
Editorials
Der Druck, der oft das menschliche Leben quält, rührt von einem Gefühl der Begrenzung her. Der Druck mag in begrenzter Zeit oder Fähigkeit bestehen, in mangelnder Versorgung oder in Schwierigkeiten in den persönlichen Beziehungen.
Viele Leute geben bereitwillig zu, daß sie bei ihrer täglichen Arbeit wenig mehr im Sinn haben als den materiellen Lohn und daß sie den praktischen Nutzen irgendwelcher höherer Beweggründe in Frage stellen. Sie sind sich der Tatsache nicht bewußt, daß Glück mehr eine geistige Wirkung als ein materielles Ziel ist, und steuern geradewegs darauf zu statt auf die Dinge, die es einbringen können.
Jedermann kann sehen, daß alles Materielle und Sterbliche endlich und der Ausdruck eines endlichen Gemüts ist. Diesem sogenannten Gemüt zufolge kann kein sterblicher Begriff, sei er physisch umrissen, gasartig überall vorhanden oder materiell gewaltig, aus seinen Begrenzungen in die Unendlichkeit ausbrechen, die die Offenbarwerdung des G eistes, oder G ottes, ist.
Eine der grundlegenden Methoden in der Christlichen Wissenschaft, den Irrtum zu zerstören, besteht darin, ihn unpersönlich zu machen und ihn dann auszutreiben. Wir trennen ihn vom Menschen, erkennen ihn als eine Annahme ohne Ursache oder Wirkung und machen ihn auf diese Weise null und nichtig.
Was haben Sie für einen Familiennamen? Wenn man von der Nationalität und der Herkunft der Menschen ausgeht, könnte man auf diese Frage tausend verschiedene Antworten bekommen. Und doch hat im Grunde genommen jeder einzelne von uns einen Namen, der allen gemein ist, ein universelles Erbe.
Es gibt kaum einen Ausdruck in der menschlichen Sprache, der ein stärkeres Gefühl von Zärtlichkeit, L iebe und Schutz hervorruft als der in der Überschrift dieses Aufsatzes. Das innige Verhältnis, das zwischen Mutter und Kind besteht, wird in keiner anderen menschlichen Beziehung erreicht.
Heutzutage stellen viele Menschen die Frage: Gibt es einen göttlichen Plan oder Vorsatz, der dem L eben einen Sinn gibt, oder ist das Dasein eine nichtssagende Sackgasse? Sie fragen: Wohin gehen wir? Zu einer höheren Auffassung von der Fähigkeit und Unsterblichkeit des Menschen, oder in ein namenloses Nichts? Ein großer Prozentsatz der scheinbaren Unruhe, die zur Zeit im Denken der Welt herrscht, wird durch ein Gefühl der Nutzlosigkeit und Ziellosigkeit des menschlichen Daseins verursacht. Die alten Religionen und Philosophien verlieren ihren Einfluß, und das hinterläßt eine Leere, die nur eine logische und wissenschaftlich demonstrierbare Religion richtig ausfüllen kann.
Von frühester biblischer Zeit an war Frieden das wesentliche Ziel der vollkommenen Gottesverehrung. Melchisedek, der von Abraham als ein Priester des wahren G ottes erkannt wurde, war König von Salem, das uns jetzt als Jerusalem bekannt ist.
Nach allgemeiner menschlicher Ansicht ist die Welt aufgeteilt in solche Länder, die industriell entwickelt sind und sich großer materieller Reichtümer erfreuen, und in solche, die gerade erst anfangen, sich über die Armut zu erheben, die die Anfangsstadien einer intellektuellen und technischen Entwicklung kennzeichnet. Der materielle Sinn bemißt den Wohlstand der Völker wie des einzelnen nach dem Besitz materieller Güter, ihre Armut nach dem Mangel an solchem Besitz.
Die Antwort auf die Frage in der Überschrift ergibt sich von selbst, wenn wir lernen, was G ott ist und worum es sich bei der Religion handelt. Wenn wir verstehen, daß G ott L eben ist, ist das Studium, das wir betreiben, um G ott zu finden und zu erleben, so zweckdienlich wie nur irgend etwas sein kann.