagen und Gott ihre Gedanken wissen zu lassen (Siehe Phil 4:6,7). Offensichtlich hatte er gelernt, dass halb Sorgen und halb Beten zu gar nichts führt; während absolutes Verlassen auf Gott einer Not vorbeugt.

Heutzutage ist es nahezu immer kontraproduktiv, seine Bedenken regelrecht zu hätscheln und immer wieder durchzuspielen. Wir übersehen die Erkenntnis, dass Sorgen oft auf falschen Eindrücken, auf Übertreibung oder Fehlinformationen beruhen.

Sorgen lassen kleine Sachen groß erscheinen. Nehmen Sie ein Foto, das kürzlich in einem Rundbrief veröffentlicht wurde. Es zeigte ein grimmig blickendes Wesen mit weit aufgerissenen Augen in einem gezackten Kopf — typisch Alptraum. Die Furcht der Leser wurde nur durch die folgende Bildunterschrift zerstreut: „So sieht ein Wurm einen gewöhnlichen Grashüpfer.“ In ähnlicher Weise kann man einmal den dichten Nebel betrachten, der eine ganze Stadt zum Stillstand bringen kann. Dem amerikanischen Amt für Normen zufolge besteht der Nebel, der die Sichtweite auf einer Fläche von sieben Straßenblöcken auf dreißig Meter beschränkt, aus weniger als einem Becher Wasser.

Die Lehren der Christlichen Wissenschaft, die auf der Herrschaft des Geistes über die Materie beruhen, zeigen, dass man Sorge überwindet, wenn man anfängt anzuerkennen und darauf zu vertrauen, dass nichts außerhalb von Gottes liebevoller Kontrolle besteht. Dies führt zu der Ruhe, in der man wirklich hören kann, was Gott einem sagt. In dieser Oase der Ruhe ist man leichter in der Lage, die mentalen Korrekturen vorzunehmen, die kreativ und konstruktiv zu Lösungen führen.

Als Paulus sagte, wir müssen uns vor nichts fürchten, meinte er genau das — weder Terroristen, Orkane, unsichere Finanzen, körperliche Schmerzen oder egoistische Nachbarn, noch volle Terminkalender, den ersten Tag in der neuen Schule, die Vergangenheit oder die Zukunft. Jammern vergrößert die Schwierigkeiten, während Gebet Gott vergrößert. Sich zu sorgen kann eine verwirrende Angewohnheit werden, während Gebet mehr als nur eine gute Angewohnheit ist – es ist lebensverändernd, weil es uns veranlasst, näher an Gott zu halten, der uns durch Sorgen verdunkelt werden soll.

Wie bleibt man nun Gott nahe? Wir glauben, dass Mary Baker Eddy die Antwort für alle Zeiten in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gegeben hat: „Halte das Denken ständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet und du wirst dies alles in dem Verhältnis erleben, wie es dein Denken beschäftigt.“ (S. 261)

Wenn das nächste Mal Sorgen im Tagesverlauf auftauchen, mag es sinnvoll sein, sich folgende Frage zu stellen: Will ich wie Martha sein und die Erkenntnis verpassen, dass Sorge aus einem Widerstreben erwächst, der bewiesenen Macht Gottes bedingungslos zu trauen? Oder bin ich bereit, Marias Beispiel zu folgen, buchstäblich Jesus zu Füßen zu sitzen und seine Lehren aufzunehmen?

Eine solch einfache Frage würde es leichter machen, dankbar dafür zu sein, dass, egal, wie dicht der Nebel sein mag, wie unterschiedlich der religiöse Glaube um uns herum ist, wie einschüchternd die Gefahr des Bösen auf den Straßen von Bagdad oder in der Passagierkabine eines transatlantischen Flugzeugs sein mag, wir ein uneingeschränktes, unentwegtes Vertrauen haben können, dass nichts Gottes Macht gefährdet. Diese Haltung wird uns die Gewissheit eines Friedens bringen, der Bestand hat und gut und wirklich ist — ohne ein Fünkchen Sorge.

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